Franken ist bei den Qualitätswegen der Musterschüler unter den deutschen Wanderlandschaften: 23 Touren tragen das Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbands. So viele wie in keiner anderen Region. Hinzu kommen 25 weitere Touren, die vom Dt. Wanderinstitut als Premiumwege zertifiziert worden sind. Zertifiziert wird nur, wer den höchsten Ansprüchen bei Wegführung, landschaftlichen Höhepunkten, naturnahen Wegen und der Beschilderung genügt. Darunter befinden sich Mehrtages- ebenso wie Tages- und Halbtagestouren. Für jeden ist etwas dabei.

Fränkisches Seenland: In der Massendorfer Schlucht bei Spalt am Wanderweg „Der Seenländer“
​© FrankenTourismus, Fränkisches Seenland, Hub

Bei den unterschiedlichen Landschaften und dem reichen kulturellen Erbe in Franken ist die Fülle an zertifizierten Wegen auch kaum verwunderlich. 16 Regionen mit ihrem ganz eigenen Charakter: Coburg.Rennsteig, Fränkische Schweiz, Fränkisches Weinland, Haßberge, Naturpark Altmühltal, Obermain•Jura, Romantisches Franken, Städteregion Nürnberg, Nürnberger Land, Fichtelgebirge, Fränkisches Seenland, Frankenwald, Liebliches Taubertal, Rhön, Spessart-Mainland und Steigerwald. Darunter zwei Wander-Qualitätsregionen mit dem Frankenwald und dem Räuberland im Spessart-Mainland.

 

Franken von Nord nach Süd

Ganz viel Franken auf einmal erwandert man auf den Fernwegen Frankenweg und Fränkischer Gebirgsweg. Der Frankenweg führt auf über 520 Kilometern durch gleich sechs Regionen Frankens – vom Rennsteig im Norden bis zur Schwäbischen Alb im Süden. Der Weg startet im Frankenwald, auch „Grüne Krone Bayerns“ genannt, und führt durch das Höllental und das Tal der Wilden Rodach.

Fränkisches Weinland/Steigerwald: Wandern am terroir f, Oberschwarzach- Handthal
© Fränkisches Weinland Tourismus, Holger Leue

Es geht weiter über Kronach mit der eindrucksvollen Festung Rosenberg, eine der größten Festungsanlagen Deutschlands. Im Obermain•Jura verrät dessen Name „Gottesgarten“ bereits, dass es der Herrgott mit diesem Stückchen Erde besonders gut gemeint hat. Hier führt der Frankenweg über den „Görauer Anger“, eine Steilkante mit Blick auf Kulmbach. Am Zusammenfluss von Rotem und Weißem Main gelegen, beeindruckt Kulmbach mit der imposanten Anlage der Plassenburg, und natürlich ausgezeichnetem Bier. Die Wanderung führt weiter zum Staffelberg. Belohnt wird der Aufstieg mit Ausblicken über das Maintal und die Basilika Vierzehnheiligen. Die Wallfahrtskirche von Balthasar Neumann mit dem Kirchenschiff aus gelbem Sandstein sowie dem prunkvollen Barockinneren bringt Besucher zum Staunen. Weiter geht es durch die Fränkische Schweiz. Die eigentümlichen Felsen und Höhlen verzaubern Wanderer mit ihren fantastischen Formen. Kaum verwunderlich, dass sich die Romantiker im 19. Jh. in die Region verliebten. Das Nürnberger Land belohnt mit weiten Aussichten über das Schnaittachtal. Im Altmühltal werden die Steigungen sanfter. Jahrtausendealte Jurahöhen und Wachholderheiden begleiten die sanft dahin fließende Altmühl. Den Abschluss findet der Weg im Fränkischen Seenland. Über den Hahnenkamm erreicht man die Schwäbische Alb.

 

Fränkisches Gipfelglück

Burg Hohenstein im Nürnberger Land
© Nürnberger Land Tourismus, Frank Boxler

Der Fränkische Gebirgsweg startet wie der Frankenweg an der thüringischen Grenze in Untereichenstein. Die Route verläuft durch Frankenwald, Fichtelgebirge und die Fränkische Schweiz bis sie nach 428 Kilometern im Tal der Pegnitz bei Hersbruck im Nürnberger Land ihr Ende findet. Dazwischen geht es über einige der höchsten Gipfel in Franken wie Ochsenkopf oder Schneeberg. Doch muss man keine Hochgebirgskondition besitzen, um diesen Weg zu meistern. Nach den weniger steilen Etappen im Frankenwald geht es im Fichtelgebirge hoch hinaus. Die Felsen aus Granit bilden Türme, Labyrinthe und Wackelsteine wie in einer Traumlandschaft. Echte Naturdenkmäler. Am Übergang vom Fichtelgebirge zur Fränkischen Schweiz liegt die Wagnerstadt Bayreuth, in der die Lieblingsschwester Friedrichs des Großen, die Markgräfin Wilhelmine, ihre Spuren hinterlassen hat. Markgräfliches Opernhaus, UNESCO Weltkulturerbe, Neues Schloss, Schloss Sanspareil sind Meisterwerke barocker Lebensart. In der Fränkischen Schweiz ragen Kalksteinfelsen ebenfalls meisterhaft steil nach oben. Durchzogen ist der Fels von unzähligen Höhlen. Die Teufelshöhle bei Pottenstein, eine der größten und schönsten Tropfsteinhöhlen in Bayern, liegt praktischerweise direkt am Weg. Für Bierfreunde ist die Fränkische Schweiz das gelobte Land. In der Region mit den meisten Brauereien Deutschlands locken 74 kleine Brauereien zur Rast und zum Verkosten regionaler Bierspezialitäten. Zum Abschluss wandert man durch Wald und Streuobstwiesen in der Frankenalb im Nürnberger Land.

 

Info: www.frankentourismus.de