Die Region Rülzheim liegt im Herzen der Südpfalz, zwischen Baden und dem benachbarten Elsass. Sie zeichnet sich durch die Auenlandschaft des Rheins, pfälzische Gastfreundschaft, ein abwechslungsreiches kulturelles Angebot und ein weitläufiges Netz an Wanderwegen aus.

Der Treidlerweg gehört zu den Premiumtouren und führt immer entlang des Wassers: Am Wegesrand finden sich der Michelsbach mit gelben Schwertlilien, Gräser- und Schilfflächen, zahlreiche Fischteiche mit Teich- und Seerosen sowie der breite Rhein, auf dem Schiffe vorbeiziehen. Auch im Ursprung seines Namens spielt Wasser eine zentrale Rolle: Seit dem 8. Jahrhundert bis zur Erfindung der Dampfschifffahrt wurden Schiffe flussaufwärts getreidelt – das bedeutet, Knechte oder Zugtiere zogen die Schiffe mithilfe einer langen Leine vom fast ebenen Ufer gegen den Flusslauf. Eine besondere Attraktion der Rheinaue ist die Wilde Weinrebe, eine der seltensten und kulturhistorisch wertvollsten Pflanzenarten der Pfalz. Unter den Weiden, Pappeln, Eschen und Ulmen lässt sich zudem eine vielfältige Vogelwelt beobachten, darunter Schwarzmilan, Eisvogel und Schwarzspecht. Wer mehr über die Pflanzen- und Tierwelt der Hördter Rheinauen erfahren möchte, kann dem Informationszentrum Hördter Rheinaue in Hördt noch einen Besuch abstatten.
Wegbeschreibung
• Länge: 12,6 km • Dauer: ca. 3 Stunden • Höhenmeter: auf/ab je 7 hm
Die Anreise funktioniert auch umweltfreundlich ohne Auto, die Bahn fährt bis zum Bahnhof Rülzheim. Der S-Bahnhof liegt ca. zwei Kilometer vom Startpunkt entfernt, weiter geht es mit dem Bus der Linie 589 oder wandernd auf dem „Pfälzer Jakobsweg“ nach Hördt. Der Rundwanderweg beginnt am Wanderparkplatz in Hördt, nahe einer Infotafel. Schon nach wenigen Schritten tauchen Wandernde in die Auenlandschaften am Rhein ein. Eine Brücke führt über den Michelsbach und der Weg verläuft dann durch das Naturschutzgebiet Hördter Rheinaue auf einen erdigen Waldweg, der in den zunehmend wilder und sumpfiger werdenden Wald führt.

Nach einiger Zeit erreichen Wandernde einen Wander-Pavillon und der Waldweg wird wieder breiter. Vorbei an einem kleinen See und einer größeren Wasserfläche führt der Weg geradeaus durch den Auwald, bis er auf freies Gelände trifft, nur um kurz darauf wieder im Wald zu verschwinden.
Auf der rechten Seite tauchen nun die vielen kleinen Fischteiche auf, und ein kleiner Aussichtspunkt macht den Blick frei auf eine große Wasserfläche auf der linken Seite. Ein Teil des Weges verläuft auf einer Teerstraße, bevor es wieder in den sumpfigen Auwald zurückgeht. Nach einigen Minuten erreicht der Wanderweg den Rhein, wo man zunächst direkt am Ufer und später auf dem Deich weiterwandert, bevor es erneut in den Wald geht. Eine Brücke führt über den Michelsbach und durch weitläufige Feldlandschaften gelangen Wandernde zu einem Baggersee, der von Schilf umrahmt ist. Der Weg führt durch ein kleines Wäldchen, vorbei an Wiesen, Feldern und einem Streuobstgürtel, bis zum Ufer des Michelsbachs und dem Parkplatz Hördt. Einkehrmöglichkeiten gibt es am Start- bzw. Endpunkt, z. B. die Gaststätte zum Schützenhaus Hördt.