Je nach Statistik geben 35 bis 40 Millionen Deutsche an, gelegentlich oder häufig zu wandern – mehr als jede/r Zweite, Männer und Frauen gleichermaßen. Da drängt sich natürlich die Frage nach dem Warum auf, und sie wird bis heute von Medienleuten aller Couleur immer wieder gestellt: Was treibt die Deutschen regelmäßig aus ihrer bequemen Hightechwelt in ihre Allerweltsnatur hinaus?

Das haben wir „Projektpartner Wandern“ – die späteren Gründer des „Deutschen Wanderinstituts“ – uns schon vor zehn Jahren gefragt. Damals, als der Boom so richtig losging, sind wir erstmals mit Fragebögen an prominenten deutschen Wanderwegen aufgetaucht, um Wanderer in Wald und Flur, also in voller Aktion, nach ihren Motiven zu befragen.

Die Analyse der Befragungsergebnisse:

Die Tabelle zeigt die Zusammenfassung entsprechender Befragungen der letzten fünf Jahre. Danach sind am Beginn des 21. Jh. Fast immer dieselben Gründe für den massenhaften Fußbewegungsdrang maßgeblich. Man will vor allem raus in die freie Natur und wenigstens für kurze Zeit der schrillen Hightechwelt entfliehen. Der Genuss natürlicher Stille und die Entdeckung unbekannter Landschaften spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Das Motiv Gesundheit hat sich langsam auf Rang 2 vorgeschoben, um sie machen sich primär die Älteren Sorge, während es den Jüngeren mehr um die Entlastung vom Alltagsstress geht. Sportliche Aspekte spielen dagegen nur ein untergeordnete Rolle, Kilometerfressen ist out.

Ähnlich wichtig ist den Wanderern das gemeinsame Erlebnis mit Partner/in und Freunden. Kaum noch jemand legt demgegenüber Wert auf das große Getümmel einer Reise- oder Vereinsgruppe. Auch die Wanderer sind Individualisten geworden.

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