Der Kreuz-Enzian erhielt bereits von Linné den Namen „Gentiana cruciata“. Dieser geht auf die kreuzweise, gegenständigen, lanzettlichen Blätter zurück. In den Achseln der oberen Blätter befinden sich  die dunkelblauen Blüten, die auch gehäuft am oberen Ende des Stängels stehen. Die längliche Blütenkrone ist innen und außen etwas unterschiedlich blau gefärbt und endet in vier dreieckigen Zipfeln. 

Der Kreuz-Enzian wächst in Trockenrasen auf kalkhaltigen Böden. Seine Verbreitung erstreckt sich von den Pyrenäen bis Westsibirien, allerdings mehr im mittleren und südlichen Bereich. Die stattliche Pflanze ist geschützt und wird als stark gefährdet bezeichnet, da die Kalkmagerrasen in vielen Gegenden seltener geworden sind.


Die nach Südwesten gerichteten Hänge des Tales der Lauterach und angrenzenden Hügel bei Hohenburg in nur etwa 350 bis 450 m Höhe besitzen ein etwas mediterran geprägtes Klima, so dass sogar manchmal der Name Bayerische Toskana gebraucht wird. In Verbindung mit den Gesteinen des Weißen Juras ergeben sich günstige Bedingungen für teilweise sehr seltene Pflanzen. Während im Frühling Orchideen den Pflanzenfreund begeistern, ist im Spätsommer neben dem Kreuz-Enzian der Gefranste Enzian hier zu sehen.

Der Gefranste Enzian wurde ebenfalls von Linné erstmals beschrieben und von ihm als Gentiana ciliata bezeichnet, wobei heute auch andere wissenschaftliche Namen gebraucht werden. Die Pflanze ist oft nur einblütig und trägt schmal lanzettliche Blätter. Der Kelch ist im unteren Teil und die blaue Blütenkrone etwa zur Hälfte verwachsen. Ihre trichterförmig stehenden Zipfel besitzen als gutes Kennzeichen an der Basis lange Fransen. Vorkommen und Verbreitung gleichen etwa dem des Kreuz-Enzians.  Der Gefranste Enzian ist noch viel häufiger als Kreuz-Enzian. Dennoch ist der Gefranste Enzian geschützt, da auch er wegen Verlust vieler Biotope gegenwärtig rückläufig ist. ...


Mit Tourentipp Botanische Halbtageswanderung Zum Kreuz-Enzian