Zumindest hätte er diesen Namen wahrlich verdient. Diesen Titel hat er zwar nicht hochoffiziell. Aber irgendwie drängt er sich von allein auf, wenn man die fast unzähligen barocken Kirchlein und Kirchen am Wegesrand betritt und dort einen Vorgeschmack aufs Paradies bekommt.

Suche das Paradies auf Erden!

Wenn das Wetter gut ist, dann vermag man während dieser Pilgerschaft von der Donau zum Bodensee aber auch sehr wohl zu erahnen, daß das Paradies auch auf der Erde zumindest gesucht, wenn nicht gar gefunden werden kann. Dazu muß man sich freilich auf den Weg machen. Auch und gerade im übertragenen Sinn. Das ist schließlich auch ein Anliegen der Schwäbischen Jakobusgesellschaft, die gleich am Ziel der ersten Tagesetappe ihren Sitz hat: in Oberdischingen. Den Namen des Heiligen Jakobus trägt denn auch das Cursillo-Haus dort – eine Bildungs- und Begegnungsstätte der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Sich bilden und anderen (aber auch sich selbst) begegnen: Dazu muß man freilich nicht an einem einzigen Ort verharren. Dazu ist der Oberschwäbische Jakobsweg wie geschaffen.

Wo die Welt noch in Ordnung scheint?

Freundlich sind die Menschen hier in dieser wunderschönen Landschaft. Wie Hartwig, der kleine Steppke, der noch nicht mal zur Schule geht und mir auf einer Wiese beim kleinen Weiler Grodt urplötzlich die Hand hinhält und strahlend "Grüß Gott!" entgegen ruft. Der Städter staunt, für den Bub freilich ist das das Normalste der Welt. Ja, die Welt hier ist noch in Ordnung. Zumindest kann man quasi auf Schritt und Tritt Hinweise dafür finden. Irgendwie scheint man sich hier das Gute der jeweiligen Zeit bewahrt und das Schlechte über Bord geworfen zu haben.

Irgendwie kann es kein Zufall sein, daß der Barock hier so dominiert. Hierher scheint er nicht aus der Mode gekommen zu sein, nein hier gehört er hin, hier hat er seinen Platz. Und irgendwie auch seine Heimat. Hat dieser Baustil nun die Menschen oder die Menschen ihn geprägt? Wer vermag’s schon zu sagen? Vermutlich stimmt beides, war es ein Ineinanderwirken und Voneinander pro-fitieren. Das eine ergänzt das andere. Und daher kommt wohl dieses Strahlen in den Gotteshäusern, aber auch in den Gesichtern der Menschen. Die lachen gern. Die freuen sich gern. Und die gönnen auch den anderen ihre Freude.

Die Wiesen an den sanften Hügeln, die kleinen Dörflein an den munter springenden Bächlein: Das freilich war nicht immer so. Die Orte hier heißen Grodt oder Reute oder ähnlich. Alle diese Namen wurzeln darin, daß dereinst Millionen von Bäumen entwurzelt werden mußten, um den Boden urbar zu machen. Vielleicht haben die Menschen damals ja ganz bewußt Namen, die ans so schwere Roden erinnern, gewählt, um sich und die Nachgeborenen daran zu erinnern, wie mühsam es war, dem Urwald dieses Land abzuringen. Jetzt aber kann man in eine Lieblichkeit eintauchen, die einen schlichtweg begeistert.

Im Frühling geht man durch blühende Feldraine, und selbst die Vorgärten vor den schwäbischen Häusle sind in der Regel ein wahres Blumenmeer. In den Mischwäldern (zum Beispiel dem Biberacher Hospitalwald) herrscht wiederum angenehme Kühle und es erfreut ein Grün, an dem man sich kaum satt zu sehen vermag.

 

Lebe das Leben gelassen!

Leben und leben lassen: Das scheint die gei-stige Marschrichtung auf dem Oberschwäbischen Jakobsweg zu sein. Musterbeispiel gefällig? Bitteschön: die Stadtkirche von Biberach. Von einer "geteilten Kirche" sprach man dereinst, nun ist man stolz darauf, daß sie gemeinsam genutzt wird. Die Gräben sind zugeschüttet, die Ökumene lebt auch in Oberschwaben. Vielleicht hat ja auch der Jakobsweg ein kleines bißchen dazu beigetragen, daß aus dem Gegen- und Nebeneinander ein Miteinander wurde.

Nach der Konfession fragt einen auf jeden Fall keiner, wenn man auf Jakobus’ Spuren wandelt. Wer in diesem Gotteshaus den Blick nach oben richtet, der sieht über dem Christus eine große Uhr – und gleich daneben den Sensenmann. Ja, keiner weiß, wann die letzte Stunde schlägt und man selbst zu Schnitter Tods Ernte zählt. Der Oberschwäbische Jakobsweg, er mahnt einen indes erst mal zum Leben. Und dazu, sich mit wachen Augen umzugucken.

Für Biberach sollte man sich da auf jeden Fall Zeit nehmen. Der Stolz der einst freien Reichsstadt ist auch heute noch zu spüren – aber auch die kleinen Dörflein, wie etwa Muttensweiler, die gleich dahinter kommen, brauchen sich indes keineswegs schamhaft zu ducken. Jede kleine Kapelle ist im Grunde einen Besuch wert, kann einen begeistern, und zwar nicht nur durch den hier nie überladen wirkenden Barock, sondern auch durch die Glaubenszeugnisse aus den Zeiten davor, die ganz selbstverständlich beibehalten wurden und auch ganz natürlich dazu passen. Daß sie "die schönste Dorfkirche der Welt" haben, das behaupten die Steinhausener schon seit urdenklichen Zeiten. Auch das wirkt alles andere als prahlerisch. Im Gegenteil. Man zweifelt keine Sekunde daran, wenn man das zwischen 1728 und 1731 vom Kloster Schussenried aus erbaute Gotteshaus betritt. Die Mönche wollten dem Gnadenbild der Schmerzensmutter Gottes aus dem Jahr 1420 einen würdigen Rahmen schaffen – und das ist ihnen geradezu genial gelungen.

Schmerz und barocke Lebensfreude

Ja, der Schmerz über den Tod ihres Sohnes ist der Maria noch heute im Gesicht abzulesen. Aber es bleibt nicht dabei. Ringsum springt die Lebensfreude des Barock dem Besucher förmlich ins Herz, die Freude an der Schöpfung leuchtet einem buchstäblich aus jeder Ecke entgegen, die Details aus der Tierwelt, nach denen es sich auch in luftiger Höhe zu suchen lohnt, lassen immer wieder staunen und schmunzeln. An den Fenstern sitzen zum Beispiel Elstern, Eichhörnchen und Käfer und lassen ein Loblied auf die Natur erklingen.

Alles wirkt leicht und luftig. Kein Zweifel: Dominikus Zimmermann ist hier ein Meisterwerk gelungen. Gleich daneben kann man im Wallfahrts-Museum noch tiefer in die Pilger-Materie eintauchen. Sonderausstellungen wie "Ich will ein gottgefällig Leben führen" führen vor Augen, daß man keineswegs der Erste ist, der sich auf den Weg macht, um spirituelle Erfüllung zu suchen. Davon weiß auch der Landgasthof Linde gegenüber so manche Geschichte zu erzählen: Seit dem 13. Jahrhundert diente er als Pilgerherberge. Wie viele Menschen haben seinen Mauern (die zum Teil noch aus der Römerzeit stammen) in Krieg und Frieden ihre Sorgen, Nöte, aber auch Freuden anvertraut?! Heute geht es indes nicht karg zu.

Man kann sich in der Linde auch durchaus was gönnen (zu keineswegs überhöhten Preisen übrigens): Bernd Heinzelmann, der Chef des Hauses, hat immerhin unter anderem in der "Traube Tonbach", der ersten Adresse Baden-Württembergs, gelernt.

Verzichten und geniessen?

Verzichten und Genießen, unter der Realität leiden und Träumen, Weinen und Lachen – all diesen Facetten begegnet man auf dem Oberschwäbischen Jakobsweg immer wieder. Nur eine Viertelstunde hinter der schönsten Dorfkirche der Welt wartet das eher unscheinbare Franzosengrab. Aber so einfach es ist, so schwer kommt man dran vorbei, ohne nachzudenken. Das Täfelchen berichtet von französischen Kriegern, die am 2. Oktober 1796 in einem Gefecht gegen Österreicher hier ihr Leben ließen. Gerade mal zwei Jahrhunderte ist das her, daß die Völker Europas sich gegenseitig mit Mord und Brandschatzung überzogen, aber vorstellen kann man sich das heute nur sehr schwierig.

 

Die Stadt ist ein Dorf

Europa entstand (wie Goethe sagte) nicht zuletzt über den Jakobsweg und kann nunmehr in seiner Mitte die längste Friedenszeit, die es je gab, genießen. Aber man tut gut daran, auch auf einem Pilgerweg nie zu vergessen, dass es in Europa schon auch andere Zeiten gab, die sich gottlob keiner mehr zurückwünscht. Nach der Zeit der Minne (oder zumindest nach den großen Themen der Barden des Mittelalters) sehnt sich indes sicher so mancher zurück. Die Manessische Liederhandschrift ist eines der ältesten Zeugnisse (mittelhoch)deutscher Literatur. 47 Lieder dazu hat Ulrich von Winter-stetten(stadt) dazu beigesteuert. Sein Hei-matdorf (von "Stadt" kann keine Rede sein) durchquert man auch auf dieser Tour. Und wer sein Herz öffnet, der hört seine Zeilen in sich klingen: "Sumer will uns aber bringen gruenen Wald und Vogelsingen." Das stimmt noch nach 750 Jahren und könnte das Motto der Tagesetappe sein, die man in der Waldsee-Therme ausklingen lassen kann.

Die Uhr angehalten

Am nächsten Morgen lohnt es, sich vor dem Weitermarsch eine Stadtführung zu gönnen. Bad Waldsee ist nämlich weit mehr als "nur" ein Kurort, sondern auch reich an Geschichte und Geschichten, die oft vom Streit zwischen Bürgern, Adel und Kloster erzählen und in denen auch eine Fast-Heilige (die Gut Betha wird da heute noch verehrt und ist immerhin selig gesprochen) eine große Rolle spielt. Es scheint, als habe man in Bad Waldsee im richtigen Moment die Uhr angehalten: Rathaus, Spital, Fachwerkhäuser und Kirchen wurden geradezu vorbildlich restauriert und erstrahlen heute vielleicht so schön wie nie. Vor größeren Bausünden blieb man verschont. Auch wenn die Vergangenheit vorüber ist — ihr Zauber hält immer noch an. Und dieses Städtchen ist ganz gewiß eines der positivsten Überraschungen auf dieser Wanderung. Und das will was heißen. Schlie-ßlich gibt es auf dem Oberschwäbischen Jakobsweg schöne Überraschungen in Hülle und Fülle. Gwigg zum Beispiel ist eine Siedlung von grade Mal ein paar Häusle. Aber die Georgskapelle ist immerhin eine Filialkirche der Reichsabtei Rot an der Rot.

Der Bauernjörg

Wahrlich: Hier wandert man durch geschichtsträchtiges Land. Hier herrschten einst die Waldburger, deren bekanntester Repräsentant der "Bauernjörg" war, der im Bauernkrieg vor 500 Jahren die Elenden, die sich erhoben hatten, gnadenlos niedermetzelte. Manche sagen, die Waldburger herrschten heute noch in diesem Teil Oberschwabens. Kliniken, Zeitung, Wälder – alles ist waldburgisch. Darüber zu reflektieren, bietet sich hier glänzend Gelegenheit. 15 Kilometer nämlich ist die Einsamkeit der treueste Begleiter, höchstens ein paar Häusle begegnen ab und an, und der Flecken Köpfingen kommt einem fast schon wie ein Städtle vor. Immerhin gibt es ein urgemütliches Wirtshaus mit schönem Biergarten. "Frohe Aussicht" heißt es, auf den Tisch kommt auch Uriges wie der selbstgemachte Apfel-Holunder-Most, und die Einheimischen sitzen hier noch gerne beieinander und unterhalten sich. Auch mit dem Pilger, der hier seine müden Beine unter den Tisch streckt.

In der "Frohen Aussicht", da kriegt man neue Kraft, denn drunten im Schussental wartet ja schon binnen kurzem etwas Großartiges auf einen: das Kloster Weingarten, einst von den Welfen gegründet. Deren Löwe steht noch heute im Klosterhof und erzählt von Heinrich, dem großen Widersacher der Staufer. Die Heilig-Blut-Reliquie aus uralter Zeit wird auch heute noch in einer faszinierenden Prozession hoch zu Roß (der "Blutritt" findet immer einen Tag nach Christi Himmelfahrt statt) verehrt. Daß Deutschlands größte Barockbasilika ein kunstvoller Augenschmaus ist, das muß man im Grunde keinem mehr erzählen.

 

Gegensätze als Schocktherapie?

Wie gut, daß die Route des Jakobswegs nach diesem Genuß nicht scheinbar bequem unten im Tale gehalten wurde. Am Ufer der Schussen drängt sich die Industrie – ein nach einem solchen Natur- und Kultur-Erlebnis nachgerade unerträglicher Gegensatz. Also nochmals hoch. Dorthin, wo einst die Welfenburg stand und nun ein Kreuzweg sich windet. In der Ferne sieht man schon die Türme von Ravensburg. Jetzt geht es fast von allein. Irgendwie zieht es einen förmlich dorthin, wo man in den romantischen Winkeln der einst Freien Reichsstadt den Tag ausklingen lassen kann. Oder sich zumindest Wander-Appetit für den Morgen danach zu holen vermag.

Liebfrauenkirche (mit der Nachbildung der berühmten "Schutzmantel-Madonna", deren Original in Berlin im Museum steht), den Stadtkern mit Rathaus, Waaghaus, Brotlaube, Kornhaus, Seelhaus und Kirche Sankt Jodok (und diese Liste ist noch längst nicht vollständig) sollte man sich indes auf keinen Fall versagen, bevor man an der Mühlbruckkapelle das Zentrum Oberschwabens wieder verläßt. In alten Zeiten dürfte so mancher Pilger hier seinen Schritt beschleunigt haben – vor 500 Jahren warf man nämlich die zum Tode Verurteilten in die Schussen.

 

Wie dem auch sei:

Nach so einem kulturvollen Tag tut auch eine Etappe im Schoß von Mutter Natur so richtig gut. Jenseits der Mühlbruck startet eine Etappe ohne große Städte, hier dominiert Gottes Schöpfung, hier kann man aber auch Menschheitsgeschichte nachvollziehen: Zunächst wandert man durch die Wälder, die Heimat der Jäger und Sammler, die (wie auf diesem Weg) von den Bauern abgelöst wurden. Auch das Obstland am Bodensee (der sich bei Furatweiler zum er-sten Mal in der Ferne zeigt) ist ein Genuß für alle Sinne. Verhungern wird hier keiner. Denn ab Juni wird praktisch bis in den Herbst hinein geerntet, viele Bauern verkaufen ab Hof – und so kann man sich immer wieder eine Vitaminspritze für den Weiterweg holen.

 

Der Preis der Zivilisation?

Die hat man auch nötig. Denn nun muß man jede Menge Asphalt unter die Füße nehmen: der Preis der Zivilisation eben. Man fragt sich schon ab und an, warum es nicht am idyllischen Hang des Gehrenberg entlang nach Markdorf geht, aber vermutlich sind die Motive dafür dieselben wie zur Blütezeit der Jakobspilgerschaft: Man wollte eben schnell voran kommen. Ohnehin ist diese Unbill schnell vergessen, wenn es dann einem liebevoll restaurierten Kreuzweg entlang (in umgekehrter Richtung, aber auch das ist mal eine höchst interessante Erfahrung) hinunter nach Markdorf geht.

Kurz vor dem historischen Obertor wartet die Mauritiuskapelle auf den Pilger von heute. Sie sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Denn das unscheinbare Kirchlein birgt so manches in sich, das regelrecht unter die Haut geht: Ein Segenskreuz am Gemäuer zum Beispiel, das Experten auf die Zeit Karls des Großen datieren. Aber auf jeden Fall die Rötelzeichnungen an der Wand rechts, die unzweifelhaft von Jakobspilgern stammen, die hier wohl übernachteten und sich die Zeit (ähnlich wie Jugendliche schon immer) damit vertrieben, sich mit nicht ganz erlaubten Malereien zu "verewigen". Diese Rötelzeichnungen sind Ur-Dokumente der Jakobs-Pilgerschaft: die Muschel, die immer wieder auftaucht, ist ein eindeutiger Beweis dafür. Aber auf das meiste kann man sich heute keinen Reim mehr machen. Ist das nun eine stolze französische oder spanische Burg auf schroffem Fels oder ein verfremdeter und ausgeschmückter Pilgerstab? Eine Narrenkappe oder eine Bischofsmütze? Die Räder einer Windmühle Iberiens oder eine Windrose? So manches Geheimnis gibt es hier noch zu lüften, aber leider interessiert sich die Wissenschaft nicht gerade brennend dafür. Naja: kommt Zeit, kommt eines Tages auch (historischer) Rat.

 

Heimat ist – wo man Heimat fühlt!

Am Bischofsschloß vorbei verläßt man Markdorf – und dieser mächtige Bau (heute ein renommiertes Seminarhotel) weist einem quasi schon den Weg zum Ziel des Oberschwäbischen Jakobsweges: Des Heiligen Römischen Reiches Fürstbischöfe residierten nämlich hier ebenso wie keine drei Gehstunden weiter in Meersburg: jener Stadt am Bodensee, angesichts derer man froh ist, dass die letzte Etappe dieses Pilgerwegs nur eine Halbtagestour ist. Auch wenn nach den weitgehend von Einsamkeit geprägten Tagen zuvor das pulsierende Leben dort fast wie ein "Kulturschock" ist, so taucht man nach einer gewissen "Umge-wöhnungszeit" doch gerne in die Romantik der engen Gassen und Winkel, der alten Burg und des Neuen Schlosses ein. Literaturfreunde werden es sicher nicht versäumen, der legendären Annette von Droste-Hülshoff die Reverenz zu erweisen: sei es nun auf dem noch vor den Stadtmauern auf der Höhe liegenden Friedhof oder an ihrer Büste vor dem Eingang zur Burg. "So betrachte ich Meersburg wie die zweite Hälfte meiner Heimat und ich bin wirklich gern dort", hatte die Dichterin dereinst geschrieben, und noch heute huldigt man ihr dort gleich in zwei Museen:

Auch dort begegnet man jener eigentümlichen Harmonie zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit die den Oberschwäbischen Jakobsweg auszeichnet. Annette von Droste-Hülshoff hat es so formuliert:

"Meine Lieder werden leben, wenn ich längst entschwand. Mancher wird vor ihnen beben, der gleich mir empfand. Ob ein andrer sie gegeben oder meine Hand! Sieh, die Lieder durften leben. Aber ich entschwand!" Auf den Spuren anderer zu wandeln, aber gleichzeitig seine Spur zu suchen und Spuren zu hinterlassen – das ist es, was viele an dem Jakobsweg so fasziniert. Und vielleicht empfindet man dies auf der Strecke durch Oberschwaben besonders intensiv.

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