Der Urwaldsteig befindet sich im Norden des Nationalparks, südlich der Eder. Auf rund 68 km warten sechs Etappen. Seit 2011 ist der Nationalpark UNESCO-Weltnaturerbe, insbesondere wegen seiner großflächigen Buchenwälder. Wandermagazin-Chefredakteur Thorsten Hoyer kennt sich am Edersee bestens aus und weiß um die Ruhe, die er durch die wohltuende Unberührtheit der Wälder empfindet:

"Solch große, unzerschnittene Rotbuchenwälder sind selten. Durch den Urwaldsteig wird er gut erschlossen und doch ist man ganz schnell allein, weil er nicht überlaufen ist.“  - Thorsten Hoyer

Frühling als Farbenspiel

Im Frühling erblüht die Natur und die Bäume im Urwald erstrahlen im ersten leuchtenden Grün des Jahres. Der Edersee ist zu dieser Zeit meist randvoll: Der Wandernde darf beim Blick auf das schimmernde Blau am glasklaren Wasser entspannen. Ist das Frühjahr besonders regenreich, suchen sich die Wassermassen einen Weg über die Staumauer, aus sicherer Entfernung bietet sich dann ein Spektakel. Dazu kommt die klare Luft, die zu einem Aktiv- oder Kurzurlaub verführt. Familien nutzen den leichten Rundweg um den See oder Wanderungen mit dem Ranger, der mit spannenden Geschichten das Leben im Wald erklärt. Durch den Urwald zu wandern ist ein kleines Abenteuer, das mit bizarren Steilhängen, knorrigen Eichen und grandiosen Aussichten belohnt. Panoramawege führen vorbei an Burgen und ehemaligen Klöstern. Fernwanderangebote und Wanderevents bieten auch Wanderprofis einige Herausforderungen.

Beschwingt auf dem Urwaldsteig © Markus Balkow

Im Urwald träumen

Unterwegs auf dem Urwaldsteig bieten sich tiefe Einblicke in die Erd- und Landschaftsgeschichte in Nordhessen. 
Über den Tonschiefern und Grauwacken der Edersee-Steilhänge wechseln sich reine Buchenwälder mit Eichen-Buchenwäldern, Eichen-Buschwäldern, Block- und Schluchtwäldern ab. Ein Kontrastprogramm bieten die ausgedehnten, typischen Altbuchenwälder im Nationalpark Kellerwald-Edersee: 6000 Hektar sind unter Schutz gestellt. Hier wandert es sich durch letzte Urwälder, die zu den außergewöhnlichsten Wäldern Deutschlands und Westeuropas zählen. Alte Buchen und Eichen mit knorrigen, skurrilen Wuchsformen erinnern an Kobolde und seltsame Fabelwesen und beflügeln die Phantasie. Durch die Baumkronen im Reich der urigen Riesen eröffnen sich herrliche Ausblicke auf die fjordartige Seelandschaft – ein Genuss für Wandernde, Naturliebhaber und Auszeitsuchende.

Gutes für Mensch und Natur

Die Nationalparkverwaltung strebt durch ein gut ausgeschildertes Wanderwegenetz eine bewusste Besucherlenkung an, um besonders sensible Bereiche im Schutzgebiet zu bewahren und Ruhebereiche für die hiesige Tierwelt zu schaffen. Zum anderen sollen Erholungssuchende und Naturliebhaber den einzigen hessischen Nationalpark und seine Schätze aber auch naturnah erleben können.

 

Wanderevents: