Auf Rundhölzern über Feuchtgebiete
Unbestritten, es ist spektakulär mit dem Hubschrauber entlang der herabstürzenden Wasser im „Trou de Fer“ oder „Trou d‘Enfer“ in die Tiefe dieses engen Gebirgskessels zu gleiten. Wenn es die Witterung erlaubt, gehört dies zu den Höhepunkten des bei Touristen beliebten Fluges. Sich durch den Tropenwald dem „Eisen- oder Höllenloch“ zu nähern, ist ein nicht minder schönes und zudem viel länger dauerndes Erlebnis. Die Wanderung beginnt bei der Herberge Gîte de Bélouve, wo sich auch das kleine Museum der Tamarinden befindet. Auf der einen Seite liegt der riesige Gebirgskessel von Salazie, eine Landschaft geschaffen vom längst erloschenen Vulkan Piton des Neiges. Nach Osten erstreckt sich ein bis fast zur Küste reichendes, kaum zugängliches Gebiet mit üppiger Vegetation. Zum „Trou de Fer“ führt jedoch ein gekennzeichneter Wanderweg, der von der Forstverwaltung gepflegt wird. Einige feuchte Wegstrecken sind mit Rundhölzern oder Brettern begehbarer gemacht.
Glückliche Begegnung
Nach dem Start am frühen Morgen begleitet vielstimmiges Vogelgezwitscher unsere Schritte. Jetzt wäre es angemessen, über mehr ornithologische Kenntnisse zu verfügen. Während wir noch rätseln, marschiert ein mit Fernglas ausgestatteter Wanderer vorbei. Glück muss der Mensch haben, Olivier, ein einheimischer Hobby-Ornithologe, hat unser fragendes Lauschen richtig interpretiert und klärt auf, dass wir gerade einen „Oiseau de la Vierge“ gehört haben. Was die Einheimischen einen Jungfrauenvogel nennen, ist ornithologisch ein Paradiesschnäpper. Dank der Begegnung mit dem freundlichen Vogelkundler erfahren wir noch, dass auf dieser Hochfläche mit etwas Glück ein „Papangue“ (Réunionweihe) zu sehen ist. Wir müssen uns jedoch mit dem Anblick der lustigen Brillenvögel und einer heimischen Amselart begnügen. ...