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Radeln im hessischen Gebirge? Aber klar doch, wenn die Verhältnisse so liegen wie in Wetterau und Vogelsberg. Die Wetterau mit dem römischen Limes und den sagenhaften Keltengräbern am Glauberg ist zunächst ziemlich flach. Wie die Finger einer Hand durchziehen Radrouten die landwirtschaftlich geprägte Region, die sich nordöstlich unmittelbar an Frankfurt am Main und seinem Grüngürtel anschließt. Wer will setzt sich in die S-Bahnen oder die Regionalverkehrszüge und ist schneller, als man ein Fahrrad „rollfähig“ machen kann, mitten in einer zauberhaften Radwanderlandschaft. Der Vogelsberg ist ein gigantischer und längst erloschener Schildvulkan mit dem Naturpark Hoher Vogelsberg als Herzstück. Vom zentralen Massiv mit Höhen über 700 m schwingt ein Hügelteppich aus Wiesen, Feldern, Feldsäumen, Steingalerien in alle Himmelsrichtungen. Reizende Aussichten – versprochen.
Keine Spur von Anstrengung
Der Vogelsberger Vulkanradweg von der Wetterau über Hartmannshain nach Lauterbach (74 km) und weiter nach Schlitz (94 km) ist einer der beliebtesten Radwanderwege Deutschlands. Warum? Scheinbar mühelos radelt der Genießer von Altenstadt oder Glauberg über das Gebirge. Weil der wunderbar ausgebaute Radweg eine alte Bahntrasse nutzt, gewinnt er sehr sanft an Höhe. „Kein schöner Land“ hört man begeisterte Radler singen. Tatsächlich ist die Radreise durch das Tal der Nidder aufwärts über Ortenberg, Gedern, vorbei an Herbstein bis Lauterbach reines Radwandervergnügen. Erleben, Sehen, Entdecken und Genießen. Ehrlich, keine Spur von Anstrengung. Als Teil des neuen BahnRadweges Hessen hat der Vulkanradweg eine Verbindung mit Hanau am Main, dem Milseburg- und Ulstertalradweg in der Rhön und Bad Hersfeld an der Fulda (siehe Tourenguide in diesem Heft).
Mit dem Radbus über alle Berge
Es ist eine Freude, durch die Flusstäler Kurs auf das Vogelsberg-Gebirge zu nehmen. Ohmtalradweg, Schwalmradweg, Radeln durch das Tal von Nidda und Lumda. Der Südbahnradweg entlang von Salz und Bracht, der das Kinzigtal mit dem Hohen Vogelsberg verbindet, auch er ein Radgenuss entlang alter Schienentrassen. Wo immer der rund 700 Meter hohe Grat zwischen Schlossberg Ulrichstein, Hoherodskopf, Geiselstein und Herchenhainer Höhe ein Hindernis für den Genussradler darstellt, gibt es den Mobilitätsservice der Vulkan-Express-Busse. Das Streckennetz verbindet die Orte mit Bahnanschluss rings um den Vogelsberg mit dem zentralen Schnittpunkt am Gipfelplateau des Hoherodskopfes. Dann heißt es den Drahtesel auspacken und in alle Richtungen abwärts rollen.
Fachwerkbunt und üppig
Auch die Apfelwein- und Obstwiesenrouten in der Wetterau sind wunderschöne Einladungen für Naturgenießer. Nirgends sonst in Deutschland gibt es noch solche intakten Streuobstwiesen mit hochstämmigen Apfel- und Birnbäumen. Radeln, wo der Weißstorch nistet, vorbei an Bauernhöfen, wo Apfelwein und Obstbrände verkostet werden können. Charakteristisch sind auch die Lesesteinwälle im Hohen Vogelsberg. Feurige Andenken sind die Basaltfelsen und -kegel. Sie bieten glänzende Aussichten und Platz für Orte wie Herbstein oder Ulrichstein. Fachwerkbunt sind auch die Städtchen. Eines schöner, eindrucksvoller als das andere. Die Residenzstädte Laubach, Grünberg, Lich oder Hungen. Das Tor zum Hohen Vogelsberg ist Schotten. Die Burgenstadt Schlitz begeistert mit ihren Türmen. Büdingen, Alsfeld, Lauterbach – prächtiges Fachwerk mit beeindruckenden Ensembles, mittelalterlichen Wehranlagen und vielen kleinen Geschäften. Es sind anziehende Ziele für Radtouren, einladende Versprechen für eine Rast, für eine Einkehr mit Stöffche, Rippche, Beulches oder Handkäs. Macht Spaß!
Reizende Aussichten – versprochen!
www.vogelsberg-touristik.de
• 16-seitige Reportage mit 7 ausführlichen Tourentipps sowie
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