Aussichten und Vogelzug
Besonders beliebt bei Wanderern ist auch der Arnsberger Wald, der zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten in Deutschland zählt und sich vom Südufer des Möhnesees bis weit ins Hochsauerland erstreckt. In den insgesamt vier Naturschutzgebieten der Region lassen sich die Lebensräume Wald und Wasser hautnah erleben: Hevearm und Hevesee sind Heimat vieler Wasservögel und zudem Durchzugs- und Winterquartier für jährlich zwischen 5.000 und 10.000 Zugvögel. Entlang der „Naturpromenade“ an der Hevehalbinsel kann man Interessantes über das Schutzgebiet erfahren. Der Erlenbruchwald der Möhneaue bei Völlinghausen ist Lebensraum einer Vielzahl von Fledermäusen und Wasservögeln. Häufig läßt sich hier sogar der schillernde Eisvogel beobachten.
Im Waldreservat Breitenbruch/Neuhaus kann man sehen, wie der Arnsberger Wald in seiner ursprünglichen Form aussah, bevor man vor knapp 200 Jahren begann, Fichten als „Brotbaum des Sauerlandes“ zu pflanzen. Besonderheiten des Naturschutzgebietes Büecke und Hiddingser Schledde sind das Magergrünland mit vielen Kleingewässern sowie Laubwälder und Hecken als Lebensraum von Amphibien, Reptilien und Vögeln. Nördlich des „Westfälischen Meeres“, wie der Möhnesee auch genannt wird, sieht die Landschaft ganz anders aus: der mächtige, von der vorletzten Eiszeit aufgeworfene Höhenrücken des Haarstrangs grenzt die waldreichen Hügel des Sauerlandes gegen die weite fruchtbare Ebene der Soester Börde ab.
Vom Bismarckturm bei Wippringsen lässt sich der Kontrast besonders gut überblicken. Bei entsprechenden Sichtverhältnissen kann man bis tief in die Westfälische Bucht blicken: im Nordosten bis zum Teutoburger Wald, im Norden bis zu den Beckumer Bergen, im Nordwesten bis zu den Kraftwerken bei Hamm. Entlang der Haar nach Westen kann man bei gutem Wetter den ca. 60 km entfernten Dortmunder Fernsehturm erkennen, der Blick nach Süden hingegen reicht tief ins Sauerland hinein.
Von der Eiszeit in die Neuzeit
Die Staumauer des Möhnesees ragt gewaltig als steinerndes Monument 40 Meter hoch in den Himmel. Im trüben Herbstwetter sieht sie aus wie eine trutzige Festung aus dem Mittelalter. Doch das imposante Bauwerk ist weit jüngeren Datums – die Mauer wurde in der Zeit von 1908-1913 mit Bruchsteinen erbaut und ist heute ein technisches Baudenkmal. Mit seiner beachtlichen Ausdehnung von über 10 km² Wasserfläche ist der Möhnesee nach der Biggetalsperre die größte Talsperre im Sauerland. Traurige Berühmtheit erlangte sie durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg: In der Nacht zum 17. Mai 1943 flog die Royal Air Force einen Angriff auf mehrere Talsperren, u.a. gegen die Möhnestaumauer. ...
Infos zur Region: www.moehnesee.de