Der größte Schatz der Vogesen sind die Bergwiesen ab etwa 1.100 m Höhe. Die botanischen Raritäten unmittelbar am Weg sind zahlreich, z.B. die hier ansonsten seltene „Brockenanemone“. Man nimmt an, dass diese edle Blume mit ihren großen weißen Blüten während der Eiszeit nach Mitteleuropa eingewandert ist und sich in einigen Mittelgebirgen halten konnte. Die Brockenanemone, deren Name auf den Berg im Harz basiert, wo sie auch noch zu finden ist, stellt man heute zu den Küchenschellen (Pulsatilla alpina Unterart alba).
Auf dieser Route wandert man über den Nonselkopf und Lauchenkopf auf naturbelassenen Pfaden durch Blumenwiesen, wie man sie in den Alpen erst 700 m höher findet. Für den Pflanzenfreund ist die beste Zeit für diese Wanderung Ende Mai/Anfang Juni. Zu dieser Zeit findet man neben noch blühenden Küchenschellen auch bereits fruchtende Exemplare sowie das blau und gelb blühende Vogesenveilchen (Viola lutea Unterart lutea). Sehr häufig ist dann auch der gelb blühende Schweizer Löwenzahn (Scorzoneroides helvetica). Sein Blütenstand wird von einem langen Stängel mit nur einigen kleinen Blattschuppen getragen. Vereinzelt sind zu dieser Zeit noch die gelben Narzissen (Narcissus pseudonarcissus) zu sehen. Später im Juni blüht der große Gelbe Enzian (Gentiana lutea), z. B. auf dem Weg vom Hahnenbrunnen zum Markstein.
Berg und Tal – einst und jetzt
Eindrucksvoll ist der Blick z. B. vom Markstein über die Rheinebene hinüber zum Schwarzwald. Oder auf der Zugfahrt von Strasbourg nach Colmar, wenn man etwa eine Stunde an der markanten Erhebung der Vogesen entlang fährt. Viele Geologen sind der Meinung, dass der Rheingraben die bedeutendste Naturerscheinung in Europa darstellt. Manche glauben sogar, dass Europa hier vielleicht einmal auseinander brechen wird. ...
Mit Tourentipp Dreitägige Wanderung "Über die Bergwiesen der Südvogesen"