wichtige Landschaft zu kontrollieren. Im späten Mittelalter dominierten die Landgrafen von Hessen die politische Bühne. Zahlreiche Fehden und die Untaten der  Raubritter belegen das damalige Treiben der ritterlichen Gesellschaft, die sich in stolzen Burgen verschanzen konnte.

Eine dieser machtvollen Befestigungen war die Burg Eisenbach, die sich nach wie vor als prächtiges Schloss vor den Toren von Lauterbach präsentiert. Als erster Vertreter der noch heute dort ansässigen Familie der Freiherren Riedesel zu Eisenbach kam Hermann II. Riedesel, genannt der „Goldene Ritter“, im Jahre 1428 nach Lauterbach.

Mit klugen politischen Schachzügen, aber auch intensiven kriegerischen Anstrengungen, gelang es ihm und seinen Nachkommen eine eigenständige Herrschaft aufzubauen: das Junkerland. Aufgestiegen in den Rang der Erbmarschälle von Hessen konnten die Riedesel ihre Herrschaft von 1684 bis 1806 vor fremden Zugriffen schützen.

Die Isenburger und die Solmser

Auf der anderen Seite des Gebirges, Europas größtem Schildvulkan, regierten über Jahrhunderte die späteren Grafen von Isenburg-Büdingen und die Herren von Falkenstein. Das Aussterben der Falkensteiner 1419 brachte einer Familie große Gebietszuwächse, die noch heute im westlichen Vogelsberg große Besitzungen hat: die Grafen von Solms.

1548 zog ein Zweig dieser Familie nach Laubach. Graf Friedrich Magnus I. nahm Residenz in der Burg Laubach, die schon seit Mitte des 13. Jh. bestand. Er war es auch, der in dem neu entstehenden Schloss die Grundlagen für die berühmte Laubacher Schlossbibliothek (heute fast 120.000 Titel) schuf und 1555 eine Lateinschule gründete. Zudem wurde eine eigene Gerichtsbarkeit etabliert, die Stadt wehrhaft befestigt und eine Bürgerwehr, der so genannte „Ausschuß“, aufgestellt.

Das Solmser Grafengeschlecht konnte seine wirtschaftlich prosperierende Herrschaft  bis 1806 behaupten. In diesem Jahr wurde die Grafschaft Laubach – ebenso wie das Junkerland der Riedesel – von Napoleon  dem neu geschaffenen Großherzogtum Hessen zugeschlagen. Die Schlösser in Ortenberg, Büdingen oder Birstein zeugen noch heute vom herrschaftlichen Leben und der Eigenständigkeit der Adelshäuser.

Früher wie heute sind diese Residenzen bewohnt von den Fürsten von  Ysenburg-Büdingen, den Grafen von Stolberg-Roßla oder Freiherren Riedesel zu Eisenbach. Diese Adelsfamilien sind mit ihrem Besitz Teil des Gemeinwesens und öffnen ihre Bauten und Parks immer mehr für Veranstaltungen und Gäste. Seien Sie herzlich willkommen.

Mittelalter und Fachwerk

Ob Schotten, Grünberg, Laubach, Lauterbach oder Herbstein – schmuckes Fachwerk und mitteralterlicher Flair prägen die Altstädte der Vogelsberg-Region. Das kleine Ortenberg, die lustig-ansehnlichen Fachwerkkirchen in Breungeshain, Klein-Eichen, Feldatal-Stumpertenrod oder Wohnfeld – der Charme der „guten alten“ Zeit prägt viele Orte und Städte der Region.

Büdingen ist ein Paradebeispiel für eine nahezu vollständig erhaltene, mittelalterliche Stadt. Die doppelstöckigen Holzemporen im Vogelsberger Dom von Birstein, die Fachwerkkirche in Homberg-Büßfeld, der kecke Dachreiter auf der Kölzenhainer Fachwerkkirche oder die kreisförmig um die Herbsteiner St. Jakobuskirche angeordnete Altstadt Herbsteins in der Höhe – faszinierende Details mit langer Geschichte.

Nidda im gleichnamigen Flusstal bietet ein sehenswertes Altstadtensemble mit viel Fachwerk, alten Kirchen und einem ehemaligen Schloss. ...

 


Mit eingeklebter Erlebniskarte Vogelsberg & Wetterau

 


Weitere Infos: www.vogelsberg-touristik.de