Ein Hochplateau im Freudentaumel

Geplante Stadtgeschichte • So entstand im Jahre 1601 mit der Grundsteinlegung der Stadtkirche eine auf dem Reißbrett geplante Stadt im Stil der Spätrenaissance. Die Straßenzüge sind in Form eines Mühlespiels angeordnet und ergeben ein unverkennbares Stadtbild. Der zentrale Anziehungspunkt der Musterstadt ist der Marktplatz. Ihn umrahmen die berühmten Arkaden mit einladenden Cafés, gemütlichen Restaurants und schmucken Geschäften. Seit 1999 befindet sich dort zum Anlaß der 400-Jahr-Feier Freudenstadts eine große Fläche mit Wasserfontänen – faszinierende Wasserspiele und zugleich das neue Wahrzeichen der Stadt. Wem diese Eindrücke noch nicht genügen, kann sich vom Herzog-Friedrich-Turm auf dem nahen Kienberg einen besonders schönen Überblick über die Stadt und die Landschaft verschaffen. Denn neben dem stadthistorischen und nahezu italienischen Flair hat Freudenstadt viel Natürliches zu bieten. Aufgrund seiner topographisch exponierten Lage ist Freudenstadt ein idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen durch den Nordschwarzwald: zu den weiten Tannenwälder rund um den Stausee Kleine Kinzig, die wildromantischen Schluchten und Wasserfälle im Einzugsgebiet von Kinzig und Wolfach oder aber der unverwechselbare Höhenzug des Kniebis.

Grenzrücken und Moornatur • Auf dem langgestreckten Kniebis-Höhenrücken westlich von Freudenstadt trifft die Schwarzwaldhochstraße auf einen alten Handelsweg zwischen Schwaben und dem Elsaß. Zum Schutz gegen die verfeindeten Franzosen ließ Herzog Alexander von Württemberg im Jahre 1734 hier zahlreiche Befestigungsanlagen bauen. Auf dem höchsten Punkt errichtete er beispielsweise die Alexanderschanze. Zwischen der nahen Jugendherberge und der Schwarzwaldgemeinde Kniebis erstreckt sich das Naturschutzgebiet Alexanderschanze / Kniebis, ein wildromantisches Hochmoor mit seltenen Arten der Moor- und Heidevegetation. Das geschulte Auge - für die Laien gibt es informative Schautafeln - entdeckt unter anderem Bergkiefern, Torfmoose und in den eher trockenen Bereichen den würzig duftenden Bärwurz. Am südlichen Zipfel diese Schutzgebietes liegt das ehemalige Grenzdorf Kniebis. Ursprünglich ein Kloster mit wechselnden Ordensherren wurde die Siedlung früh zur Zufluchtstadt für Pilger und Reisende - ein sicherer Ort in der einst unberechenbaren Wildnis des Schwarzwaldes.

Höhenkur und Wanderinspiration • Nur wenige Kilometer südlich windet sich die Wolf durch das flankierende Felsgestein. Im Schatten weitläufiger Wälder und lichter Berghöhen befindet sich das höchstgelegene Mineral- und Moorbad des Schwarzwaldes - Bad Rippoldsau - Schapbach. Der mineralreiche Rippoldsauer Sauerbrunnen blickt auf ein lange Badetradition zurück. Bereits im Jahre 1490 wurde der Bestand des Bades dokumentiert und 1577 auf seine Heilkraft hin untersucht - und die Qualität ist nach wie vor bestens! Am Fuße des nahen Roßberges ragt das Naturdenkmal Burgbachfelsen, ein mächtiger, steiler Granitfelsen, in das schroffe Tal empor. Einst soll auf diesem Felsen eine wehrhafte Burg gestanden haben, was urkundlich aber nicht nachweisbar ist. Nur einen Steinwurf davon entfernt stürzen sich die gischtenden Wasser des Burgbaches über eine senkrecht aufsteigende Felswand zu Tal. Der freifallende Wasserfall zählt in seiner ursprünglichen Schönheit mit einer Höhe von 32 Metern zu den imposantesten seiner Art im Schwarzwald. Aber auch der Absbachwasserfall nahe Holzwald und der Kastelstein, ein bizarr geformter Buntsandstein aus der Eiszeit, sind sehenswerte Naturdenkmäler der Region rund um Freudenstadt.

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