Link-Tipp

Hier geht's zum Beitrag „Azoren: Entdeckung des Paradieses“ im blätterbaren e-paper WMLive 169.

Wandern auf Vulkanen

Corvo und Flores, Graciosa, Terceira, São Jorge, Faial und Pico, São Miguel und Santa Maria lauten die klangvollen Namen der grünen Inseln, deren Entstehung sie der ausgeprägten vulkanischen Aktivität im Grenzbereich der Kontinentalplatten verdanken. Wanderungen auf den Azoren sind Wanderungen auf dem Vulkan, um den Vulkan und in den Vulkan hinein – oder auch Wanderungen zu stillen Buchten, lieblichen Blumenwiesen, Weingärten und Terrassenfeldern.

Die Azoren sind berühmt für mannshohe Hortensienhecken, die Felder und Wege begrenzen, für atemberaubende Steilküsten, Lavastrände und -pools, für geheimnisvolle Kraterseen und unterirdische Höhlen, die einst Piraten Zuflucht boten. Mancherorts hat die Lava geheimnisvoll groteske Figuren geformt: Schlieren und Streifen, Klumpen, Kugeln und sich aufbäumende Kuppeln bilden bizarre Muster in der Landschaft. „Mistérios“, Rätsel, nennen die Einheimischen diese Lavafelder respektvoll.

Andernorts nutzen sie die Energie des Vulkans, um eine Spezialität der Azorenküche auf besondere Art zuzubereiten: „Cozido das Furnas“ ist ein Eintopf aus Gemüse-, Fleisch- oder Fischstückchen, die zusammen mit Kräutern und Gewürzen in einem Topf gegart werden. Wo die Erde so heiß ist, dass es aus allen Spalten dampft und zischt, benötigt man dazu keinen Ofen, sondern nur ein Erdloch – so in Furnas im Osten der Insel São Miguel.

Über und unter Wasser ein Erlebnis

Doch nicht nur die Inseln selbst faszinieren den Besucher mit ihrem ansehnlichen kulturellen Erbe und der Schönheit ihrer üppig grünen Landschaften. Die Meeresfauna um die Azoren ist so artenreich, dass sie selbst Experten begeistert. Der Inselarchipel zählt mit gut 25 verschiedenen Arten von Meeressäugern zu den zehn besten Reisezielen weltweit für die Wal- und Delfinbeobachtung, seine klaren Tauchgründe locken mit Riffen von bizarrer Schönheit und unvergleichlichen Großfischbegegnungen.

Traumziel für Wanderer

Vor allem aber als Wander-Reiseziel haben die Azoren Großartiges zu bieten. Das gut ausgebaute Wegenetz der Inseln überzeugt mit panoramareichen Höhen- und Küstenpfaden unterschiedlichster Dauer und Schwierigkeitsgrade. Wer inmitten des Atlantiks in aller Beschaulichkeit Wiesenduft und Waldesluft genießen möchte, wird hier ebenso fündig wie der Abenteurer, der an steilen Hängen und auf herausfordernden Wegen seine Grenzen austesten will. Die EU hat den Azoren 2012 zum dritten Mal in Folge die einzige internationale Auszeichnung für nachhaltigen Tourismus in Küstengebieten verliehen, den Qualitity Coast Award. Kein Wunder: Die Azoreninseln erfreuen sich eines intakten Ökosystems und einer ausgeprägten kulturellen Identität. Und auch landschaftlich zeigt jede der Inseln einen ausgeprägten Charakter.

Corvo, die kleinste der Inseln, ist ein gewaltiger stiller Vulkankessel mit kleinen Seen oberhalb einer 430-Seelen-Gemeinde. Seine mit Heidekraut und Moos bewachsenen Hänge sind UNESCO-Biosphärenreservat.

Die Insel Flores, Europas westlichster Außenposten, ist reich an Wasser und an Blumen. Ihre landschaftlichen Highlights: sieben Kraterseen, die Basaltsäulen der Rocha dos Bordões und der märchenhafte See Lagõa das Patas, der von weißen Lilien und sechs Wasserfällen umgeben ist. ...

 


Wanderinfos: www.trails-azores.com
Infos zur Region: www.visitazoren.com