Wandertrilogie Allgäu Teil 1 von 3
Die Idee/Der Plan/Die Umsetzung
Verstehen statt konsumieren: Wenn das Allgäu erzäht...
Schon das Vokabular der Wandertrilogie Allgäu, deren feierlicher Eröffnung – mit Multivision von Klaus-Peter Kappest und Feuerwerk – ich am 27. Juli 2014 beiwohnte, ist herausfordernd. Da gibt es Themenwürfel, Portalorte, Trilogieräume, Themeninseln und Etappenpunkte – bei näherer Beschäftigung mit der Wandertrilogie und ihren Besonderheiten entfaltet sich für den Interessierten eine neue Welt des Wanderns.
Das mag fordernd für das Wanderpublikum und die beteiligten Akteure sein, ist aber ungemein bereichernd beim intensiven Gebrauch.
Eintauchen gewünscht
Seien wir mal ehrlich, wann und wodurch gewinnt ein Wanderurlaub an besonderer Erinnerungskraft oder impulsiver Begeisterung? Sicher, eine urige Stunde der Ankunft, ein markanter Gipfelsieg, das Gefühl der wohltuenden Ermattung von Körper, Geist und Seele – alles das bereichert. Wodurch aber gewinnt eine beliebige Wandertour an Esprit, an Spannung und Entdeckerlust? Wer die „Melodie“ und die „Sprache“ des durchwanderten Raumes für sich erschließt, den Sinn der Formensprache des Reliefs, die Einzigartigkeit der Architektur und die Originalität regionaler Merkmale versteht, der erlebt just das, worauf sich die im Alltag fortwährend aufschaukelnde unbestimmte Natursehnsucht stets bezieht: Das Entstehen eines Gefühls von Einzigartigkeit. Jeder Kultur- und Naturraum unterscheidet sich von jedem anderen – und sei es nur der Nachbarort oder der Nachbargipfel. Die Wandertrilogie Allgäu will dolmetschen: Eintauchen, verstehen und entdecken statt konsumieren.
Wähle selbst und lass Dich ein
876 km umfasst das gesamte Streckennetz von Wiesengänger-, Wasserläufer- und Himmelsstürmerroute. Vier Verbindungswege, die Trilogieleitern, inbegriffen. Die Trilogie besteht somit aus drei riesigen Schleifen, die sich dem Relief des Allgäu schlicht und ergreifend anpassen. Hier die Wiesen, Weiden, terrassierte Landschaften mit der Silhouette der Alpen im Süden, dort das von und durch Wasser sichtbar gestaltete Alpenvorland und schließlich das Reich der Alpweiden und Gipfel selbst. Die anspruchsvolle Idee der Erlebnisraumgestaltung belässt es nicht bei den drei Routen, sondern vertieft das Naturraum- und Kulturraumverständnis, länder- und landkreisübergreifend, noch mit der Idee eines im Nahfeld funktionierenden kleinsten gemeinsamen Nenners. Neun Erlebnisräume, die Trilogieräume, stehen daher im Fokus.
Ob Schlosspark, Wasserreiche, Heimatstätten, Urkrafttäler, Gipfelwelten, Alpgärten, Panoramalogen, Naturschatzkammern oder Glückswege – jeden der neun Erlebnisräume prägt und prägte etwas Unikates. Wer sich einlässt, also selbst Umfeld, Start und Ziel wählt, darf sich auf Geschichtensuche begeben. Und was könnte erfüllender sein, als einer spannenden Geschichte zu lauschen, die man selbst entdeckt hat?
Die Wandertrilogie Allgäu-Lexikon
Das Routennetz:
- Wiesengänger-Route (388 km - grün)
- Wasserläufer-Route (374 km - blau)
- Himmelsstürmer-Route (333 km - rot)
- Vier Routenleitern
Neun Trilogieräume
Mit jeweils eigenem Mobiliar zur besseren thematischen Unterscheidung
Darin: 33 Partnerorte
Davon: 10 Portalorte, 13 Etappenorte, 10 Themenorte
Dazwischen bzw. darunter
Etappenpunkte (= Übernachtungsorte)
Erkennungsmerkmale der Partnerorte
- Start- und Willkommensplatz
- Wahrzeichen (viergliedrig: Steinsockel, Allgäuwürfel, Trilogieraumwürfel, Ortswürfel)
Erkennungsmerkmale von Portal- und Etappenorten
Trilogierundgang (3 - 6 km Länge) führt zu
- Trilogieplätzen (drei Nadeln) und
- Schaupunkten
Erkennungsmerkmal von Portalorten
Trilogierundgang führt auch zu
- Themeninseln mit Trilogieraum-Mobiliar
Wegweisung/Markierung generell:
- Steinmännlesymbolik auf vorhandener Wegweisung (Farbcode beachten, grün für die Wiesengänger-Route, blau für die Wasserläufer-Route und rot für die Himmelsstürmer-Route)
- Eingangsstelen (vor und nach Portal- bzw. Etappenorten sowie an allen Abzweigungen zu Themenorten)
- Attraktionspunkte (besondere Höhepunkte)
- Zuwegung zu den Themenorten