Die Feuer-Lilie wurde vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné im 18. Jh. wissenschaftlich Lilium bulbiferum genannt. Die wenigen trichterförmigen Blüten eines Stängels können einen Durchmesser bis 14 cm erreichen. Sie bestehen aus sechs Perigonblättern, die meistens rot, manchmal auch etwas gelbrot gefärbt und in zwei Kreisen angeordnet sind. Die Staubblätter mit ihren roten Staubbeuteln sind wesentlich kürzer als die Perigonblätter. Nach der Befruchtung bildet sich eine mehrere Zentimeter lange sechskantige Frucht. Die Feuerlilie ist eine mittel- und vor allem südeuropäische Gebirgspflanze. Auch die Busch-Nelke finden wir auf dieser Tour in größerer Zahl. Sie wurde nach dem französischen Botaniker J. F. Séguier des 18. Jh. Dianthus seguieri genannt. Man erkennt sie an den roten Blütenblättern, deren Rand gezackt ist und die zusammen einen Kreis mit dunkelroten Punkten aufweisen. Sie kommt besonders in Südwesteuropa und Norditalien in Höhen bis 1300 m vor. Vereinzelt findet man sie auch noch im Schwarzwald.
Das Gebirge wird von Woche zu Woche einsamer. Die Kühe und Schafe wurden bereits abgetrieben und auch die Zahl der Wanderer wird zunehmend geringer. Bald wird der erste Schnee zunächst Gipfel und Grate überzuckern und dann mit der Macht des Bergwinters von den Höhen in die Täler absteigen. Es ist für die vielen Freunde der alpinen Flora eine günstige Zeit, an den nächsten Bergsommer zu denken. Gerade im Gebirge ist eine sorgfältige Planung wichtig, deshalb ist man gut beraten, das Exkursions- und Wandergebiet vorher in Ruhe zu studieren. Heute möchte ich Ihnen einen außergewöhnlichen Tourentipp vorschlagen, der eine Reise in die Südalpen sicher bereichern würde: Auf den Spuren der Feuer-Lilie zum Monte Creino über dem Gardasee. Dass uns dabei auch eine Reihe anderer botanischer Kostbarkeiten der Berge begegnen wird, ist natürlich gewollt. Sie werden begeistert sein...