Die Samaria-Schlucht im Südwesten Kretas ist wie die kretische Seele: schön, authentisch, frei. Sie ist mit ca. 13 km eine der längsten Schluchten Europas und hat mehrere internationale Auszeichnungen erhalten, u.a. als UNESCO-Biosphärenreservat und als NATURA 2000 geschützte Region. Eine reiche und vielseitige Tier- und Pflanzenwelt ist hier beheimatet. Auf einem gut markierten Wanderweg lässt sie sich durchqueren.
Stellen Sie sich vor: Der frische Morgentau begleitet die Fahrt auf Serpentinenstraßen. Der Weg führt aufwärts, fernab von der lebendigen Atmosphäre der malerischen Stadt Chania, zur Omalos-Hochebene. Auf 1.250 m Höhe in Xyloskalo beginnt die Wanderung tief ins Herz der kretischen Landschaft – in die Samaria-Schlucht.
Ein kurviger, wie in Fels gemeißelter Wanderpfad führt über fast 3 km Länge. Überall ragen prächtige Pinien empor, Vogelgezwitscher ist ein steter Begleiter und der Anblick des Gingilos, einer der Gipfel der Weißen Berge, erweckt ein Gefühl der Freiheit. Nach ca. 3,8 km ist die malerische kleine Kirche Agios Nikolaos erreicht. Bei einer Rast kann man die uralten Zypressen eingehend betrachten – es handelt sich um die Art „Cupressus sempervirens var. Horizontalis“, deren Stämme im Altertum zum Schiffbau und von den Minoern zum Bau des Palastes von Knossos benutzt wurden.
Weiter geht’s zum alten Dorf Samaria mit verlassenen Steinhäusern, die bewohnt waren, bis die Schlucht 1962 zum Nationalpark erklärt wurde. Hier steht auch die im 14. Jh. erbaute byzantinische Kirche Ossia Maria, der die Schlucht vermutlich ihren Name verdankt. Wer hier seinen Blick in die steilen Felswände der Samaria-Schucht erhebt, entdeckt vielleicht ein Exemplar der vom Aussterben bedrohten Wildziege „Capra aegagrus cretica“, auch Agrimi oder Kri-Kri genannt. Eine außergewöhnliche Flora und Fauna zeigt sich hier demjenigen, der mit offenen Augen unterwegs ist. Vielleicht lässt sich das Kretische Waldvögelein (Cephalanthera cucullata) sehen, die Kretische Rutenglockenblume (Petromarula pinnata) oder der Kretische Ebenholzstrauch (Ebenus cretica) ausfindig machen, vielleicht begleitet der stolze Bartgeier (Gypaetus barbatus) die Wandertour ein kleines Stück am Himmel.
Der Weg führt weiter über kleine hölzerne Brücken zum Rastplatz „Christos“ mit der gleichnamigen Kapelle. Zum Höhepunkt der Wanderung gehören die bekannten „Sideroportes“ (Eiserne Pforten). Die Wände der Schlucht verengen sich hier bis auf drei Meter und ragen auf beiden Seiten von 100 m bis zu fast 700 m Höhe auf.
Dann weitet sich das Tal wieder und der Wanderer ist von einer schattenlosen Landschaft umgeben. Noch knapp 30 Minuten abwechslungsreicher Wanderpfad führen zum Ende der Schlucht. Nach weiteren 3 km ist der Strand von Agia Roumeli erreicht. Erfüllt von diesem Wandererlebnis hier angekommen, lockt ein Bad im kühlen, türkisfarbenen Wasser mit Blick auf das Libysche Meer. Und dann steht die Entscheidung frei: bleiben – oder weiter mit dem Boot nach Loutro, Chora Sfakion, Sougia oder Paleochora
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