In Asturien, einer autonomen Region im Nordwesten Spaniens, findet sich eine Landschaft, wie es sie kaum noch in Europa gibt. Die Bewohner Asturiens sind stolz auf ihre Natur und schützen sie gewissenhaft. Insgesamt 54 Schutzgebiete, darunter sieben UNESCO Biosphärenreservate, gewährleisten die nachhaltige Erhaltung der schroffen Gebirgslandschaften, des strahlend blauen Kantabrischen Meeres und der endlos erscheinenden, dichten Wälder, die allesamt Heimat einer besonderen Flora und Fauna sind. Festgelegte Wege führen durch die Natur und ermöglichen ein sanftes Eintauchen in die Welt von Bär, Wolf & Co.
Wandernd ins Bärenrefugium
Ein Glück, dass Wandern besonders nachhaltig ist, denn so lassen sich die Schutzgebiete zu Fuß erkunden. Um die Natur zu erhalten und die Rückzugsorte der Tiere zu respektieren, dürfen die Wanderwege nicht verlassen werden. Die asturischen Nationalparks von Somiedo und Fuentes del Narcea, Degaña e Ibias, etwa beherbergen die größte Population von Braunbären auf der Iberischen Halbinsel. Einige Agenturen bieten spezielle Touren zur Wildnisbeobachtung durch die Natur- und Nationalparks an, die den Spuren der heimischen Bewohnern folgen. So nah kommt man Braunbären in ihrem natürlichen Umfeld woanders selten. Im Naturpark Las Ubiñas-La Mesa findet sich darüber hinaus der Bärenpfad, auf dem Wandernde auch ohne Führung zu den eindrucksvollen Tieren finden. Der etwa 30 km lange Weg zwischen Tuñón und Cueva Huerta führt u. a. zum Bärengehege Proaza, in dem die Bärinnen Paca und Molina leben.
Ursprung eines Königreiches
Auch der Nationalpark Picos de Europa gehört zum Verbreitungsgebiet der Kantabrischen Braunbären. Doch natürlich leben noch viele weitere Tierarten in dem riesigen Schutzgebiet: über die Hälfte aller Wirbeltiere, die auf der Iberischen Halbinsel existieren, finden sich in Picos de Europa. Sie leben auf Wiesen, in und an Seen, in den Bergen wie dem Naranjo de Bulnes, in Schluchten und Wäldern. Interessanterweise ist Picos de Europa auch der einzige Nationalpark Spaniens, der von Menschen bewohnt wird. Elf Orte sind seit Jahrhunderten mit der natürlichen Umgebung fest verwoben; ein einzigartiges Erlebnis für Besucher, ländliches Leben und Natur in „Symbiose“ zu erleben. Zurückzuführen ist dies auf die Geschichte des Parks, der am 22. Juli 1918 von König Alfons XII. zum ersten Nationalpark Spaniens erklärt wurde. Über 30 Wanderwege führen durch die vielseitige Natur und zu geschichtsträchtigen Orten. Einen Besuch wert etwa ist der Real Sitio de Covadonga in Cangas de Onís. Eine Basilika und die Santa Cueva (Heilige Höhle) erinnern an die Schlacht von Covadonga im Jahr 722, die den Grundstein für die Entstehung des Königreich Asturiens legte.
Geheimnisvoll präsentiert sich der Bosque de Muniellos, der größte Eichenwald Spaniens und zugleich einer der bestbewahrten Europas. Eine 20 km lange Wanderroute führt durch die ursprüngliche und mystische Welt. Eine Reservierung im Voraus ist nötig.
Kantabrisches Gebirge
Die Schönheit der gesamten Region können Wandernde außerdem auf dem Naturpfad im Kantabrischen Gebirge (Nature Trail of the Cantabrian Mountains) erfahren. Über 606 km lang, eingeteilt in 27 Etappen, führt der Fernwanderweg entlang des kantabrischen Bergreliefs von Peñamellera Baja im Osten bis Santa Eulalia de Oscos im Westen quer durch Asturien. Mit jeder Etappe ändert sich die umliegende Natur, wechselt von schroff und windig zu idyllisch und sanft. Dabei passiert die Route viele Naturschutzgebiete, wie beispielsweise den Nationalpark Picos de Europa, die Naturparke Redes und Ubiñas-La Mesa und das Biosphärenreservat Oscos y Terras de Burón. Bei so viel erwanderter Natur lässt sich vielleicht auch ohne Wanderführer ein Blick auf den Kantabrischen Braunbären erhaschen.
INFO: www.asturientourismus.de