Alles begann mit einem meiner Hobbys, dem Dreißigjährigen Krieg und seinen Schauplätzen. Den 20 km langen Tillyweg bei Rain konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die Schweden unter König Gustaf II. Adolf umgingen anno 1632 den wackeren Grafen von Tilly in Diensten des bayerischen Kurfüsten und querten den Lech südlich von Rain.

Bei meinem zweiten Besuch führte mich der Frankenweg auf seiner letzten Etappe von Wemding über die westlichen Ausläufer der Fränkischen Alb nach Harburg. Der Einzug über die steinerne Bogenbrücke, der Aufstieg durch die Altstadt zur gewaltigen Harburg bleibt unvergessen. Auf meiner dritten Tour durch das Ferienland nutzte ich den Albsteig auf seinen beiden letzten Etappen von Bopfingen über Mönchsdeggingen, Harburg, durch das idyllische Wörnitztal zur Kapelle in Wörnitzstein und hinein in die Zweiflüssestadt Donauwörth. Beim vierten Besuch, ich hatte meine Frau und unseren Jüngsten kurz entschlossen zu einer ausgedehnten Radwanderung eingeladen, starteten wir in Auhausen auf dem Wörnitz-Radweg, querten den östlichen Bereich des Nördlinger Ries und radelten bis zum Endpunkt Donauwörth. Weil das Wetter so schön, die Landschaft so prickelnd war, hingen wir noch einen vierten Radeltag an und bastelten uns aus dem Radweg Romantische Straße, dem Radweg Via Claudia und dem Donau-Radweg eine ziemlich spannende Rundtour.

Beeindruckt haben mich an diesem Flecken Erde die drei grundverschiedenen Gesichter. Hier das nahezu kreisrunde Nördlinger Ries, ein im Durchmesser 25 km großer Krater dank einer verirrten kosmischen Bombe aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Kein Wunder, dass das geologisch einzigartige Nördlinger Ries als Zeitzeuge eines Asteroideneinschlages auch als „Nationaler Geopark“ zertifiziert werden konnte. Das Besondere daran: Über das Ries verteilt gibt es Infozentren und begehbare Erlebnis-Geotope. Der Rieskrater trennt die Ausläufer der Schwäbischen Alb, der Rieser Alb, der Fränkischen Alb und der Monheimer Alb. Hier zeigt die Ferienlandschaft Donau-Ries ihr zweites Gesicht. Ein Hügelteppich mit Wacholderhainen, sanft geschwungenen Bachtälern, beschaulichen Dörfern, mit Kirchen und Klöstern, stillen Mischwäldern und beeindruckenden Aussichtspunkten. An den Altarmen und Auen entlang der weiten Täler von Donau und Lech verändert sich das Gesicht erneut. Hier Altarme wie bei Tapfheim oder Donauwörth, dort das Naturschutzgebiet Schönenfelder Holz. Hier die Strände der blauen Donau, dort die Kiesbänke eines der großen Alpenflüsse. Es ist das dritte Gesicht einer Ferienlandschaft mit großer Attraktivität und viel Charakter.

Infos zur Region: www.ferienland-donau-ries.de


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Mit sechs Tourentipps:

Weiter geht’s im Heft, Ausgabe 193/2017

  • Dolinenlehrpfad: Geologische Spuren zwischen Tagmersheim und Rögling
  • Fürstenweg: Auf adeligen Spuren im Nordries
  • Hügelwanderung: In Ruhe die Natur des Kesseltals genießen
  • Keltenweg: Unterwegs zwischen Ries und Schwäbischer Alb
  • Sagenweg: Stationen Wemdinger Geschichte und Geologie
  • Südries-Panoramaweg: Auf den Spuren längst vergangener Zeiten