Willkommen im Camp
Das Kajak knirscht noch einmal kurz auf dem Kies am Ufer, bevor es sanft auf dem ruhigen Wasser schwimmt. Zu zweit sitzen wir hier und mir wird klar: Es ist doch schon einige Jahre her, dass ich das letzte Mal das Paddel rhythmisch durchs Wasser gezogen habe. Meiner Steuerfrau geht es nicht anders, aber schnell fühlen wir uns sicher und umrunden die Insel einige Male. Es ist der erste Abend im Gobackpack Camp von Jack Wolfskin und der scheinbar endlose Sonnenuntergang wirft alles um mich herum in eine beeindruckende Stimmung. Unsere Paddel schlagen durch das orange gefärbte Wasser und ich verfalle in eine absolute innere Ruhe. Noch am Morgen stand ich in aller Frühe am Düsseldorfer Bahnhof umgeben von Beton, Stahl und Asphalt. Jetzt bin ich für die nächsten drei Tage ins schwedische Paradies eingeladen und kann mich an der Natur kaum satt sehen. 

Mein Zelt für die nächsten zwei Nächte (Yellowstone III)

Zurück auf festem Boden erkunde ich die kleine charmante Insel, 40 km von Stockholm in der Inselwelt der Schären gelegen, und folge kleinen Trampelpfaden am Bootshaus, den Duschkabinen und Biotoiletten sowie an den Zeltplattformen vorbei. Da es kaum eine ebene Fläche auf der Insel gibt, sind mehr als 20 Plattformen aufgebaut worden, damit wir nachts nicht von der Matte rollen oder die Wurzel im Rücken spüren. Ich habe die Nummer 17 „Lönneberg“ zugeteilt bekommen, direkt am Wasser. Hier kommt zwar der Michel nicht vorbei, aber ich kann viele Wasservögel und Boote beobachten. Das Zentrum der Insel ist eine Hütte, um ein großzügiges Holzdeck mit Segeltuch ergänzt. Es dient als Essbereich, Workshopareal, gemütlicher Treffpunkt und Konzertbühne. Gleich daneben steht das Küchenzelt. Über dem offenen Feuer wird gekocht und von Elchgulasch und Lachs bis Kaiserschmarrn wird es uns in den kommenden Tage an nichts mangeln.

Viele Aktivitäten und die Qual der Wahl

Rast auf der Wanderung über die Insel Laren

Klettern auf der Insel Vasterholmen mit der Kletterlegende Robert Kerneza oder vom Profi angeleitet mit Kajak und SUP die Wasserlandschaft erkunden. Ich stehe vor der Qual der Wahl und entscheide mich schließlich – keine Überraschung – für eine Wanderung über die Insel Laren, nördlich vom Camp gelegen. Mit Bergführer Hannes Geier laufen wir beschwingt los, nachdem uns das Boot abgesetzt hat. Es geht auf und ab immer in der Nähe der Klippen und des Ufers der Insel entlang, durch ein einziges Blaubeermeer. Die Sonne scheint, es ist warm und unsere Gruppe bezwingt lachend einige steile Passagen. Dicke schwarze Ameisen kreuzen unseren unsichtbaren Pfad, eindeutig die Herrscher der Insel, und über uns schwanken die Nadelbäume in einem leichten Wind. Flechten und Moose überqueren wir vorsichtig und in einer Reihe, bedacht darauf den Fußspuren des Vordermanns zu folgen. Spontan sammeln wir währenddessen den wenigen Müll, den wir sehen, ein, darunter alte Dosen, Plastikflaschen und zwei größere Styrorporplatten. Schließlich kommen wir auf einer hohen Klippe an, auf der wir in Ruhe unsere Brote auspacken und die Aussicht genießen. 
Auf einer schwedischen Insel Wandern gehen ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Die Blaubeerflecken an meinen Schuhen werden mich die nächste Zeit immer wieder daran erinnern. 

Yoga-Stunde am Morgen

Workshops
Am ersten Morgen gab es schon eine Yoga-Stunde mit Blick über das Wasser auf den Holzbohlen am Bootshaus. Mit so einer Kulisse ein Genuss für Körper und Geist. Bei einer kleinen Einführung in die Kräuterwelt staune ich, woran ich beim Wandern immer unwissentlich vorbeilaufe und mische mir mein individuelles Kräutersalz zusammen. Unter der humorvollen und professionellen Anleitung des Kochteams stellen wir nachmittags Kräuter- und Knoblauchbutter her (Tipp: Immer Senf mit darunter mischen für ein bisschen Extra-Würze), mischen Soßen, schneiden Gemüse und bereiten Lachs für den Abend vor.  Dann gibt es hilfreiche Tipps für unsere nächste Fotosession in der Natur von Fotografen Gürel Sahin, die ich natürlich noch am selben Abend ausprobiere und den Mondaufgang festhalte (s. Bild unten).

Unter der partiellen Mondfinsternis kommt dann nach einem Festmahl mit Spanferkel, Ente, Lamm, Lachs, Gemüse und Salaten das Abenteuer mit dem Konzert des Österreicher Thomas David zu einem feierlichen Ausklang. Es ist toll zu sehen, wie das ganze Team der Insel im täglich Ablauf mit anpackt. Während ich keinen Finger rühren muss, spielen sich im Hintergrund Abwasch, Müllentsorgung und Wasserversorgung scheinbar mühelos ab. Bei einem solchem Gemeinschaftssinn hätte man mich aber auch nicht lange bitten müssen, um beim Abwasch zu helfen.
Der Abschied von Insel und Team am nächsten Morgen fällt schwer. Doch mit so vielen Eindrücken in kurzer Zeit, zehre ich noch lange von dem Erlebten. 

Konzert mit Thomas David 
Mondaufgang im Gobackpack Camp

Thema Nachhaltigkeit 
Die grundlegende Firmenphilosophie Jack Wolfskins zur Verbesserung und Garantie der sozialen, ethischen und ökologischen Standards in der Outdoor-Bekleidungsbranche ist natürlich Thema auf der Insel.

Umsetzung auf der Insel
Wasser zum Kochen, Duschen und Abwasch wird durch Marine-Entsalzer und -Filter von Katadyn aufbereitet. Die Anlage schafft 2.000 Liter am Tag. Strom wird über Photovoltaikanlagen generiert. Die Biotoiletten von Öklo kommen ohne Chemie und Wasser aus. Mit Sägespänen vermischt, werden Ausscheidungen zum Kompost verarbeitet. Abfall wird sauber getrennt und Produkte mit wenig Verpackung und aus regionalem und biologischem Anbau bevorzugt.  

Materialien und Produkte
In kleiner Runde bekommen wir einen Eindruck davon, was sich der Outdoor-Ausrüster vorgenommen hat, wenn es um Nachhaltigkeit geht.

  • Beim Texapore Ecosphere Layering System der Jacken sind Außenmaterial, Membran und Futter zu 100 % recycelt. Das Außenmaterial wird dabei komplett aus wiederverwerteten PET-Flaschen gewonnen. Bei der Membran wird eine Mischung der Schnittresten und PET-Flaschen zurückgegriffen: ein abfallfreier Kreislauf entsteht. Dieses Verfahren werden stetig optimiert und so wird im Sommer 2020 die Membran bereits aus einem Mischungsverhältnis mit 15 % recycelten PET Flaschen bestehen – Tendenz steigend. 
  • In Partnerschaft mit der Initiative Seaqual produziert Jack Wolfskin eine T-Shirt-Serie mit einem 40 %-igen Anteil aus gesammeltem Plastikmüll aus den Meeren.
  • Anstelle von Chemie und Bioziden schützt die engmaschige Material und der DWR-Effekt ("Durable Water Repellency") vor Insektenstichen in der Kollektion "Mosquito Protection".
  • Ein großes Ziel hat Jack Wolfskin bereits geschafft: Seit diesem Jahr sind alle Bekleidungs-Produkte sowie Rucksäcke und Taschen 100 % PFC-frei.

Bei Outdoor-Kleidung geht es Jack Wolfskin immer um qualitativ anspruchsvolle Produkte. Dabei wird die Herkunft und Herstellung der Materialien sowie die Arbeitsbedingungen in Produktionsstätten immer mit eingebunden. Das funktioniert nicht von heute auf morgen, sondern mit realistischer Zielsetzung, Geduld und Erfahrung. Davon hat Jack Wolfskin viel zu bieten.

Gemeinsam am Feuer © Jack Wolfskin

 

JACK WOLFSKIN:

  • seit 2010 Mitgleid der Fair Wear Foundation (3 x in Folge ausgezeichnet mit Leader Status)
  • bluesign® Systempartner
  • seit 2012 Mitglied „Zero Discharge of Hazardous Chemicals“
  • beschäftigt in Deutschland über 1.100 Mitarbeiter
  • größter Franchise-Geber im deutschen Sportfachhandel
  • 900 eigene Stores
  • 4.000 Verkaufsstellen

 

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