Frühlingshafte Temperaturen locken Naturliebhaber nach draußen. Die Tage werden länger und somit auch unsere Wanderungen. Die Füße müssen dabei Höchstleistungen erbringen. Wie man Fußschmerzen effektiv vorbeugen kann und worauf es bei Wanderschuhen ankommt, erklären die Experten von Forster Schuh- und Orthopädietechnik in diesem Gastbeitrag.
Ursachen für Fußschmerzen
Der menschliche Fuß ist ein komplexes Konstrukt aus 26 Knochen, über 33 Gelenken, 20 Muskeln und 114 Bändern. All diese Komponenten bilden das wichtigste Stützorgan des Menschen. Durch falsche Belastung, zu enges oder weites Schuhwerk sowie Überbelastung kann es zu Fußschmerzen kommen, die gerade beim Wandern schnell den Spaß verderben. In manchen Fällen können auch Fußfehlstellungen für Fußschmerzen verantwortlich sein. Dann sorgen orthopädische Einlagen für erste Hilfe und langfristige Linderung (s. Tipp #2).
Beim Wandern müssen die Füße Höchstleistung erbringen, erst recht wenn wir mit einem Rucksack auf dem Rücken zusätzliches Gewicht tragen. Durch Steigungen und wechselnde Untergründe sind sie variierenden Herausforderungen ausgesetzt und müssen daher bestmöglich in ihrer Funktion unterstützt werden. Folgende Tipps können dabei helfen:
Tipp #1: Kräftige Fußmuskulatur
Zu hohe Spannungen in den Muskeln und Faszien der Füße können Fußschmerzen hervorrufen. Regelmäßiges Training in Form von Kräftigungs- und Dehnübungen unterstützen eine dauerhafte Fußgesundheit und beugen einseitigen Bewegungsmustern vor. Die meisten Übungen sind einfach und unkompliziert in den Alltag zu integrieren. So kann man z.B. bei der Morgenroutine die Füße abwechselnd kreisen, mit den Zehen nach einem Handtuch greifen oder die gesamte Fußsohle abwechselnd auf- und abrollen.
Kontinuierliche Fußübungen tragen effektiv dazu bei, überspannte Muskeln sowie verklebte Faszien zu lockern und zu mobilisieren. Bereits wenige Minuten pro Tag führen zu merklichen Erfolgen. Also am besten heute noch starten!
Tipp #2: Orthopädische Einlagen
Orthopädische Schuheinlagen müssen nicht erst als Behandlungsmaßnahme eingesetzt werden. Bereits als vorbeugende und unterstützende Maßnahmen sind sie für beanspruchte Füße eine wahre Wohltat. Durch ihre maßangefertigte, individuelle Passform schmiegen sie sich an die Füße an und unterstützen sie auf biomechanische Weise bei der Ausübung ihrer Grundfunktion. Währenddessen tragen sie dazu bei, potenzielle Schmerzen zu lindern und unangenehmen Folgeschäden effektiv vorzubeugen.
Sensomotorische Einlagen stimulieren gezielt die Fußmuskulatur. Daneben gibt es korrigierende Einlagen, die z.B. unterschiedliche Beinlängen ausgleichen sowie stützende Einlagen, die bei bestehenden Fußfehlstellungen eingesetzt werden. Dämpfende Einlagen tragen wiederum bei sportlichen Aktivitäten zur Stoßlinderung bei. Welche Art von Einlagen benötigt werden, hängt von den jeweiligen Bedürfnissen ab.
Oft wissen viele Menschen gar nicht, dass sie an einer Fußfehlstellung leiden. Ein fachkundiger Orthopädietechniker kann dank seines Fachwissens sowie seinem geschulten Auge rasch erkennen, wo das Problem liegt und welche nötigen Maßnahmen ergriffen werden müssen. Meist liegt zudem bereits ein Befund des behandelnden Orthopäden vor, auf Basis dessen der Orthopädieschuhtechniker Maß nimmt. Der erste Weg bei anhaltenden Fußschmerzen führt also zum Orthopäden, der danach eine Verordnung für orthopädische Einlagen veranlasst.
Tipp #3: Die richtigen Schuhe und Socken
Beim Schuhkauf gilt die Grundregel: keine Kompromisse eingehen! Qualität hat ihren Preis und hochwertige Materialien sowie eine perfekte Passform sind auf langfristige Sicht eine sinnvolle und vor allem gesunde Investition. Schlechtsitzendes Schuhwerk führt zwangsläufig zu Druckstellen, Reibungen oder Blasen. Dadurch nehmen die Füße eine Schonhaltung ein und die Folge können Deformierungen oder gar Haltungsschäden sein, die sich speziell beim Wandern auf unangenehme Weise bemerkbar machen. Eine ausführliche Beratung sowie Vergleiche unterschiedlicher Modelle sind beim Auswahlverfahren wichtig. Zudem sollten die Schuhe dem Einsatzzweck entsprechen. Wanderschuhe haben beispielsweise andere Eigenschaften als Bergschuhe für hochalpines Gelände.
Zudem ist es wichtig, dass die Schuhe sowie orthopädische Einlagen eine harmonierende Zusammenarbeit erfüllen und aufeinander abgestimmt sind. Deshalb sollte man die Einlagen beim Schuhkauf mitnehmen, um eine optimale Passform der Schuhe zu gewährleisten.
Genauso wichtig wie die richtigen Schuhe und maßgefertigten Schuheinlagen sind funktionelle, gut passende Socken. Funktionssocken haben den Vorteil, dass sie nicht so leicht verrutschen und sich im Vergleich zu herkömmlichen Baumwollsocken nicht mit Nässe vollsaugen. Bei warmen Temperaturen sind temperaturausgleichende Modelle sehr empfehlenswert, da sie bei Wärme kühlen.
Tipp #4: Notfallausrüstung für unterwegs
Manchmal ist die beste Vorbereitung nicht genug und es kommt während der Wandertour zu schmerzenden Füßen. Um für solche Fälle gerüstet zu sein, gehören Blasenpflaster für scheuernde Schuhe sowie Verbandszeug für mögliche Verletzungen und schmerzlinderndes Gel zur Grundausstattung im Wanderrucksack. Speziell bei brennenden Fußsohlen lindert kühlendes Franzbranntwein-Gel rasch die Beschwerden und die Wandertour kann fortgesetzt werden.
Außerdem darf ein Paar Reservesocken nicht fehlen. Vielleicht sind die Socken schweißdurchtränkt, vom Regen oder beim Sprung über den querenden Bach nass geworden – nasse Füße sind in jedem Fall unangenehm und führen schneller zur Blasenbildung.
Tipp #5: Aufmerksame Fußpflege
Bereits während der Wanderungen kann man seinen Füßen an einem kühlen Bachbett etwas Gutes tun und sich ein erfrischendes, durchblutungsförderndes Fußbad gönnen. Nach dem Wandern eignen sich entspannende Fußbäder sowie ausgleichende Barfuß-Einheiten oder auch Kneippen besonders gut, um den Füßen einen Wellnessmoment zu gönnen. Ergänzend dazu sorgt eine Fußmassage in Kombination mit einer erfrischenden, pflegenden Fußcreme für den krönenden Abschluss eines erfolgreichen Wandertages!