Das Sauerland ist paradiesisch für Fernwanderfans. Vom Rothaarsteig gehört haben vermutlich die Meisten. Doch das Sauerland wartet noch mit zwei weiteren Langstrecken auf: der Sauerland-Waldroute und dem Sauerland-Höhenflug. Wir stellen alle drei Wege en détail vor und starten „hoch oben“ – mit dem Sauerland-Höhenflug.
Näher kann man dem Himmel nicht sein als auf dem Astenturm – zumindest in NRW. Der Aussichtsturm krönt den Kahlen Asten, den mit 842 m zweithöchsten Berg des Bundeslands. Die Aussichtsplattform liegt auf 862 Höhenmetern. Wer diesen Höhepunkt, im wahrsten Sinne des Wortes, erreicht hat, ist auf der achten Etappe des Sauerland-Höhenflugs unterwegs und hat schon einiges an Höhe gewonnen. Denn der Anfang des Fernwanderweges liegt niedriger. Für den Beginn der Route gibt es sogar zwei Optionen: in Altena startet sie auf 175 Höhenmetern, in Meinerzhagen liegt der Startpunkt mit 461 m über Null schon etwas näher am Höhepunkt der Strecke. Die Varianten treffen sich kurz vor dem Luftkurort Eslohe und verlaufen dann weiter zusammen bis nach Korbach in Hessen.
Sauerland-Wanderdörfer
Die insgesamt zwölf Etappen der Strecke führen jeweils 5.000 Höhenmeter auf und ab über Kämme und Kuppen zu den himmlischsten Fernblicken der Sauerland-Wanderdörfer. Diese „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ steht mit ihren elf Wanderdörfern – davon Eslohe, Schmallenberg, Winterberg, Hallenberg, Willingen und Medebach am Sauerland-Höhenflug – für eine besonders gute Wanderinfrastruktur und wanderfreundliche Bewirtung. Gerade wer auf langen Strecken unterwegs ist, weiß das sehr zu schätzen. Auch auf die Pflege der Wege wird viel Wert gelegt. Regelmäßig kontrollieren Ranger die Beschilderung und die Waldmöbel am Weg. Wer noch tiefer in die Natur des Sauerlands eintauchen will, kann dies auf einer der regelmäßig angeboteten Rangerführungen tun.
Höhepunkt auf Etappe 8
Auf der achten Etappe von Winterberg nach Hallenberg erreicht die Wanderung schon innerhalb der ersten fünf Kilometer die Klimax. Kurz hinter der Wintersportstadt Winterberg geht es in den Wald und die Hänge des Kahlen Astens hinauf auf 842 Höhenmeter. Noch bevor der Zenit erreicht ist, kann die Quelle der Lenne besichtigt werden. Das Wasser, das hier aus dem Gestein sprudelt, fließt 192 km gen Nord-Westen, um bei Hagen in die Ruhr zu münden. Oben angekommen, lässt sich vom Aussichtsturm der Weitblick genießen. Auf der Panoramaplattform reicht der Ausblick bei klarem Himmel bis zum 160 km entfernten Brocken im Harz.
Tipp: In der kommenden Sommerausgabe des Wandermagazins führen wir die dreiteilige Reihe fort. Mit dem Fernwanderweg Sauerland-Waldroute geht es tief in den Wald.
Weiter geht es durch die Wälder des Naturparks Sauerland Rothaargebirge ins Tal, bevor die Steigung auf den nächsten Gipfel führt, die Ziegenhelle. Mit 812 m etwas niedriger als der Kahle Asten, bietet der Aussichtsturm trotzdem eine Vogelperspektive. Wenn der Frühlingswind über die Höhen pfeift, könnte man fast meinen, dass er einen mitfliegen lässt. Die achte Etappe des Höhenflugs führt anschließend weiter bergab zum Zielpunkt Hallenberg. Ein tolles Panorama bietet noch einmal der Turm auf dem Heidekopf, bevor die Etappe in Hallenberg endet.
Landeanflug auf Etappe 11
Die elfte und vorletzte Etappe des Sauerland-Höhenflugs führt vom malerischen Küstelberg bei Medebach nach Düdinghausen vor allem durch sagenhaft grüne Täler. Dichte Mischwälder duften angenehm und links und rechts ragen die Berge des Sauerlands 800 m in die Höhe. Märchenhaft auf dieser Etappe ist der Ort Titmaringhausen: Hier finden sich einige der schönsten und am besten erhaltenen Fachwerkhäuser im Hochsauerland. In der Hochheidefläche auf dem 700 m hohen Kahlen Pön genießen Wandernde schließlich die häufig mit dem Flachland assoziierte Heidelandschaft gepaart mit Höhenluft. Von hier gilt es dann ins Tal abzusteigen. Die Etappe endet im beschaulichen Düdinghausen nördlich von Medebach.
Info:
www.sauerland-hoehenflug.de
www.sauerland-wanderdoerfer.de
