An einem Spätsommertag durch kühle Urzeitwälder und Felsentäler wandern, so wie schon vor 40.000 Jahren die Eiszeitjäger. Das geht im Alb-Donau-Kreis nahe Ulm.

Hier, am Südrand der Schwäbischen Alb und im Tal der jungen Donau, gibt es die „Eiszeitpfade“, die für erlebnisreiche Wanderungen auf den Spuren eiszeitlicher Geologie und Urgeschichte stehen. Gleich 20 Rundwanderwege stehen zur Auswahl und bilden eine Mischung aus wildromantischen Naturpfaden gepaart mit geologischen und archäologischen Highlights.

Blautopf Blaubeuren

Flusstäler, Höhen und dichte Wälder

Wer auf den Eiszeitpfaden wandert, streift durch geschwungene Flusstäler, auf aussichtsreiche Höhenzüge und durch dichte Wälder – eine eiszeitliche Landschaft mit Höhlen, Felsen, blauen Quellen – und trifft auf Weltkultur. Denn hier haben bereits vor 40.000 Jahren Menschen gelebt und die ältesten Kunstwerke und Musikinstrumente der Welt geschaffen.

Die von Archäologen in den Höhlen ausgegrabenen Kleinplastiken entpuppten sich als Weltsensation. Damit hat sich die Region als Ursprung von Kunst und Musik einen Namen gemacht. Im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren sind die Eiszeitschätze im Original zu sehen. Die Fundorte – sechs Höhlen im Ach- und Lonetal und die sie umgebende Landschaft – sind seit Juli 2017 UNESCO-Welterbe unter dem Titel „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“. Auf den Eiszeitpfaden „Neandertalerweg“ und „Eiszeitjägerpfad“ kommt man direkt zu den Welterbehöhlen und kann so die Beute- und Streifzüge der eiszeitlichen Jäger im Ach- und Lonetal nachempfinden.

Darüber hinaus gehört der Alb-Donau-Kreis zum Geopark Schwäbische Alb und ist Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb – beides sind Gebiete mit UNESCO-Anerkennung. So warten hier noch viele weitere Sehenswürdigkeiten und Naturwunder. Der Blautopf in Blaubeuren als schönste Karstquelle Deutschlands, die Schauhöhlen auf der Laichinger Alb, die Besucher in den Karstuntergrund führen, oder das Große Lautertal mit unbändiger Natur und Stille. Auch so manche mittelalterliche Burg thront auf steilem Fels und in den Orten und kleinen Städtchen überrascht mal eine prächtige Kirche, ein stolzes Schloss oder gar ein altes Kloster.

Tipp: Infos und Beschreibungen zu den Wandertouren „Eiszeitpfade“ gibt es in der kostenlosen Broschüre „Wandertouren Alb-Donau-Kreis“ oder auf www.tourismus.alb-donau-kreis.de, hier auch gleich mit GPS-Daten.

Die 20 „Eiszeitpfade“ sind 6 bis 15 km lang und ideal für Tages- und Halbtageswanderungen. Einige tragen das Qualitätssiegel „Traumtour“ des Deutschen Wanderverbandes und sind als Qualitätswege zertifiziert, so etwa in Blaubeuren die Eiszeitpfade „Blaubeurer Felsenstieg“ und „Eiszeitjägerpfad“ sowie in Blaustein der „Lauterfelsenstieg“ und im Großen Lautertal der „Burgfelsenpfad“. Für eine mehrtägige Wandertour empfiehlt sich der ebenfalls zertifizierte rund 52 km lange „Besinnungsweg“ auf der Ehinger Alb.