Der Harz ist als sagenumwobene Waldlandschaft bekannt. Im heilklimatischen Kurort Bad Grund gibt es jedoch einen ganz besonderen Wald: Den WeltWald Harz. Als eine Art Outdoor-Museum ermöglicht das Aboretum Besucherinnen und Besuchern, über 600 Baum- und Straucharten aus Nordamerika, Asien und Europa zu entdecken.
Ein Stück Nordwestamerika im Harz
Auf den verschlungenen Wegen des Indianerpfads wandert man entlang der nordamerikanischen Pazifikküste von einem Wald aus Mammutbäumen, wie sie in Kalifornien zu finden sind, bis hin zum niederschlagsreichen Wald im südöstlichen Alaska mit Hemlocktannen, Sitka-Fichten und Douglasien und anschließend durch die Waldwelt der Rocky Mountains – alles auf einer Länge von 1,7 km. Die Unterschiede der verschiedenen Wälder sind sofort erkennbar und spürbar: Mal ist der Wald dicht und trocken, ein dichtes Blätterdach überragt die Wege, dann wieder ist der Wald lichter, grüner und feuchter. Infotafeln am Weg klären über Besonderheiten der verschiedenen Baumarten auf, die auf den ersten Blick verborgen bleiben.
Das Aboretum am nordwestlichen Rand des Harzes gehört zu den größten Baumparks in Deutschland. Während die Forschung heute nach teilweise exotischen Baumarten sucht, die den klimatischen Veränderungen in Deutschland gewachsen sein könnten, pflanzten Mitarbeiter des Niedersächsischen Forstamtes Riefensbeek im Jahr 1975 113.000 Gehölze in Bad Grund und stellten sich die Frage, welche Arten hier gedeihen würden. Bis heute haben 45.000 überlebt.
Blütezeit
Der Frühling beginnt im WeltWald Harz im April mit der Apfelblüte, der japanischen Kirschblüte und den weiß-rosanen Magnolien. Bis in den Mai und Juni hinein sorgen dann die Rhododendren für eine kräftige Farbenpracht.
Der Weg führt uns gleichzeitig durch die verloren gegangene Heimat der nordamerikanischen Indianer. Totempfähle, ein Felsenirrgarten und eine Hängebrücke sowie ein Quiz machen den Indianerpfad vor allem für Kinder spannend. So wie es in den Gebirgen Nordamerikas recht steil sein kann, ist auch auf dem Erlebnisweg festes Schuhwerk zu empfehlen. Der Pfad kann jedoch jederzeit verlassen werden und gegen ein Stück des Rundwegs im Aboretum eingetauscht werden. Weitere Infos zum WeltWald Harz und zum Indianerpfad gibt es hier.
Wandern rund um Bad Grund
Die 11 km lange König-Hübich-Route führt am WeltWald Harz vorbei und einmal rund um Bad Grund mit 7 Ein- bzw. Ausstiegen und bietet vielerlei Einblicke in die 5 Täler der Bergstadt. Der Name des Wanderweges geht auf die Sage vom Zwergenkönig Hübich zurück, die eng verknüpft ist mit dem Hübichenstein, einer markanten Felsnadel direkt am Startpunkt des Rundweges.
Vor langer Zeit wohnte der Zwergenkönig Hübich in einer Höhle unter dem Hübichenstein. Eigentlich galt er als freundlich gegenüber den Menschen. Nur wer seinen Felsen bestieg, wurde hart bestraft. So verzauberte König Hübich einmal den Sohn eines Försters, der es wagte, mit der Besteigung des Hübichensteins zu prahlen. Mit der Aushandlung eines Vertrags ließ er den Förstersohn jedoch wieder frei. Der Sohn des Försters sollte dafür sorgen, dass ein Erlass verabschiedet wurde, welcher das Klettern und Schießen auf den Hübichenstein verbot. Denn durch diese Unsitten des Menschen brachen immer wieder Gesteinsbrocken aus dem Kalkfelsen heraus. Bis zum Dreißigjährigen Krieg hatte dieses Bündnis mit dem Zwergenkönig Bestand. Neben dem Hübichenstein und dem WeltWald Harz sind eine Kneippanlage, die Schachtanlage Knesebeck und das HöhlenErlebnisZentrum mit der Iberger Tropfsteinhöhle weitere Highlights auf der König-Hübich-Route um Bad Grund.
Infos: www.bad-grund.de