Wenn ein Regentropfen meine Haut trifft, tut mir das nicht weh. Dabei rast so ein Tropfen von oben auf uns herab. Im Durchschnitt mit 20 km/h. Der Tropfen hat dabei genau genommen keine Tropfenform, sondern ist eine Kugel, die sich unten plattdrückt. Die typische Tropfenform, an die wir sofort denken, ist also ein schönes Bild, aber nicht die Realität.
So ein Regentropfen oder wie wir jetzt wissen eine Regenkugel fällt aus einer Stratuswolke aus ungefähr 1.000 Metern Höhe. Ich versuche mir vorzustellen wie diese drei-minütige Reise aus der Wolkendecke zum Boden wirken muss. Doch das gelingt mir nicht. Irgendwie macht sich aber ein beängstigendes Gefühl in mir breit. Es ist ein freier Fall mit einem unausweichlichen Ende: dem Bersten der Wasserkugel auf einem Hindernis, zum Beispiel meinem Handrücken.
Es tröstet mich ein wenig, dass so eine Regenkugel wenigstens nicht alleine unterwegs ist. Mit diesem Gedanken strecke ich mein Gesicht noch lieber dem Regen entgegen. Die Natur bleibt eine Welt voller kleiner Besonderheiten, die auf mich treffen.