Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sich diesen Satz Marketing-Fachleute der Outdoor-Industrie ausgedacht haben müssen. Denn der Spruch vom angeblich nicht existenten schlechten Wetter ist meines Erachtens ganz großer Unfug. NATÜRLICH gibt es schlechtes Wetter, aber Hallo!
Wobei man da differenzieren muss, denn – was heißt eigentlich genau: „schlecht“. Ist zum Beispiel kalt schlecht? Ich würde mal behaupten: Nein. Ich wandere gerne im Winter, gegen Kälte kann man sich nun wirklich mit entsprechender Kleidung schützen, lange Unterhose an, fertig. Ist zu warm schlecht? Schon eher. Wenn ich an die richtig heißen Tage in diesem Juni denke, fallen mir einige Tage ein, an denen man wegen der Hitze und der Ozon-Belastung nur in den frühesten Morgenstunden oder in der Nacht wandern konnte. Aber es geht zumindest.
Weiter geht’s im Heft, Ausgabe 196/2017
Furchtbar allerdings ist Wandern bei Feuchtigkeit von oben, Wandern im Dauerregen. Das ist schlechtes Wetter. Nennt mich Weichei, schimpft mich Schönwetterwanderer, das ist mir egal. Ich hasse es zu wandern, wenn es regnet. Allerdings muss man auch beim Regenwetter unterscheiden. Leichter Nieselregen, der die Haut zart streichelt – kein Problem. Auch Schauer-Wetter kann seinen eigenen Reiz haben. Wenn die Wolkengebirge sich jagen, wenn man schon („Hejo, spann den Wagen an, denn der Wind treibt Regen übers Land“) in der Ferne die grauen Schleier des nächsten Schauers näher kommen sieht. Das ist alles okay. Kurz in einer Hütte unterstellen oder den Regenschirm aufmachen – das geht schon. ...