Diesen Schwan kennt jeder, der schreiben kann. Er findet sich auf den Bleistiften, den Textmarkern, den Finelinern der Firma Stabilo. Einer der beiden Chefs des Schwans ist Sebastian Schwanhäußer, nicht zufällig taucht in seinem Namen der Schwan auf. Aber dazu später.

Ich wandere heute mit Sebastian Schwanhäußer, er stapft neben mir mit einem großen roten Rucksack durch den Schnee. Das mit dem roten Rucksack versteht sich von selber, als Eigentümer der Firma Deuter, der Rucksackmarke in Europa, ist das Ehrensache. Die Sache mit dem Schnee war ehrlich gesagt nicht so geplant gewesen. Es ist nun einmal so: Wenn Sie, werte Leserin, werter Leser, dieses Wandermagazin in der Hand halten, hat der Frühling (hoffentlich) Einzug in die deutschen Lande gehalten. Aber so ein Heft hat eine nicht zu unterschätzende Produktionszeit, und so war es Ende Februar nicht nur kalt, sondern auf dem Mainwanderweg in Mainfranken sozusagen schwanenweiß.

Wieso Mainfranken? Nun, Herr Schwanhäußer ist ein waschechter Franke, da ist eine Wanderung in der Heimat Ehrensache. Die weltberühmten Stifte, erzählt mir Schwanhäußer, sind schon seit Gründung der Firma Schwan-Stabilo durch seinen Ur-Urgroßvater fränkisch. Ihren charakteristischen Look bekamen die Stifte durch einen Produktionsfehler in den 1920er Jahren. Die dünnen Streifen an den sechs Kanten der Stabilos waren aber zeitlos schick und so ist es bis heute geblieben. Dann kam die größte Innovation der Stabilos in den 1970er Jahren: Der Boss, Inbegriff des neonleuchtenden Markierens.

Das meiste Geld verdient Schwan-Stabilo aber mit einer ganz anderen Sparte: Denn (vor allem) Frauen benötigen jede Menge Stifte, um ihr Antlitz auszuzeichnen. Die Kosmetikprodukte des Konzerns kommen aber durchweg inkognito daher, die großen Kosmetikfirmen dieser Welt lassen von Schwan-Cosmetics produzieren, versehen aber die Artikel mit ihren jeweiligen Markennamen.

Schwanhäußer und ich haben mittlerweile die Höhen oberhalb des Mains erreicht. Wir waren in Wernfeld nördlich von Würzburg gestartet und sind auf breiten Wegen langsam bergan gestiegen. Wir gehen auf dem Mainwanderweg mit dem blauen „M“, aber die regionale Wegemarkierung ist sehr originell. Es gibt einen Wanderschuhweg, einen Wanderhutweg sowie – einen Rucksackweg. ...