Auf dem Granitweg
Verschlungene Straßen führen durch den Wald zur Natursehenswürdigkeit Roche d‘Oëtre, ein Felsstock über dem Tal der Rouvre. Anfang des 19. Jh. weilte ein Minister aus der Schweiz zu Besuch und verkündete, das Landschaftsbild erinnere ihn an seine Heimat. Daher die Bezeichnung Normannische Schweiz für das Gebiet. In einem nach Gesichtspunkten des Umweltschutzes erbauten Ausstellungsgebäudes wird die Besonderheit des Ortes klar. Der 120 m hohe Fels Roche d‘Oëtre im Ausläufer des bretonischen Armorique-Massivs lässt alle geologischen Schichten der Erdgeschichte erkennen. Nach dem Blick auf die Wanderkarte folgen wir dem „Sentier du Granit“ durch Laubwald in die Tiefe der Rouvre-Schlucht. Wir wandern auf einem schmalen Pfad am munter plätschernden Forellenbach entlang, wo Moos, umgefallene Bäume und das Spiel der Schatten dem engen Tal etwas Märchenhaftes verleihen.
Blumenpracht vor jedem Haus
Wie es einem Aufenthalt im Departement des Camembert gebührt, der gut 50 km von hier im gleichnamigen Dorf hergestellt wird, gibt es zum Mittagspicknick Baguette und Käse. Dazu muss man wissen, dass nur ein Camembert mit der Bezeichnung „de Normandie“ auch ein echter ist. An den Holztischen beim Maison du Paysage, eine Informationsstelle über die örtliche Flora, lassen wir uns den richtigen Käse schmecken. Das Dörfchen Bréel auf dem Rückweg ist ein schönes Beispiel für die Gartenlust der Normannen. Fast vor jedem Haus ein Blütenmeer, Stockrosen recken sich vor Fachwerkmauern und hinter den Höfen liegen alte Streuobstwiesen. ...