Im Norden Spaniens schmiegt sich Asturien zwischen das Kantabrische Meer und das Kantabrische Gebirge. Die landschaftliche Schönheit des geschichtsträchtigen Fürstentums ist legendär. Berge und Täler, hohe Gipfel, tiefe Wälder, Flüsse, Bäche und Wasserfälle prägen die Region ebenso wie die grünen Küstenlandschaften mit ihren steilen Klippen, weiten Stränden und traditionsreichen Fischerdörfern.

Rast am Camino Primitivo © Eduardo Velasco

Asturiens Naturschutzgebiete

33 % der Gesamtfläche Asturiens stehen unter Naturschutz, sieben Gebiete wurden von der UNESCO zu Biosphären-Reservaten deklariert. Das berühmteste von ihnen ist der Nationalpark Picos de Europa, der die höchsten Gipfel des Kantabrischen Gebirges umfasst. Direkt an der Küste erstreckt sich hingegen das Biosphärenreservat Río Eo, Oscos y Terras de Burón. Dessen atemberaubende Steilküsten, von Dünen bevölkerte Strände und magisch anmutende Wälder sind nicht ganz so bekannt, ganz sicher aber ebenso entdeckenswert. Zwischen der Küste und den hohen Bergen erstrecken sich fünf weitere Biosphärenreservate, deren landschaftliche Vielfalt ihres Gleichen sucht.

Asturiens UNESCO-Welterbe

Asturien besitzt Kulturgüter, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden, von prähistorischen Höhlenmalereien bis hin zu einem der umfangreichsten und kohärentesten Ensembles frühmittelalterlicher Architektur. Die vorromanische Kunst Asturiens vereint Elemente der antiken und frühchristlichen Kunst, die das Königreich Asturien an die kulturelle Spitze des spätmittelalterlichen Europas stellte. In dieser Zeit, zwischen dem 8. und dem 10. Jh. entstehen auch die Jakobs-Pilgerwege, welche die Geschichte Europas wie kaum ein anderes Wegenetz prägen würden.

Trockensteinmauern säumen den Camino Primitivo auf der Etappe Tineo – Pola de Allande
© Noé Baranda

Asturiens Jakobswege im Heiligen Jahr 2021

Heute gehören die durch Asturien führenden nördlichen Strecken des Jakobswegs zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein wenig entfernt vom besonders bekannten und beliebten Camino Francés verlaufen der Camino Primitivo und der Camino del Norte durch Asturiens weite und stille Naturlandschaften.

Die beiden Hauptachsen des Jakobswege-Netzes in Asturien sind einerseits der Küstenweg (Camino del Norte), dessen Symbiose von Meer und Bergen Einblicke in das ländliche und maritime Asturien gewährt, und andererseits der Ursprüngliche Weg (Camino Primitivo). Auf beiden erwarten den Pilger Spiritualität, Geschichte und herrliche Landschaften.

Die Legende

Die Pilgertradition ist tief verwurzelt in Asturien. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Legende um das Grab des heiligen Jakobus hier ihren Ausgang nahm. Zu Beginn des 9. Jh. erhielt der asturische König Alfons II die Kunde, dass in einem abgelegenen Winkel von LaGallaecia allem Anschein nach die sterblichen Überreste des Apostels Jakobus gefunden worden waren. Alfons II zögerte nicht und machte sich gemeinsam mit seinem Gefolge auf, die ungeheure Entdeckung in Augenschein zu nehmen. Der asturische König war somit der erste Pilger auf dem Jakobsweg und die hishistorische Route, die er wählte, ist heute als Camino Primitivo, der ursprüngliche Jakobsweg bekannt.

Die ländliche Kultur Asturiens prägt den Jakobsweg © Juanjo Arrojo

Der Ursprüngliche Jakobsweg: El Camino Primitivo

Die Pilgerfahrt von Alfons II zum Grab des heiligen Jakobus nahm ihren Ausgangspunkt am Königssitz Oviedo, und genauso halten es auch die heutigen Pilger. Von hier aus führt der Camino Primitivo auf sieben Etappen, die zwischen 13 und 35 Kilometer lang sind, in Richtung Santiago de Compostela. Die Etappenziele innerhalb Asturiens sind Grado, Salas, Tineo, Pola de Allande, Berducedo und Grandas de Salime. Letztlich entscheidet jeder Pilger für sich selbst, wann und wo er rasten möchte. Überall am Weg gibt es komfortable Herbergen und man darf sich auf eine köstliche Gastronomie und die herzliche Gastfreundschaft der Asturier freuen.

Info: www.asturientourismus.de