Bei den insgesamt ca. 10.000 Kilometern Wanderweg im Harz ist für jeden Wanderer etwas Passendes dabei. Spannend sind vor allem die thematischen Wanderwege, die dem Wanderer historische Sehenswürdigkeiten des Harzes oder geologische Besonderheiten näherbringen.

Eine Besonderheit ist das Oberharzer Wasserregal. Zu dem heutigen UNESCO Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft gehören mehr als 500 Kilometer Gräben, 149 Teiche und 30 Kilometer Wasserläufe sowie zahlreiche Wasserräder und Stauelementen. Das Zusammenspiel dieser teilweise kunstvollen Bauwerke und Wasserläufe sorgte in der Zeit des Bergbaus für die benötigte Wasserkraftversorgung. Wanderern offenbart sich das einzigartige Wasserleitsystem und der dicht bewachsene Fichtenwald des Oberharzes zum Beispiel auf dem Rundwanderweg Huttaler Widerwaage.

Wandern entlang des Oberharzer Wasserregals

Die Huttaler Widerwaage ist ein Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes und gehört dem Oberharzer Wasserregal an. Als Widerwaage wird ein kleiner Anstau bezeichnet, dessen Wasserbecken samt Bogenbrücke im Jahr 1763 kunstvoll in Naturstein gemauert wurde. Durch eine spezielle Schaltung ist die Widerwaage in der Lage, durch Zufluss und Abfluss von Wasser den Hirschler Teich bei Niedrig- und Hochwasser entsprechend zu entlasten. Dieser Weg des Wassers sorgte in der damaligen Bergbauzeit für die Kraftwasserversorgung von zwei sehr ergiebigen Gruben im Umkreis. Die Wasserkraft des Oberharzer Wasserregals wurde vor allem zum Abbau von Metallen genutzt. Zu den Hauptprodukten gehörten Kupfer, Blei, Eisen und Silber.

Der WasserWanderWeg Huttaler Widerwaage auf einen Blick

Die Huttaler Widerwaage © Isabeau Bergmann

Länge: 7,6 km
Gehzeit: 2 Stunden
Start/Ziel: Parkplatz Entensumpf 
bei Clausthal-Zellerfeld 
Schwierigkeitsgrad: leicht
Markierung: WWW 12
Highlights: · die Quelle der Innerste · die Huttaler Widerwaage · Hirschler Teich und Pfauenteich

Weitere WasserWanderWege im Oberarz findet Ihr hier.

Das Huttal (606 m ü. NN) liegt am östlichen Rand der Clausthaler Hochfläche und unweit des Ortes Clausthal-Zellerfeld beginnt der familienfreundliche Rundwanderweg Huttaler Widerwaage am Wanderparkplatz Entensumpf. Nach wenigen hundert Metern lohnt sich zuerst ein Besuch bei der Quelle der Innerste, auch Innerstesprung genannt. Der Beschilderung WWW12 folgend, geht es tiefer in den Wald hinein zur Huttaler Widerwaage und anschließend entlang des Huttaler Grabens. Es folgen weitere Relikte der Oberharzer Wasserwirtschaft wie der Schwarzenberger Wasserlauf und der Obere Huttaler Teichdamm.

Nach der Überquerung der B242 geht es auf einem waldigen Pfad weiter Richtung Polsterberger Hubhaus. Das ehemalige Pumpenhaus wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Damals dienten die Pumpen dazu, das in Clausthal für den Oberharzer Bergbau benötigte Wasser des Dammgrabens auf das Niveau des höchsten Teiches, dem Hirschler Teich, zu heben. Heute ist das Polsterberger Hubhaus eine beliebte Ausflugsgaststätte für Wanderer, ziemlich genau auf der Hälfte des Weges und bietet köstlichen selbstgebackenen Kuchen und frisch zubereitete Gerichte aus regionalen Produkten.

Wanderausflug zur Huttaler Widerwaage
© Tatiana Zavareze-Domingo
Oberer Pfauenteich © Annett Dähne-Hüttner
Wandern rund um Clausthal-Zellerfeld
© Annett Dähne-Hüttner

Vom ehemaligen Pumpenhaus führt der Rundweg weiter zur Weppner Hütte am idyllisch gelegenen Jägersbleeker Teich. Wegen seines Fischreichtums ist das Gewässer ein beliebter Angelteich. Der Hirschler Teich, ein ehemaliger Bergbauteich, ist nach einem weiteren Kilometer erreicht. Zusammen mit den drei Pfauenteichen bildet er eine vierstufige Teichkaskade, die einst die Wasserkraft für die Erzgruben im Harz erzeugte. Mit diesen Eindrücken in das Kulturdenkmal Oberharzer Wasserwirtschaft ist der Ausgangspunkt 300 Meter weiter erreicht.

Tipp:
Entlang des Weges können 2 Stempel der Harzer Wandernadel gesammelt werden
(Stempelstation 127 + 128)

Info: www.oberharz.de