So erging es auch dem französischen Autor Sylvain Tesson, der sich nach einem tragischen Unfall im Jahr 2014 auf eine 1.300 km lange Wanderung quer durch Frankreich begeben und darüber die Erzählung „Auf versunkenen Wegen“ geschrieben hat. Diese wiederum wurde nun von Regisseur Denis Imbert verfilmt.
In dem sehr poetischen und bildgewaltigen Film, der ohne große Worte auskommt, begleiten die Zuschauenden den Schriftsteller und Abenteurer Pierre, gespielt von Jean Dujardin, während seiner Wanderung von Mercantour im Süden der Provence bis an die Küste der Normandie. Sein Weg führt ihn dabei über verborgene Pfade. Oftmals ist er völlig allein mit sich und der Weite der unberührten Natur; etwa in den Bergen des Cantal, einem Gebirgsmassiv in der Mitte Frankreichs. Warum er sich diese Strapazen stellt, obwohl seine Ärzte und Familie ihm davon abgeraten haben? Weil er muss. Weil er sich selbst ein Versprechen gegeben hat. Weil er diese Reise braucht, um zu genesen, mit seinem alten Leben zu brechen und ein neues zu beginnen.
Im Vordergrund des Filmes steht die mühsame Wanderung durch die Natur – und die Freiheit, die sie bietet. Mit jedem Kilometer, den Pierre zurücklegt, stellt er sich seiner Vergangenheit und so setzt sich auch für die Zuschauenden nach und nach das Bild seines damaligen Lebens, seiner Fehler und vor allem des schicksalshaften Unfalls zusammen. Ein Film, der bewegt, Mut macht und zeigt, wie eine Pilgerreise einen Menschen verändern – und vor allem heilen – kann.
Auf dem Weg – 1300 km zu mir
Ein Film von Denis Imbert nach der Erzählung „Auf versunkenen Wegen“ von Sylvain Tesson
mit Oscar-Preisträger Jean Dujardin
Frankreich 2023
Länge 93 Min.
Kinostart Deutschland: 30.11.2023