Die hiesige Luft sollte seiner angegriffenen Lunge guttun. Hauptmann selbst bezeichnete die Zeit in Erkner als „grundlegend“: Hier fand er seine Berufung als Dichter und verfasste seine ersten Werke, darunter „Bahnwärter Thiel“. Inspiration dürften ihm Streifzüge durch den märkischen Wald gewesen sein, nannte er sie doch „Produktivspaziergänge“.

Auf literarischen Spuren

Ort 3: Alte Poststraße – Hauptmann ging hier nicht nur spazieren,
sondern nutze sie als einen Schauplatz seines Epos Till Eulenspiegel
© Stadt Erkner

Der Stadtrundgang umfasst zehn Stationen, die ganz individuell abgelaufen werden können. Auf den Tafeln lassen jeweils drei historische Fotos, ein Textauszug und Erläuterungen Dichter und Werk lebendig werden. So geht es u. a. an einem ehemaligen Standort eines Bahnwärterhäuschen vorbei. Ein solches Häuschen machte Hauptmann zum Schauplatz seiner Erzählung Bahnwärter Thiel (1887). Desweiteren führt der Pfad zum Karutzsee. Dieser See war ein beliebtes Ziel seiner langen Spaziergänge. Er inspirierte Hauptmann nicht nur zu seinem Gedicht „Eislauf", er fand auch Erwähnung in seinem Roman Wanda (1928).

Tipp: Ein Besuch im Gerhart-Hauptmann-Museum in der Villa Lassen, seinem damaligen Wohnhaus. Die Ausstellung vermittelt einen Gesamtüberblick über Leben und Werk des Nobelpreisträgers.

Eine Begleitbroschüre zum Weg und den Hauptmann-Orten gibt es im Rathaus Erkner und im Gerhart-Hauptmann-Museum, sowie digital als Flyer zur Ansicht.

www.erkner.de  |  www.hauptmannmuseum.de

 

Übrigens: Ebenfalls war der Autor Theodor Fontane (u. a. Effi Briest, Frau Jenny Treibel, Der Stechlin) viel in der Mark Brandenburg zu seinen Lebzeiten unterwegs. Laut seiner eigenen Beschreibungen kam er an Erkners Löcknitz und am Flakensee vorbei. Der 1,3 km lange Themenpfad ist deshalb Fontane und der Verknüpfung von Literatur und Natur gewidmet. 

Theodor-Fontane-Weg / Waldpoesie-Pfad    |   Flyer