Mit einem außergewöhnlichen Projekt macht derzeit der Schwarzwald-Kurort Königsfeld auf sich aufmerksam. Erstmals wird am 29. Mai 2011 der Internationale Albert Schweitzer-Preis verliehen, u.a. an Prof. Eugen Drewermann.
Mehr als 30 Jahre lang, von 1923 bis 1957, war Königsfeld der europäische Wohnsitz der Familie Schweitzer. Hierher, in die Idylle des Südschwarzwalds, zog sich Albert Schweitzer zurück, wenn er nach den Anstrengungen in seinem Urwaldhospital Ruhe und Erholung suchte. Hier konnte er seiner Leidenschaft, dem Orgelspiel, frönen, hier verbrachte er nach eigenem Bekenntnis „die schönste Zeit meines Lebens“. Das ehemalige Wohnhaus des Friedensnobelpreisträgers, Philosophen, Theologen und Musikers Albert Schweitzer ist als „Forum für Information und Kommunikation“ heute für die Öffentlichkeit zugänglich.
Mit dem nun geschaffenen Internationalen Albert-Schweitzer-Preis will Königsfeld – gemeinsam mit allen wichtigen internationalen Albert-Schweitzer-Vereinigungen – nicht nur an das humanitäre Wirken des „Urwalddoktors von Lambarene“ erinnern, sondern auch an dessen geistiges Erbe. Zumal Schweitzers Lebenswerk, seine eigenständige „Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben“, aktueller nicht sein könnte. War er es doch, der mit seinen im Osloer „Appell an die Menschheit“ 1957 niedergelegten Warnungen vor Folgen von Kernexplosionen sowie seinen drei 1958 veröffentlichten Aufrufen „Friede oder Atomkrieg“ wesentlich dazu beigetragen hat, dass 1963 der Moskauer Atomsperrvertrag geschlossen wurde.
Die ersten Preisträger sind der deutsche Theologe, Psychoanalytiker, Schriftsteller und Kirchenkritiker Prof. Eugen Drewermann sowie der als „Schweizer des Jahres 2010“ ausgezeichnete Kinderarzt Dr. Rolf Maibach und Raphaela Maibach-Simon aus Ilanz in der Schweiz, die im Geiste Albert Schweitzers ein Hospital auf Haiti betreiben.
Die offizielle Verleihung des Albert-Schweitzer-Preises, der künftig alle drei Jahre ausgelobt wird, findet am 29. Mai um 15 Uhr im Rahmen eines Festakts in Königsfeld statt. Drewermann wird dabei von dem Journalisten Franz Alt gewürdigt.
Infos auch unter www.koenigsfeld.de