Auf nach Gargellen – zum höchstgelegenen Ort im Montafon

Nach dem Start in St. Gallenkirch ist zunächst der tosende Suggadinbach unser Begleiter. Große Blöcke im Bachbett zeugen von der gewaltigen Kraft des Wassers. Dann folgt der Aufstieg zur 300 Jahre alten Rütikapelle, wo man bereits einen Prachtblick auf die umgebenden hohen Berge hat, die wie Wächter über dem Hochtal thronen. Am weiteren Weg liegen schöne alte Holzhäuser inmitten blumenreicher Bergwiesen. Steile Hänge und eine luftige Brücke erinnern daran, dass wir langsam ins Hochgebirge vordringen. Nach der Almsiedlung Valisera und einer Kapelle erreichen wir das Tagesziel Gargellen und blicken etwas besorgt auf das in diesem Jahr Ende Juni noch tief verschneite Schlappiner Joch.

Auf ehemaligen Schmugglerpfaden über die Grenze

Am nächsten Morgen vertreibt ein kräftiger Südwind die Wolken und wir sind bald über den letzten Bäumen im Bereich der Matten mit schönster Frühlingsflora. Es blühen die gelben Brillenschötchen mit ihren eigenartigen Früchten, die ersten Alpenrosen, der Kochsche Enzian mit seinen großen Blütenröhren und die gelben Küchenschellen. Dann wird der Weg steiler und in 1.500 m Höhe treten die ersten Schneeflecken auf, bald ist der Weg ganz von Schnee bedeckt. Mit Trekkingstöcken und Leichtsteigeisen erreichen wir problemlos das Joch in 2.200 m Höhe. Ein bezwungener Gipfel könnte nicht schöner sein. ...