Was bitte ist eine Baude?

Die Bergbauden (tschechisch: bouda) waren früher die Schutzhütten für Viehhirten und Waldarbeiter und typisch für die Sudeten. Sie wurden nur im Sommer bewohnt. Mit der Verbreitung der Romantik interessierten sich auch gebildete Reisende für die rustikalen und einfachen Quartiere in der Natur. Die oft hohe und immer entlegene Lage versprach zusätzliche Einnahmen für die Vieh- und Waldbauern, die aus der steigenden Nachfrage erwuchsen. Naturreisende, Wanderer und Romantiker fanden Unterschlupf nicht nur bei Unwetter und Dunkelheit. In manchen Hütten und an besonders häufig besuchten Orten siedelten sich Familien an, die die Bewirtung der Durchreisenden übernahmen und so ihren Lebensunterhalt fristeten. Gegen Ende des 19. Jh. wurden viele Berghütten zu Herbergen und Gasthöfen umgewandelt. Dennoch, das Leben auf den Berghütten im Harz war entbehrungsreich. Es bedurfte einer Portion Fleiß, Geduld, handwerklichen Geschicks und Einfallsreichtums, um in der natürlichen Einsamkeit zu bestehen. Soweit die Geschichte. Die Gegenwart verbindet Wanderlust und Baudenromantik. Einige der schönsten Bergbauden liegen am neuen Harzer Baudensteig.

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Wandern auf der Harzer Sonnenseite

Der Harz, bis weit ins Mittelalter hinein Hart („Bergwald“) genannt, ist das höchste Gebirge Norddeutschlands. Einst ganz am Rand von Deutschland gelegen, liegt er heute in der Mitte – am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Im Südharz, einer Region, die bis 1989 von Grenzposten und Wachtürmen beherrscht wurde, dominieren heute herrliche Wälder, schöne Aussichtspunkte und idyllische Fachwerkorte. Viele der einstigen Bergmannsorte entwickelten sich nach dem Ende des Bergbaus im Harz zu Kurorten. Die Bergwelt des Harzes wurde schon in früheren Jahrhunderten für ausgedehnte Wanderungen genutzt . Berühmte Zeitzeugen und Reiseberichterstatter waren Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine und Hans Christian Andersen. Natürlich macht der neue Harzer Baudensteig einen gehörigen Abstecher in den Nationalpark Harz. Er führt immer wieder in die langgestreckten und für den Westharz typischen Täler. Berührung mit Stauseen, Begegnungen mit den unzähligen Spuren der für den Harz so wichtigen Bergbaugeschichte und immer wieder sagenhafte Ausgucke.

Der neue Harzer Baudensteig

Der Harzer Baudensteig ist ein neuer Streckenwanderweg mit fast 100 km Länge durch den Landkreis Osterode mit den Gemeinden Bad Grund, Bad Lauterberg, Bad Sachsa, Herzberg, Osterode, Walkenried, Wieda und Zorge. Er führt an zahlreichen Bauden (Wandergaststätten) vorbei, was letztlich zur verheißungsvollen Namensgebung führte. Der Baudensteig beschert dem Genusswanderer somit ein leichtes Tagesgepäck. Auf nahezu jeder Etappe des Baudensteigs kann man einkehren, bei Hausmannskost und einem guten Bier oder einer Apfelsaftschorle. Gegliedert in sechs Tagesetappen mit elf bis 21 km Länge führt der Steig von Bad Grund zum Kloster Walkenried im Südwestharz. In den beiden Kurorten Bad Lauterberg und Bad Sachsa gibt es die nötige Entspannung in den Thermen und Saunen. Vorteilhaft ist beim neuen Harzer Baudensteig, dass sich viele Etappen als Tagestouren erwandern lassen. Die Tourismusämter halten Busfahrpläne bereit. Wer Rundwanderungen liebt, kann an jedem Etappenort einen der neu angelegten Baudensteigrundwanderwege unter die Füße nehmen. So kann man dem Mythos des Baudensteigs frönen und kehrt an den Ausgangspunkt des Wandervorhabens zurück – Baudeneinkehr selbstverständlich erwünscht. ...

 


Weitere Informationen unter ☛ www.harzer-sonnenseite.de und ☛ www.harzer-baudensteig.de