Wie funktioniert nopixgo?
Ganz einfach zusammengefasst, produziert das Armband ein schwaches, elektromagnetisches Signal, das bei der Mücke einen Fluchtreflex auslöst. Das Stechrisiko wird also reduziert, da das Tier einem nicht zu nahe kommt.
Das Signal ist 100-mal schwächer als das eines modernen Smartphones und ist demnach für Menschen nicht wahrnehmbar und auch im Zusammenhang mit der Gesundheit (u. a. Schwangere, Personen mit Herzschrittmacher) unbedenklich. Es gibt eine europäische SAR-Norm (SAR = spezifische Absorptionsrate) für elektromagnetische Felder. Der Wert für Nopixgo liegt bei 0,10 W/kg. Der höchste zulässige SAR-Wert liegt bei 2 W/kg.
Chemiefreier Schutz am Arm

Ich habe das Armband auf Wanderungen, bei einer Übernachtung im Zelt und im Alltag getragen. Zwar kann ich nicht, wie unter Laborbedingungen (Video), den Schutz messen und bestätigen, allerdings habe ich weder beim Zelten noch nach den vielen Stunden im Wald einen Mückenstich an mir finden können, obwohl es um mich herum ordentlich gesummt hat. Das kann natürlich auch andere Gründe gehabt haben. Deshalb konzentriere ich mich in diesem Beitrag mehr auf die Funktion und den Umgang mit dem Gadget:
- Das Armband ist 15 Gramm leicht und gerät am Handgelenk schnell in Vergessenheit, ähnlich wie die vertraute Armbanduhr. Je nachdem welche Farbe man wählt, bleibt das Gadget eher unauffällig. Der Verschlussmechanismus ist eine einfache Druckknopffunktion, die gut und sicher hält, auch wenn man mal etwas sportlicher unterwegs ist. Ich habe öfters gelesen, dass der Verschluss sich manchmal unbemerkt öffnet. Das ist mir nicht passiert.
- Das Armband riecht nicht unangenehm nach Plastik oder Weichmachern. Der Kunststoff legt sich relativ flexibel um das Handgelenk, heftet sich dabei aber nicht zu eng an die Haut, was ich besonders bei Nässe durch Regen oder Schweiß sehr angenehm finde. Das Gerät hält Spritzwasser aus, allerdings sollte man es nicht ins Wasser eintauchen.
- Die Bedienung ist einfach gehalten: Einmal aufgeladen, ist der Schutz aktiviert, bis der Akku leer ist. Kleine Icons zeigen dem Nutzer drei mögliche Funktionszustände an. Beim Aufladen leuchtet das Stecker-Icon blau auf: Wird geladen. Dann blinkt das weiße Lämpchen des Regenschirm-Icons regelmäßig auf: Schutz aktiv. Wenn der Akku sich dem Ende zuneigt, blinkt das Batterie-Symbol rot auf: Bitte aufladen. Das Aufaden geschieht über einen Micro-USB, der dem Armband beigelegt ist.
- Für die Nutzerfreundlichkeit würde ich mir wünschen, dass der Akkustand besser nachvollziehbar wird bzw. das Gerät aktiv ein- und ausgeschaltet werden kann. Leider hatte ich zwischendurch das Pech, dass der Schutz blinkte, doch kaum war ich draußen, wurde mir ein niedriger Akkustand angezeigt und später ging das Gerät aus. Es fiel mir schwer, den Akkustand einzuschätzen.
- Der Akku soll bis zu fünf Tage halten. Laut Hersteller ist nach einer Stunde Aufladezeit der Akku entsprechend geladen. Ich kam auf knappe drei Tage. Nachtrag: Auf Anfrage hat man mir erläutert, dass die Akkuleistung von der Umgebungstemperatur abhängig ist. Drei Tage hält er auf jeden Fall, was auch meine Erfahrungen bestätigt.

- Das blinkende Lämpchen habe ich nicht als störend empfunden, auch nicht nachts im Zelt. Wer auf solche Lichtsignale empfindlich reagiert, kann das Armband etwas abdecken. An einem sonnendurchfluteten Tag muss man etwas genauer hinschauen, um zu erkennen, ob der Schutz noch aktiv ist oder eine andere Lampe blinkt. Aber das hat mich in der Handhabung nicht gestört.
- Praktisch: nopixgo muss nicht am Handgelenk sitzen um seine etwa 2 m Schutzzone zu generieren. Es lässt sich auch einfach am Rucksack oder am Gürtel befestigen.
- Preis: Das Armband kostet 69,00 €. Die Anschaffung ist also nicht gerade günstig. Sollte jemand bereits sämtliche Sprays, natürliche und chemische Stoffe durchprobiert haben und sich immer noch erfolglos gegen Mücken wehren, ist das nopixgo-Armband dann vielleicht doch eine Investition wert. Zu beachten ist, dass das Armband keinen 100%igen Schutz garantiert.
Infos unter www.rutronik.com/nopixgo/
Fazit:
Was mir wirklich gut gefällt, ist die Zielsetzung dieser Technik und die Grundlage, die sie zukünftig bietet. Der Hersteller, die Nopix Gobal AG, will auf lange Sicht diesen einfachen und chemiefreien Schutz vor allem für die ärmste Bevölkerung zugänglich machen und damit besonders in Risikogebieten mit Malaria, Denguefieber und Zika-Virus das Risiko einer Ansteckung stark vermindern. Dass wir in Mitteleuropa uns in den kommenden Jahrzehnten auch vermehrt mit Vektorkrankheiten auseinandersetzen müssen, macht diesen Forschungsansatz umso interessanter.Überzeugt hat mich auch, dass das Schutzarmband überall einsatzfähig bleibt, im Gegensatz zu Sprays oder ähnlichen Hilfsmitteln: Ich gehe raus in die Natur, mache Sport, sitze abends noch auf dem Balkon und lese oder ich habe vergessen, ein Licht im Haus auszumachen und schon sitzen die Mücken an der Wand parat, um sich an mir in der Nacht zu laben. Alles Szenarien, in denen ich auf das Armband zurückgreifen kann.