Wie fühlt sich das an, 50 km zu wandern? Angesteckt von dieser Neugierde hat sich fast das komplette Wandermagazin-Team bei einem 50 km Wandermarathon unseres Partners McTrek angemeldet. Die RheinMosel50 in Koblenz sollte es werden. Am 1. Juni gibt es kein zurück mehr. Schließlich sind wir das WANDERmagazin. Nun gilt es zu zeigen, was in unseren Beinen steckt ... oder auch nicht. 

Ernie ist vor dem Start etwas nervös.
© Anna Sitova  

Von unserer Redaktion in Bonn ist es nicht weit nach Koblenz, trotzdem sind viele von uns schon um 4 Uhr morgens aufgestanden, denn der Startschuss fällt bereits um 7 Uhr. Angesichts der vorausgesagten 28° C ist das sicherlich gut so. Alle atmen noch einmal tief durch und dann ziehen über 400 Wanderer los auf den Rundweg. Zum Wandermagazin gehören auch zwei Hunde. Ernie und Pedro begleiten unser Team. Ernies Frauchen aus der Graphikabteilung profitiert offensichtlich davon und zieht, beflügelt von Ernies Energie, schnellen Schrittes an uns vorbei. Die Hitze und der hohe Energieverbrauch erfordern jedoch auch häufige Trinkpausen für Mensch und Tier. 

So viel schon mal vorweg: Nicht alle haben es geschafft. Von neun Teamkollegen kamen vier nach den 50 km durchs Ziel. Nicht alle von uns sind so gut trainiert wie Chefredakteur Thorsten Hoyer. Für ihn sind die heutigen 50 km wohl eher ein Spaziergang. Um 17 Uhr muss er seinen Zug zurück in die Heimat nehmen, was ihn jedoch keineswegs unter Zeitdruck zu setzen scheint. Währenddessen zweifeln wir nach den ersten 25 km daran, ob wir vor dem offiziellen Zeitlimit von 12 Stunden ins Ziel kommen. Sechs Stunden sind bereits um. Die Zeit vergeht wie im Fluge.

Blick auf den Rhein © Janina Seiler

Als wir zur Mittagszeit und -hitze an der größten Verpflegungsstation mit Spaghetti ankommen, steht für vier Kollegen fest, dass sie die zweite Hälfte nicht mehr antreten werden. Die Tatsache, dass auch untrainierte Wanderer in einer Gruppe 27 km mit Spaß bewältigen können, zeigt jedoch, was alles möglich ist! Gegen eine aufgescheuerte Blase kann man allerdings auch an einem Tag wie diesem nichts machen. Die Tagesform ist entscheidend.

Nach der Pause zeichnet sich ein Führungswechsel innerhalb des Wandermagazin-Teams ab. Der neue Kollege aus der Mediaberatung hat uns dabei am meisten überrascht. Die "Bergziege" mit Trekkingstöcken nimmt Anstieg um Anstieg an. Die gesamten 50 km haben immerhin 1.250 Höhenmeter. Drei von uns können das Tempo mithalten und heften sich an seine Fersen. Einen gewissen Rhythmus beizubehalten hilft 

Am letzten kleinen Verpflegungsstand an der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz verlieren wir fast ein bisschen die Orientierung. Das 45 km-Schild haben wir übersehen. "Bei wie vielen Kilometern sind wir jetzt?", fragen wir die freiwilligen Helfer am Verpflegungstand, während wir unsere Flaschen ein letztes Mal auffüllen und uns schnell ein Stückchen Streuselkuchen in den Mund schieben. Wir wollen lieber keine lange Pause mehr machen, sondern endlich im Ziel ankommen. Inzwischen tut jeder Schritt weh. Aber aufhören kommt nicht mehr infrage. Noch 4 km, rüber zur Seilbahnstation und dann hinunter mit wunderschönem Ausblick über das Deutsche Eck auf die Zielgerade. Nach 11 Stunden und 24 min haben wir es geschafft. Hier am Wandermagzinstand treffen wir uns alle wieder. Trotz wunder Füße und großer Hitze, konnten am Ende des Tages alle lachen. Ein gutes Zeichen. Wir haben tatsächlich ein bisschen Blut geleckt. 
 

Svenja Walter und Jarle Sänger kämpfen um die Medaille.
© Ricarda Große

Wie sieht es mit Euch aus? Im nächsten Jahr finden wieder mehrere McTREK50 Wanderungen statt – die Gelegenheit es einmal selbst auszuprobieren! Wir werden Euch rechtzeitig informieren. Zahlreiche weitere Wandermarathons und 24-h-Wanderungen findet Ihr schon jetzt in unserem Veranstaltungskalender.

Auf den Strecken gibt es in der Regel Verpflegungsstationen in regelmäßigen Abständen und die Möglichkeit mit einem Shuttle zurückzufahren, wenn denn gar nichts mehr gehen sollte. Und außerdem könnt Ihr bei vielen Events als Staffel antreten, Euch die Strecke aufteilen und den Teamgeist fördern. Das Wichtigste: Habt Spaß dabei!