1. Zelt oder Camper?
Zuerst einmal müssen Wandernde sich einer wichtigen Frage stellen: Ist ein Zelt oder ein Wohnmobil die richtige Unterkunft während des Wanderurlaubs? Beide Möglichkeiten bieten klare Vorteile. Während Reisende mit einem Camper eine feste Unterkunft haben und von dort die Umgebung erkunden können, ist ein Zelt einfach flexibler. Es kann einfach mitgenommen werden, sodass eine Übernachtung fast überall möglich ist. Seit einiger Zeit stellen beispielsweise Privatleute ihren Garten zum Camping zur Verfügung.
Wandernde müssen sich also überlegen, ob sie lieber von einem festen Punkt aus starten und dort auch wieder ankommen wollen oder ob sie lieber unabhängiger sind. Zudem gibt es zahlreiche verschiedene Anbieter von Zelten und Caravans, die unterschiedlichen Komfort und Ausstattung bieten. Hier ist es ratsam, sich im Vorfeld gezielt zu informieren. Eine gute Anlaufstelle sind spezielle Outdoor-Messen wie die „Caravan & Co.“ in Rendsburg. Hier finden Interessierte weitere Informationen: www.caravan-und-co.de.
2. Rechtliche Bestimmungen kennen
Ist die Unterkunft festgelegt, geht es an die eigentlichen Reisevorbereitungen. Outdoorfreunde müssen dabei nicht nur ihre Rechte und Pflichten kennen, sondern sich auch mit den Themen Wildcamping und Übernachten am Straßenrand auseinandersetzen. Die Stiftung Warentest hat unter www.test.de/FAQ-Urlaub-im-Wohnmobil-was-ist-erlaubt eine detaillierte Liste wichtiger Fragen und Antworten zum Thema Caravaning in Deutschland zusammengestellt. So ist es beispielsweise erlaubt, eine Nacht am Straßenrand zu übernachten. Allerdings darf dann wirklich nur geschlafen werden. Grillen, Feiern und ähnliche Aktivitäten sind verboten und können mit einem Bußgeld bestraft werden.
Wer es sich länger an einem Ort mit dem Caravan bequem machen will, sollte auf ausgewiesene Campingplätze zurückgreifen. Hier gibt es Strom- und Wasseranschlüsse und es ist erlaubt, zu grillen oder abends vor dem Wohnmobil zu entspannen. Da viele Campingplätze inmitten der Natur liegen, sind Wanderungen von dort aus ebenfalls kein Problem.
Für Wandernde, die lieber im Zelt übernachten wollen gilt: Wild zelten ist in Deutschland in der Regel nicht gestattet. Natürlich ist es erlaubt, zu verweilen und eine Pause zu machen. Für Übernachtungen gilt das allerdings nicht. Es macht Sinn, beim jeweiligen Förster oder Besitzer des Grundstücks nachzufragen, ob eine Übernachtung im jeweiligen Fall erlaubt wird. Wer freundlich ist, hat hier selten Probleme.
3. Die richtige Route ist das A und O
Nun geht es an die Route. Wer mit einem Wohnmobil unterwegs ist, muss dabei natürlich auf andere Dinge achten als jemand, der in verschiedenen Unterkünften oder dem Zelt übernachtet. Bei der Planung gilt es, sich zunächst Wanderrouten oder Wanderwege herauszusuchen, die interessant sind. Davon ausgehend können die Reisenden dann überlegen, wo günstige und passende Camping- und Parkplätze zur Verfügung stehen. Im letzten Schritt gilt es, eine durchdachte Route von der Heimat zu den verschiedenen Campingplätzen und wieder zurück zu erstellen. Ist der Camper geliehen, ist es außerdem nötig, den Weg von zu Hause zum Verleih und zurück einzukalkulieren.
In Deutschland und dem angrenzenden Ausland gibt es zahllose Wanderwege für alle Niveaus. Eine kleine erste Auswahl findet sich z. B. bei den nominierten Wege der Wahl zu "Deutschlands Schönsten Wanderweg". In den deutschen Naturschutzgebieten gibt es ebenfalls die Möglichkeit, zu wandern. Hier ist es allerdings kaum möglich, direkt im Naturschutzgebiet in der Natur zu zelten. Ein Stellplatz oder Campingplatz ist deshalb unabdingbar. Das Bundesamt für Naturschutz hat auf seiner Website unterwww.bfn.de die deutschen Naturschutzgebiete zusammengestellt.
4. Ist die Ausrüstung noch vollständig?
Wandernde wissen, wie wichtig eine gute Ausrüstung ist. Deshalb wird vor jeder Wandertour das Equipment auf Vollständigkeit und Funktionstüchtigkeit überprüft. Für Reisende, die zudem mit dem Caravan unterwegs sind, ist dies umso wichtiger. Die Ausrüstung ist zudem umfangreicher, da beim Camping weitere Dinge essentiell sind. Zur Ausrüstung für Wandernde mit Wohnmobil gehören:
- Führerschein und Personalausweis
- Mietgliedausweis ADAC oder ähnliches
- Atlas, Straßenkarte und Navigationsgerät
- Fahrzeugschein
- Kabeltrommel mit mindestens 20 Metern (bei Vermietung manchmal inklusive)
- zwei blaue CEE-Adapter für den Anschluss des Stromkabels (bei Vermietung manchmal inklusive)
- zwei Gasflasche mit je elf Litern (bei Vermietung manchmal inklusive)
- Grill
- Gewürze, Spülmittel, Küchenrolle, Trockentücher und Spülschwamm
- Taschenlampe oder Stirnlampe
- Schlafsäcke oder Bettzeug
- Handtücher
- Camping-Toilettenpapier (bei Vermietung manchmal inklusive)
- Lebensmittel wie Wasser, Brot, Nudeln, Kaffee und so weiter
Wandernde, die mit Kindern oder Hund reisen, müssen entsprechend für diese packen. Die klassische Wanderausrüstung inklusive Reiseapotheke und Daypack ist natürlich ebenfalls mitzuführen. Bei allen Gegenständen gilt es, sie vorher zu prüfen. Funktioniert das Stromkabel? Ist der Personalausweis abgelaufen? Sind Medikamente in ausreichender Zahl enthalten? Nichts ist ärgerlicher, als am Campingplatz anzukommen und irgendetwas funktioniert nicht.
5. Wichtig: Die Natur schützen
Zu guter Letzt eine wichtige Nachricht. Sowohl für Wandernde als auch für Camper ist es wichtig, die Natur nicht lieblos zu behandeln. Was für viele Menschen selbstverständlich ist, ist für andere nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Naturschutz ist für Reisende Pflicht. Der BUND teilt online unter www.bund.net Tipps für einen achtsamen Umgang im Wald. Folgende Tipps sollten Camper und Wanderer außerdem befolgen:
- keinen Müll liegen lassen
- Zäune und Abgrenzungen respektieren
- Wildtiere nicht stören
- Jungtiere niemals berühren
- keine Pflanzen ausreißen
- Hunde in Naturschutzgebieten an die Leine nehmen
- Beeren und Pilzen nur so sammeln, wenn erlaubt und nur so, dass die Mutterpflanzen nicht beschädigt werden
Es lohnt sich, eigene Behältnisse für Müll mitzuführen, um Plastiktüten und Co. schnell zu entsorgen. So entsteht gar nicht der Gedanke, den Müll einfach in die Natur zu werfen. Für Wohnmobil-Reisende gilt außerdem: Nur so viel fahren wie nötig. So werden unnötige Emissionen reduziert.