Zum Wandern gehört ein Rucksack. Wie groß der ausfällt, hängt von der Länge der Tour und der Menge des Gepäcks ab. Der vorliegende Praxistest beschäftigt sich mit Modellen zwischen 35 und 40 Liter Volumen, die entweder für eine Mehrtagestour ohne Campinggepäck, oder aber für das Familiengepäck auf einer Tagestour geeignet sind. Die meisten unserer Kandidaten gibt es übrigens als Damen- und Herrenmodell und baugleich auch noch mit anderen Volumina:
- Deuter ACT Lite 35+10 SL (Damen) & ACT Lite 40+10 (Herren)
- Fjällräven Abisko Friluft 35 (als Damenmodell im Test, aber grundsätzlich auch für Herren erhältlich)
- Gregory Jade 38 (Damen) & Zulu 40 (Herren)
- Jack Wolfskin Highland Trail 34 Women (Damen) & Highland Trail 36 (Herren)
- Osprey Sirrus 36 (Damen) & Stratos 36 (Herren)
- Salewa Crest 36 (Unisexmodell)
Welcher Rucksack für welchen Einsatz? Sehr wichtig ist beim Rucksackkauf, dass der Rucksack passt. Dabei gilt: je größer und schwerer ein Rucksack ist, umso wichtiger wird der „richtige“ Sitz. Dafür müssen neben der Rückenlänge auch die sonstigen Einstellungen individuell angepasst werden. Rucksäcke sollten unbedingt eine gute Belüftung am Rücken und wenn möglich auch an Schulter- und Hüftgurten haben.
Rückensystem: Kleine Rucksäcke bis etwa 30 Liter Volumen gibt es entweder mit Netzbelüftung oder mit Polsterbelüftung. Beim Netz ist der Abstand zwischen Rücken und Rucksack größer als beim Polsterrücken. Daher ist die Lastenkontrolle bei Netzbelüftungen nicht so gut wie bei gepolsterten Rücken. Große Rucksäcke oder Alpinrucksäcke, bei denen die Last unbedingt sehr gut kontrolliert werden muss, sind daher nur mit Polsterbelüftungen ausgestattet.
Volumen: Für Halbtages- oder Tagestouren eignen sich Rucksäcke zwischen 20 und 30 Liter am besten. Wer einige Tage (aber ohne Campingausrüstung) unterwegs sein will, braucht Rucksäcke bis etwa 40 Liter. Erst wer auch Zelt, Schlafsack, Isomatte und Kochgeschirr im Gepäck hat, benötigt Trekkingrucksäcke über 40 Liter Volumen.
Herren- und Damenmodelle: Fast alle namhaften Hersteller bieten Herren- und Damenmodelle an. Hauptunterschiede sind die Form, Breite und Länge der gepolsterten Schultergurtbereiche, der Winkel der Hüftflossen und die Polsterung der Hüftflossen. Meistens sind Damenmodelle etwas kleiner im Volumen und in der Rückenlänge etwas kürzer als die korrespondierenden Herren-(Unisex-) modelle.
Von den sechs Modellen im Praxistest bekommt der Salewa Crest 36 mit solider Leistung das Testurteil gut. Die Kandidaten von Deuter, Fjällräven, Gregory, Jack Wolfskin und Osprey konnten sich mit durchweg überzeugenden Leistungen jeweils das Testurteil „sehr gut“ sichern. Den Testsieg teilen sich dabei die jeweils in der Rückenlänge einstellbaren Modelle von Deuter und Osprey: während der Deuter v. a. mit perfekter Damenpassform punktet und dank durchdachter Ausstattung auch für etwas mehr Gepäck geeignet ist (leider aber keinen seitlichen Hauptfachzugang hat), überzeugten die Osprey Rucksäcke in erster Linie mit durchdachter Raumaufteilung und hohem Tragekomfort.
|
Testgebiet: |
Deutsche Mittelgebirge: Hunsrück, Mittelrheintal, Pfälzerwald, Moseltal, Naheland; Berchtesgadener Alpen |
|
Strecken: |
4 bis 22 km |
|
Höhenmeter: |
▲▼ jeweils bis zu 1200 m |
|
Temperaturen: |
15°C bis -5°C |
|
Wetter: |
☀, ☁, ☂,☃ |
|
Zeitraum: |
September 2016 bis Februar 2017 (jeweils mind. 3 Monate)Die jeweils betroffenen Hersteller haben keinerlei Einfluss auf die Durchführung und das Ergebnis der Tests. Wir haben uns bemüht, die Vor- und Nachteile der Produkte, die uns während des Langzeittests aufgefallen sind, so objektiv wie möglich darzustellen. Oberstes Ziel der Studie war es, möglichst umfassende und praxisnahe Informationen zum jeweiligen Testprodukt zu bieten. |
Übrigens:
Für diesen Praxistest haben wir aus einem großen Produktangebot die oben genannten sechs Modelle, wenn möglich als Damen- und Herrenvariante ausgewählt, um sie in unserem mehrmonatigen Praxistest genau unter die Lupe zu nehmen.
Durch die sorgfältige Vorauswahl schaffen es in der Regel nur Spitzenprodukte, zu den auserkorenen Testkandidaten zu gehören. Das Produkt (in Ausnahmen mehrere Produkte oder keines), das sich in der Praxis am besten bewährt, nachhaltig ist und rundum für den Einsatz beim Wandern überzeugt, erhält schließlich das begehrte Wandermagazin-Testsiegel.