Die Expertenjury des Wandermagazins, sie setzt sich aus der Redaktion der Fachzeitzeitschrift und Wandermagazin-Wegescouts zusammen, nominierte Anfang 2013 in der Kategorie der Touren (Tagestouren) zehn Wege und in der Kategorie der Routen (Weitwanderwege) fünf Wege.
Die Wahl
Mit großem Eifer gingen die Regionen der nominierten Wege an die Mobilisierung potenzieller Wähler. Vergleichbar mit jeder politischen Wahl versuchten die Verantwortlichen in den Regionen die Fans der Wege, die zufriedenden Wandergäste zur Stimmabgabe zu motivieren. Von der eigens veröffentlichten Anzeige in der heimischen Tageszeitung, der Verteilung von Wahlaufrufen auf Wanderparkplätzen bis zur postalischen Ermunterung an Wandergäste in entfernten Regionen, soweit diese den Wege bereits einmal unter die Füße genommen hatten. Bis Ende Juni 2013 war das Internet-Wahlstudio auf www.wandermagazin.de geöffnet. Jeder Wähler musste jeweils eine Stimme für die Tour und die Route seiner Wahl abgeben. Gültig war die Stimmabgabe nur mit kompletter Adresse.
Die Nominierung
Die Nominierung eines Weges ist natürlich ein schwieriger Akt. Erstens gibt es ja weit mehr schöne Wege als die fünf bzw. zehn ausgewählten Wege und zweitens stellt sich die Frage, woran wird die Schönheit eines Weges festgemacht? Es ist klar, dass in die Beratung der Jury vor der Nominierung die aktuellen Erfahrungen und Ergebnisse der Recherchen und Erlebnisse einfließen. Wo bin ich im Laufe des Jahres unterwegs gewesen, welchen Weg habe ich beruflich oder privat unter die Füße genommen? Schönheit eines Weges ist sicherlich überwiegend eine Sache der individuellen Einschätzung. Objektivierbar sind nur jene Aspekte, die etwa im Rahmen von Zertifizierungsverfahren und der dabei zum Einsatz kommenden Kriterienkataloge geprüft und bewertet werden. Anders ausgedrückt, ein zertifzierter Weg ist objektiv betrachtet sicher nicht „unschön“. Allerdings tritt zur objektivierbaren Kriterienlage immer auch der subjektive Eindruck. So bildet sich in den Beratungen stets rasch eine Potenzialliste heraus. Ergänzend bemüht sich die Jury um eine geografische Ausgewogenheit. Nicht zu viele Wege aus ein- und demselben Bundesland und national betrachtet eine größtmögliche Verteilung auf Nord und Süd, West und Ost.
Junge und alte Wege
Eine Erfahrung der ersten Wahl mit geändertem Wahlverfahren (weg von der Expertenwahl hin zu einer transparenten Publikumswahl) ist die, dass sich das geänderte Verfahren nur für bereits eingeführte Wege eignet. Ganz junge Wege, deren Bekanntheit logischerweise noch nicht über die eigene Region hinausgehen kann, sind dann benachteiligt. Daher wird die Wahl „Deutschlands Schönste Wanderwege 2014“ nur Wege beinhalten, die zum Zeitpunkt der Nominierung bereits älter als ein Jahr sind. Ob und nach welchem Zertifizierungsverfahren der jeweilige Weit- oder Tageswanderweg geprüft und gesiegelt wurde, ist hingegen unwichtig.
Die Sieger 2013
Bei den Routen belegt der Heidschnuckenweg in der Kategorie Platz 3 hinter dem Donauberglandweg und dem Felsenland Sagenweg in der Südwestpfalz. Die Tatsache, dass der Heidschnuckenweg das Bundesland Hamburg mit Niedersachsen verbindet, ist schon eine Besonderheit. Die schöne Wegeführung durch die Lüneburger Heide macht Lust auf mehr. Der Donauberglandweg ist eine Nord-Südquerung der Schwäbischen Südwestalb. Von der Blauen Mauer des Albtrauf ins Tal der jungen Donau – viel Spannung. Die bietet der Felsenland Sagenweg im Pfälzerwald zwischen Dahn und der französischen Grenze in Hülle und Fülle – ein würdiger Sieger.
Bei den Touren belegt der Traumpfad „Eltzer Burgpanorama“ in der Region Rhein-Mosel-Eifel mit der Märchenburg Eltz den ersten Platz. Zur feierlichen Preisverleihung Anfang September in Düsseldorf im Rahmen der Wander- und Trekkingmesse Tournatur kam sogar Dr. Karl Graf zu Eltz mit seiner Gattin Sophie. Platz 2 belegt der Kupfer-Jaspis-Pfad in der Region Nahe-Hunsrück. Er ist einer von inzwischen weit über 80 „Traumschleifen“, die zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz links und rechts des Saar-Hunsrück-Steigs angelegt wurden. Platz 3 eroberte der Wasserfallsteig im Hochschwarzwald. Interessant bei diesem Weg ist, dass knapp 50 Prozent der abgegebenen Stimmen nicht aus Baden-Württemberg stammen. Eine Indiz dafür, dass die illustre tagestourentaugliche Strecke mit zwei Wasserfällen weit über den Schwarzwald hinaus bekannt ist.
Auf ein Neues
Von 13.829 abgegebenen Stimmen entfielen auf den Felsenland Sagenweg sagenhafte 6.712 Stimmen. Das Eltzer Burgpanorama distanzierte bei den Touren den Zweitplatzierten mit gut 800 Stimmen. Neun der nominierten Touren liegen in Rheinland-Pfalz oder Baden-Württemberg, lediglich die Extratour Stirnhelle führte nach Hessen. Bei den Routen waren mit der SaaleHorizontale und dem Kammweg Erzgebirge Vogtland zwei ostdeutsche Bundesländer vertreten. Zudem liegt auch der Heidschnuckenweg nicht in den wegestarken Bundesländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Für 2014 wird das Nominierungsteam noch mehr Fläche abdecken. Ob im Vorfeld der Nominierung auch ein Bewerbungsverfahren angesetzt wird, wird aktuell diskutiert. Angesichts der veritablen Sachpreise, die unter den Wählern verlost werden, kann ich nur sagen: Auf ein Neues! Und mehr ist in diesem Falle auch mehr...