Auch 2010 wird jeden Tag die Sonne aufgehen. Es wird Frühling werden, wie alle Jahre. Ist also alles paletti, same procedure as every year? Natürlich nicht. Der Wandel kommt schleichend. Küste und Hochgebirge, so sagen es die Statistiker, waren 2009 die touristischen Abräumer. Dabei steigt der Meeresspiegel und die Gletscher schmelzen. Und die Mitte? Verlierer im touristischen Powerplay des Jahres waren die Mittelgebirge, die Flachlandreviere im weiteren Hinterland der Küsten. Das gilt nicht für alle Wanderreviere und innerhalb der Wanderregionen nicht für alle Gebiete und schon längst nicht für jeden Gastgeber. Qualität scheint sich zu behaupten. Regionen, die ihre Wege aufwerten, die Touren mit besonders spannenden Erlebnissen fördern und auf die Bedürfnisse der Wanderklientele eingehen, punkten gegen den Trend. Qualifizierte Gastgeber, und zwar jene, die der Qualitätsplakette auch gelebte Gastlichkeit folgen lassen, hatten 2009 spürbare Zuwächse. Und wie geht es weiter?

Soeben haben sich zehn Mittelgebirgsregionen zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen. Das ist gut so. Nicht nur die politischen Wahlen werden bekanntlich in der Mitte gewonnen. Nirgends sind die Jahreszeiten durchgängiger erlebbar als in den Regionen zwischen Harz und Erzgebirge, Zittauer Gebirge und Eifel, Deister und Bayerischem Wald oder Frankenwald und Schwäbischer Alb. Wo, wenn nicht hier, ist mehr Vielfalt und mehr Bewegungsraum? Auch hier wird der Wandel bemerkbar werden. Die Winter werden milder und feuchter, was Einfluss auf die Begehbarkeit von schmalen und schmalsten Pfaden hat. Die Sommer werden heißer. Wandern bei 30 Grad im Schatten? Hier gilt es die Vorzüge für das eine wie das andere zu vermitteln. Und wie wird das Jahr 2010 nun? Es könnte das Jahr der Mitte werden. Erlebnisvielfalt statt Schwanengesänge.

Und weiter? Themen schlagen Destinationen. Gerade entwickelt das Bundesland, in dem das Wandermagazin seit 26 Jahren seinen Sitz hat, Nordrhein-Westfalen, eine Kompetenzstrategie. Wer an Wandern denkt, an Gesundheit, Kultur oder Radwandern, der, so die Verantwortlichen, soll an Nordrhein-Westfalen denken. Es sei dem modernen Gast von heute reichlich schnuppe, wo er in NRW seinem Hobby und seine Leidenschaft frönen könne, er sucht das garantiert erlebnisstarke, wertige und bezahlbare Angebot. Da ist etwas dran!

Garantiert originell und original ist die vorliegende Ausgabe vom Wandermagazin. Barrierefreies Wandern, Ideen für Winterflüchtlinge, z.B.Gran Canaria, La Réunion, Zypern oder die Algarve. Wir stellen 15 ausgewählte Highlights der Redaktion des Wandermagazins vor. Natalie Glatter, Eva Hakes, Konrad Lechner, Monika Kleppinger und meine Wenigkeit wagen die Zusammenstellung einiger der schönsten Tourenregionen mit jeweils drei Tourentipps. Thomas Froitzheim eröffnet die GPS-Serie. Sie sollten dazu auch auf www.wandermagazin.de in die blätterbare Ausgabe des neuen Wandermagazins surfen. Ulrike Poller und Wolfgang Todt testeten Fleecejacken, die Serie Wandern mit der Bahn führt an die Ostseeküste zwischen Eckernförde, Kiel und Lübeck und wie jedes Jahr liefern wir das umfangreiche und kompakte Jahresmagazin „20dB! Ideenlexikon Wandern & Radwandern 2010“ huckepack. Es ist ein Marktplatz der Ideen für 2010, liefert Anregungen und Buchbares für jeden Wanderanlass und jede Region. Ab 1.2.2010 gibt’s den dicken Schinken auch als blätterbares Flashmagazin im Internet (www.20db.de) und als Datenbank (www.rad-wandern.de). Unser Ideenbüro für Sie. Ganzjährig und rund um die Uhr geöffnet. Schauen Sie doch mal rein!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten Wandermagazin-Teams einen guten Start ins neue Tourenjahr 2010.

Herzlichst Ihr

Michael Sänger