Dass es auf der Schwäbischen Alb Wandermöglichkeiten „ohne Ende“ gibt, ist hinlänglich bekannt. Und doch nimmt unsere Serie mit den nächsten, insgesamt fünf Teilen ihr vorläufiges Ende.

Übersichtskarte

Nach Weitwanderwegen und Rundwegen am Wasser nehmen wir dieses Mal Rundwege zu Hinguckern aus Stein in den Fokus, und zwar solche, die die Natur erschaffen hat und solche, die der Mensch gebaut hat. Denn die Schwäbische Alb ist einerseits eine geologische Schatztruhe und zahlreiche Wege führen zu spannenden Höhlen, bemerkenswerten Felsgebilden und archäologischen Fundstellen. Andererseits ist sie reich an Schlössern und Burgen, die als Landmarken die Umgebung prägen, die Fantasie anregen und uns so vieles von der Vergangenheit lernen lassen.

Als Einladungen zum Runterkommen verstehen sich die 21 »hochgehberge«. Diese Premiumwander- und -spazierwanderwege sind zwischen 4 und 14 km lang und machen die schützenswerte Natur- und Kulturlandschaft des Biosphärengebiets Schwäbische Alb für Wanderer erlebbar. Schluchten, Täler, Aussichtsfelsen, aber auch Streuobstwiesen, Weinberge und Blumenwiesen prägen diese Wege. Eine sagenumwobene Tour zur Burg Teck und eine zum Märchenschloss Lichtenstein, die auch noch eine spannende Höhle besucht, sind Appetitanreger für die »hochgehberge«, die garantiert Lust auf mehr machen.


»hochgehberge«

Runterkommen und einfach sein

21 Einladungen zum Runterkommen sind die Premiumwander- und -spazierwanderwege »hochgehberge« im und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Denn auch wenn der Name hochgeh … auf schweißtreibende Angelegenheiten hindeuten mag, steht keineswegs die Anstrengung im Vordergrund. Schließlich sind manche »hochgehberge« doch recht kurz, so dass sie zu jeglichen persönlichen Vorlieben und konditionellen Voraussetzungen passen. Den Kopf frei bekommen, frische Luft tanken, einfach mal in die Weite schauen, darum geht’s. Die »hochgehberge« sind entstanden, um die schützenswerte Natur- und Kulturlandschaft des Biosphärengebiets Schwäbische Alb für Wanderer erlebbar zu machen. Zu sehen gibt es Landschaften mit Schluchten, Wacholderheiden, Buchenwäldern, Aussichtsfelsen am Albtrauf und Felsformationen, Streuobstwiesen, Weinberge, Blumenwiesen und Bachläufe wie im Lautertal. Zu den Hinguckern aus Stein zählen hier Höhlen wie die Nebelhöhle sowie eine Fülle an Burgen, Festungen und Schlössern.

Sonnenuntergang auf dem Premiumwanderweg »hochgehträumt«
© hochgehberge, Angela Hammer

»hochgehberge«

21 Rundwege

Länge: 4-14 km

Schwierigkeit: leicht bis anspruchsvoll

Siegel: Premiumwanderweg-, -spazierwanderweg

Mehr Tourentipps  zum Wandern auf der Alb gibt es HIER.

 

Sagen & Geschichten, Höhlen & ein Märchenschloss

Zur Burg Teck beispielsweise führt die Tour »hochgehadelt«. Mit ihrer weiten Aussicht ins Albvorland bis Stuttgart, bis zu den Kaiserbergen und zur Burg Hohenneuffen begeistert sie gleich zu Beginn. Hier ist auch der rechte Fleck, sich auf die Sage der Sibylle von der Teck einzulassen. Die schöne und weise Frau lebte im Sibyllenloch am Fuße der Teck und war für ihre Wohltätigkeit bekannt. Ihre missratenen Söhne trieben auf umliegenden Burgen ihr Unwesen (z. B. auf der heutigen Ruine Rauber, die die Tour auch passiert), was Sibylle irgendwann bewog, zwei geflügelte Katzen vor ihren goldenen Wagen zu spannen und auf Nimmerwiedersehen zu entschweben. Doch immerhin: Auf ihrer Wagenspur sollen heute noch die größten Früchte reifen – sagt die Sage. Zurück in der Gegenwart, führt die Tour u. a. zum grandiosen Kalkstein-Felsmassiv „Gelber Felsen“ und zu Aussichtspunkten wie dem Felsvorsprung „Breitenstein“ und macht damit ihrem adeligen Namen alle Ehre.

Wahrlich märchenhaft ist Schloss Lichtenstein, zu dem sich die Tour »hochgehträumt« aufmacht. Majestätisch thront das Schloss auf einem Felsvorsprung und beflügelt die Fantasie kleiner Prinzessinnen und Prinzen. Die werden aber ganz schnell zu großen Abenteurern, wenn sie den Hochseilgarten am Schloss entdecken und von der Nebelhöhle hören, die die Tour besucht. 141 Stufen muss man in die Unterwelt steigen, um die Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Ein hochgeh-Wandertraum wie jede der 21 Touren auf ihre ganz eigene Art.

INFO: www.hochgehberge.de

Text von Andrea Engel