Es ist mit Sicherheit eines der Highlights auf der Geiersteine-Tour bei Lug: das Keschde-Sammeln. Mit Leinentaschen ausgestattet und offenen Auges sucht die Wandergruppe am Ende der Wanderung den Waldboden nach leckeren Esskastanien ab. Manche haben sich bereits aus ihrer stacheligen Hülle geschält, andere müssen erst unter Piksen befreit werden. Doch die Mühe lohnt sich, denn die Keschde ist eine echte Delikatesse.
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Auf zur Keschdewanderung
Im Herbst nimmt Wanderführer Roland Hermann seine Gäste gerne mit auf die 5 km lange Geiersteine-Tour zu den Kastanienbäumen in der Südwestpfalz. Eigentlich dauert die Runde bloß zwei Stunden, Roland Herrmann ist mit seinen Gästen aber viel länger unterwegs. Zu viel gibt es zu entdecken, zu viel zu erzählen über Land und Leute – und natürlich darf auch der Genuss nicht fehlen. Wie gut Keschde schmecken, können Wanderer unterwegs probieren. So eignet sich z. B. der Sandsteinfelsen „Runder Hut“ für eine verdiente Rast. Der Felsen ist ein spannender und zugleich lustiger Zeitzeuge der Erdgeschichte. Rund 250 Millionen Jahre alt ist das Gestein, dessen bizarre Form an einen Pilz erinnert. Bei einem Panoramablick über den Pfälzerwald ist der „Runde Hut“ ein perfekter Ort, um eine Portion Keschdebrot oder ein Schlückchen Keschdelikör zu kosten. Auch die Geiersteine begeistern mit ihrer imposanten Erscheinung, die sich meterhoch aus dem Pfälzerwald erstreckt. Vom Buntsandstein-Massiv aus genießen Wanderer zudem Ausblicke auf das Grün des Waldes sowie die Bergkette bei Annweiler.
Keschde will gefeiert werden
Bei so vielen Esskastanien, die die Wanderer unterwegs gesehen, gesammelt und probiert haben, darf ein geselliger Abschluss rund um die saisonale Köstlichkeit nicht fehlen: Wie gut, dass Keschdewoche ist. In dem sogenannten „Keschde- Zelt“, das Metzgermeister Christof Hanß vor einigen Jahren erfunden hat, dreht sich alles um die Esskastanie. Pfälzer sowie Wandergäste versammeln sich in geselliger Runde und genießen die Gerichte, die es nur zur Keschdezeit gibt: Von Braten mit Keschdegemüse über Keschdebratwurst oder auch süßen Speisen ist alles dabei.
Wer nicht zur Zeit der Keschdewoche in der Südwestpfalz ist, hat von Ende August bis Weihnachten natürlich noch mehr Gelegenheiten, um die Spezialität zu probieren. Im Restaurant „Dorfstübel“ in Hauenstein z. B. bereitet Köchin Sylvia Keller ein köstliches Keschde-Gemüse zu. Lukrativ für fleißige Sammler: Die Köchin kauft Kindern regelmäßig Esskastanien ab.
Keschde und Felsen vor der Tür
Bei so vielen Aktivitäten rund um die Kastanie lohnt sich doch glatt ein längerer Aufenthalt in der Südwestpfalz. Vielleicht im Waldhotel Felsentor in Neding bei Hauenstein? Hier genießen Wanderer nicht nur Pfälzer Spezialitäten. Auch viele Wanderwege wie der „Pfälzer Waldpfad“ oder der „Pfälzer Keschdeweg“ liegen direkt vor der Hoteltür – nicht zu vergessen die imposanten Buntsandsteinfelsen, die dem Hotel ihren Namen gaben. Auch die Geiersteine-Tour ist nicht weit entfernt!