Der 9,2 km lange Anton-Bruckner-Sinfoniewanderweg in Oberösterreich führt von Ansfelden nach St. Florian. Auf dem Weg liegen zehn Stationen, die über die Sinfonien des berühmten Komponisten sowie deren (musik-)geschichtlichen Hintergrund informieren. Musikbeispiele, die zu Beginn der Wanderung ausgeliehen werden können, begleiten den Weg.

Anton Bruckner

Porträt Anton Bruckner
© Wikipedia, gemeinfrei
  • geboren am 4. September 1824 in Ansfelden
  • gestorben am 11. Oktober 1896 in Wien
  • Komponist, Organist und Musikpädagoge   

Bruckner als Wegbereiter für die Sinfonie

Die Sinfonien Anton Bruckners erklingen regelmäßig in Konzerthäusern, seine Messen und Vokalwerke erfüllen Kirchen und Gotteshäuser: Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der musikalischen Romantik. Doch zu Lebzeiten sah es noch ganz anders aus. Bruckners Musik wurde verkannt und kritisiert, der Durchbruch ließ lange auf sich warten. 

Schon in seinen jungen Jahren schlug Bruckner den Weg des Musikers ein. Er arbeitete als Domorganist, perfektionierte sein Orgelspiel und nahm musiktheoretischen Unterricht. Die ersten Kompositionen folgten, blieben jedoch ohne Erfolg. Erschwerend kam hinzu, dass Bruckner von Zeitgenossen als „Wagnerianer“, also Anhänger Richard Wagners wahrgenommen wurde. Dies brachte ihm – zumindest von „Wagner-Gegnern“ – eine starke Ablehnung entgegen.

Die Gattung der Sinfonie befand sich im späten 19. Jahrhundert in einer Krise. Bruckner jedoch schaffte es, sie wiederzubeleben und zu einem neuen Stil weiterzuentwickeln. Mit der Uraufführung seiner 4. Sinfonie im Jahr 1881 konnte er seinen musikalischen Respekt allmählich wieder herstellen. Doch erst mit seiner 7. Sinfonie (Uraufführung 1884) schaffte er den großen Durchbruch und wurde sodann als zeitgenössischer Komponist respektiert und geehrt. Mit seiner charakteristischen und damals sehr modernen Tonsprache legte er außerdem wichtige Meilensteine für die nachfolgende Musik im 20. Jahrhundert.

"Wer hohe Türme bauen will, muß lange beim Fundament verweilen." (Anton Bruckner)

Sinfonisches Wandererlebnis

Den Sinfonien Bruckners, die die Musikgeschichte stark beeinflusst haben, kann man auf dem Anton-Bruckner-Sinfoniewanderweg in Oberösterreich nachspüren. Auf 9,2 km führt der Wanderweg durch hügelige Wald- und Wiesenlandschaften von Ansfelden, Bruckners Geburtsort, bis St. Florian. Dort befindet sich die Grabstätte des Komponisten. Stationen auf dem Weg informieren über die zehn Sinfonien, die Bruckner komponiert und im Laufe der Jahrzehnte öfters umgearbeitet hatte. Wanderer finden Beschreibungen zu seinen Werken, deren Entstehung und dem allgemeinen historischen und musikalischen Hintergrund.

Ein Sinfoniewanderweg ohne Musik ist möglich. Schöner wird das Wandererlebnis jedoch, wenn Bruckners Musik den Weg begleitet. Zu diesem Zweck können MP3-Player mit Auszügen der Kompositionen am Ausgangspunkt der Wanderung im Anton Bruckner Centrum ausgeliehen werden. Wer sich weiter über das Leben des Romantikers informieren möchte, findet im Anton-Bruckner-Museum in Ansfelden Gelegenheit dazu. Neben der Beziehung zu seiner oberösterreichischen Heimat stehen auch hier viele musikalische Beispiele von Bruckner und seinen Zeitgenossen zur Verfügung.

Der Sinfoniewanderweg

  • Start: Ansfelden (Oberösterreich)
  • Ziel: St. Florian (Oberösterreich)
  • Länge: 9,2 km
  • Gehzeit: etwa. 2,5-3 Std.
  • Besonderheiten: audiovisuelles Erlebnis möglich (MP3-Player mit Werkauszügen ausleihbar)

Kontakt: 

ABC - ANTON BRUCKNER CENTRUM
Carlonestraße 2, A-4052 Ansfelden
Tel. +43 (0)7229 / 78 333
abc@ansfelden.at
www.antonbrucknercentrum.at