Dr. Konrad Lechner ist passionierter Wanderführer und Botaniker. Seit fünf Jahren stellt er im Wandermagazin Touren zu botanischen Kleinoden vor. Fünf Tipps von ihm zu den lang ersehnten Frühjahrsblühern haben wir hier zusammengestellt.

 

Tipp 1: Zur Schneeheide in der Oberpfalz

Die leuchtend rosa blühende Schneeheide © Dr. Konrad Lechner

Wer etwa ab Mitte Februar bis Mitte März (noch ist es Winter aber eine Ahnung des nahenden Frühlings zeichnet sich ab) in den ausgedehnten Wäldern der Oberpfalz, z. B. zwischen Vilseck und Freihung, wandert, findet die blühende Schneeheide an manchen Stellen sogar flächendeckend. Falls noch von Schnee umgeben, leuchten die vorwiegend rosa blühenden Pflanzen besonders schön. Sie ist hier die erste größere und auffallende Blütenpflanze des Jahres und damit für den Wanderer und Naturfreund etwas ganz Besonders. Für Bienen bietet die Schneeheide die erste Nahrung des Jahres in der Natur. Später wird sie auch von Schmetterlingen besucht. Die Tour ist rund 15 km lang. Sie startet und endet am Bahnhof Vilsek.

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Tipp 2: Zu den Märzenbechern bei Schweinfurt

Ein Teppich voller Frühlingsboten: Märzenbecher bei Grettstadt © Dr. Konrad Lechner

Die Märzenbecher sind Frühlingsboten. Nicht zuletzt deshalb nennt man sie in manchen Gegenden auch Frühlings-Knotenblume. Märzenbecher gehören zur Familie der Narzissengewächse und sind gesetzlich geschützt. Man findet sie von der Ebene bis etwa 1.600 m Höhe, vor allem in Mitteleuropa, aber auch in Belgien, den Pyrenäen, in Norditalien und Jugoslawien. Auf der von Konrad Lechner vorgestellten knapp 14 km langen Rundwanderung findet man die Märzenbecher am Gundelsbach nach Gochsheim und vor allem im Ried nach Grettstadt. Dort hat man 1983 an fünf Stellen 3420 Blüten gezählt, heute ist die Anzahl unüberschaubar.

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Tipp 3: Zur Krokusblüte auf den Bergwiesen bei Zavelstein

Schwarzwälder Krokusteppich © Dr. Konrad Lechner

Über dem Nagoldtal in etwa 550 bis 600 m Höhe erstreckt sich zwischen dem Wald und der Ortschaft Zavelstein eine überwiegend aus Wiesen bestehende Rodungsfläche. Wer hier etwa Anfang März wandert, findet auf dieser nur rund 4 km kurzen Tour an mehreren Stellen zehntausende mehr oder weniger dicht beinander stehende blühende Krokusse. Neuere Schätzungen haben sogar ergeben, dass es insgesamt über eine Million Pflanzen sind. Die Umrahmung durch den Wald, der Fernblick zur Schwäbischen Alb und der freundliche Ort vervollständigen das Wandererlebnis in großartiger Weise.

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Tipp 4: Zu den Wild-Tulpen im Hohenloher Vorbachtal

Im Weinberg von Niederstetten im Vorbachtal blühen im April zahlreiche Wild-Tulpen © Dr. Konrad Lechner

Eine Streckenwanderung von rund 14 km zwischen Weikersheim und Niederstetten zu den im April blühenden gelben Wild-Tulpen. Man passiert auf der Wanderung auch eine kunstgeschichtlichen Rarität: die mitten im Wald stehende Bergkirche bei Laudenbach, ein gotischer Prachtbau aus dem 15. Jh. Zudem führt die Tour zu einem Standort der Gewöhnlichen Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris). Die auf kalkhaltigen Magerrasen gar nicht so seltene Pflanze mit großen violetten Blüten ist ebenfalls geschützt. Sie öffnet ihre Blüten kurz vor der Wild-Tulpe, bleibt aber oft bis zur Blüte der Wild-Tulpe noch in gutem Zustand.

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Tipp 5: Zu den Gelben Narzissen in der Eifel


Die gelbe Narzisse taucht die noch fahlen Wiesen in ein Goldgelb. © Dr. Konrad Lechner

Die rund 7 km lange Wanderung führt ins Oleftal, das sich entlang der deutsch-belgischen Grenze zwischen der Eifel und den Ardennen erstreckt. Etwa von Anfang April bis Anfang Mai blühen hier zigtausende der Gelben Narzissen auf den Wiesen der Hänge links und rechts der Olef. Ausgehend von einem mit dem ÖPNV und PKW gut erreichbaren Parkplatz sind auch die Pflanzenstandorte nach einer kleinen Wanderung von etwa einer halben Stunde mit minimalen Höhenunterschieden leicht erreichbar.

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