"Ein Gang durchs Taubertal ist ein Gang durch die deutsche Geschichte, ist ein Gang durchs alte Reich", stellte Schriftsteller Wilhelm Heinrich Riehl bei einer Wanderung im Jahr 1865 fest. Das trifft auch heute noch auf die Ferienlandschaft von Rothenburg ob der Tauber bis Freudenberg am Main zu.
In dem kulturgeprägte Landstrich finden Wandernde in nahezu jedem Ort ein spannendes historisches Bauwerk. Zurückzuführen ist dies auf die föderale Struktur mit Beginn des 18. Jahrhunderts in der jeder Graf, Fürst und Adelsherr seine kulturellen Sehenswürdigkeiten geschaffen hat. Wer neben Kultur auch noch die malerische Landschaft mit den im Herbst bunt leuchtenden Weinbergen erkunden möchte, hat die Wahl zwischen 30 verschiedenen Rundwanderwegen.
Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Auf dem 11 km langen Qualitätsweg „LT 6 Wasser.Wein.Weite“ erwartet Wandernde zunächst vom Galgenberg eine fantastische Aussicht, dann geht es in die Weinberge zum Dinosaurierstein, auf dem 200 Millionen Jahre alte Fußabdrücke zu erkennen sind. Wer sich für mittelalterliche Architektur interessiert ist auf dem „LT 23 – Renaissance und Steinriegel“ genau richtig. Beim Startpunkt in Weikersheim wartet eine mittelalterliche Szene mit Renaissanceschloss und Park, unterwegs kommen Wandernde durch das schöne kleine Dorf Queckbronn.
Tourentipp: Großrinderfelder Panorama-Tour
Länge: 16,2 km, Dauer: 4,5 Stunden, Höhenmeter: auf 320 hm ab 361 hm
Vom Startpunkt der Tour, dem Rathaus Großrinderfeld, geht es hinauf zum „Häusemer Berg“, auf dem die traumhafte Aussicht über das untere Taubertal und bis hin zum Spessart reicht. Durch den Hochwald führt der Weg dann hinunter zur „Liebfrauenbrunn Kapelle“. Die Wallfahrtskapelle wurde erstmals im 15. Jahrhundert zur Zeit der Spätgotik erbaut, das heutige Gebäude ist aus dem Jahr 1902.
Der naturnahe Weg bringt Wandernde zum „Tauberblick“, der hoch über dem Tal liegt. Mehrere Orchideenarten warten im Naturschutzgebiet „Lindenberg“, das über einen schmalen Pfad begangen wird. Als nächstes Highlight liegt das beeindruckende Naturdenkmal, der „Hungerbrunnen“ am Wegesrand. Die Quelle liegt im Sommer trocken und beginnt erst in den regenreicheren Herbstwochen wieder zu sprudeln. Absolute Stille herrscht in den Weinbergen von Großrinderfeld. Hier kommt man noch einmal zur Ruhe, bevor es mit geringer Steigung zurück nach Großrinderfeld geht.
Auf neun verschiedenen Meditationswegen genießen Wandernde in Ruhe die Natur und entdecken gleichzeitig sakrale Gebäude. Die Kirchen, Kapellen und Bildstöcke laden ein innezuhalten und in den Gästebüchern die persönlichen Gedanken zu notieren. Einer der Wege ist der 13,4 km lange „LT-M4 Kreuzweg, Kirchen und Kapellen“, der an der Barockkirche St. Martin in Königheim startet. Über den Stammberg mit kleiner Kapelle geht es zu gleich drei sakralen Gebäuden in Tauberbischofsheim, bekannt als Fechterhochburg. Nach Überquerung der Tauber führt der Weg in ein ausgedehntes Waldgebiet bis zu der Barockkirche in Großrinderfeld in der drei Altäre bewundert werden können.
Veranstaltungstipp: Die Taubertäler Wandertage 2023
Am 13.-15. Oktober locken die Taubertäler Wandertage wieder in die herbstliche bunte Natur des Taubertals.
