Fünf Wochen lang haben unsere fünf Wanderer – sie behaupteten sich in einem zweistufigen, bundesweiten Bewerbungsverfahren gegen 145 Mitbewerber – hessische Lande entdeckt und dabei ausnahmslos erlebnisstarke Touren und Trails unter die Füße genommen. Die Fünfe sind heimgekehrt und werden sich immer wieder fragen: Ist das alles wahr?

Moni, Verena, Maik, Margot und Oliver

Kompliment an die Dauerläufer: Sie  bildeten ein starkes Team. Interessiert, leidenschaftlich und immer zu einem Spaß aufgelegt. Monika Baum, Oberschwester in einem Offenbacher Krankenhaus, nutzte die schier unendlichen Wandertage zur Tiefenentspannung Nicht gestern, nicht morgen – hier und heute bin ich. Gut so! Verena Kilger, Kreditspezialistin in Diensten eines Frankfurter Finanzunternehmens, brachte ihren hintergründigen, oberschwäbischen Humor ins Spiel. Keiner kann so spitzbübisch grinsen wie sie. An allem interessiert, extrem lässig und cool, schwebte sie fünf Wochen lang auf Wolke Sieben. Oliver, der Youngster, quirlig, für jedes Outdoorevent zu haben, hätte vermutlich gerne abends mal den einen oder anderen Zug durch die Gemeinde gemacht, wenn, ja wenn da nicht der extreme Zusammenhalt des Teams gewesen wäre. Maik, Wandersmann mit Gardemaß, blieb an allen Tagen der Zuhörer, der „herausragende“ Leuchtturm der Kampagne. Schön, wenn man in solchen Höhen ein Ohr für die „Kleinen“ hat. Und Margot Enterling, in ihrem abgeschlossenen Berufsleben Standesbeamtin und privat früher leidenschaftliche Wanderreiterin, genoss aus vollen Zügen. „Mein Gott, was ich alles erlebt habe...!“

Märchen & Kunst

Mit strahlendem Sonnenschein hatte alles in Willingen beim Wanderfest begonnen. Reinhard Schall moderierte die ganztägige Bühnenshow. Natürlich wurden unsere fünf Hessenwanderer ausführlich interviewt und beantworteten geduldig die neugierigen Fragen. Wie man denn fünf Wochen freischaufeln könne, diese Frage bewegte besonders viele Gemüter. „Urlaub ansparen, Überstunden kloppen, nette Kollegen haben und einen geduldigen Chef“, so lautete die Antwort von Verena und Monika. Oliver nutzte seine Semesterferien, Margot hat als Rentnerin „dauerfrei“ und Maik befand sich zwischen zwei wichtigen Lebensphasen und entschied für sich: Jetzt oder nie! In den ersten Tagen gab es großartige Naturlandschaften wie den Hohen Meißner, das Upland, die Region Werra-Meißner und das Mittlere Fuldatal zu entdecken. Themenschwerpunkte waren Grimms Märchen und der legendäre Ars Natura – Kunst am Wanderweg.

Vogelsberg, Rhön und Spessart

Ob Vulkanradweg, Eisenpfad, Vulkanring oder Extratour Bachtour – der Vogelsberg inszenierte seine Naturkulisse mit den geologischen Höhepunkten. Kamelreiten in der Rhön, das war nur eine der Grenzerfahrungen auf echt „rhönisch“. Der Besuch von Point Alpha, das wunderschöne Kegelspiel, die ExtraTour Museumstour, die Übernachtung im Kloster Kreuzberg und die Erkundung des Hochrhöners auf der Ostspange durch das Schwarze Moor – mehr Grenzerfahrung geht nicht. Spannend war auch der taufrische Spessartbogen, der sich in illustren Windungen von Schlüchtern über Bad Orb durch den Nordwesten des Spessart bis nach Langenselbold zieht.

Taunus, Wiesbaden und Rheingau

Geschichte und Geschichten hatte der Taunus zu bieten. Kelten und Römer haben ihre Spuren hinterlassen. Grafen und Ritter, Bauern und Kaufleute und, natürlich, auch Räuber. Kaum bekannt ist, dass der berühmte Schinderhannes, hitziger Anführer einer übel beleumdeten Räuberbande, im Taunus das Licht der Welt erblickte. Der Schinderhannespfad greift viele Geschichten auf. Glanzvolle Höhepunkte waren der Hessenpark und das rekonstruierte Römerkastell Saalburg. Weiter ging es in die hessische Landeshauptstadt. Erstaunlich, wie weit das städtische Gebiet ins Umland reicht. Weinseligkeit, städtisches Flair mit Kur- und Badeatmosphäre – Wiesbaden hat das gewisse Etwas. Dann auf den Rheingauer Riesling Routen durch den Rheingau. Dem Geist des Weines auf der Spur und immer wurden die fünf Wanderer und ihre beiden Scouts fündig im buchstäblichen Sinne des Wortes. Herausragend ist am Rheingau nicht nur sein Ruf als exzellente Weinregion, sondern auch, dass er sich als dramaturgisch spannende Wanderarena erweist.

Von der Lahn an die Bergstraße

Und noch eine Premiere gab es in den fünf Wochen: Der neue Lahnwanderweg von der Quelle bis zur Mündung in den Rhein, wurde eröffnet und das Dreamteam, das Wandermagazin und Hessen Agentur in Bewegung gesetzt hatten, eroberte zwei Teiletappen des neuen Leitwanderweges. Natürlich reizt die Lahn auch zum Radeln und Paddeln. Mal wurde hier das Stechpaddel eingesetzt, mal wurden mit kräftigem Tritt Ritzel und Fahrradketten bemüht. Den Schluss bildete die Region Bergstraße-Odenwald. Erst die sehenswerte Jugendstilstadt Darmstadt, dann das Weltkulturerbe Grube Messel mit den Sensationsfunden. Der wenig bekannte Burgenweg, er führt durch die bewegte und für exzellente Weine bekannte Bergstraßenregion, vorbei an Zwingenberg, Bensheim und Heppenheim, brachte die Wanderer schlussendlich ans Ziel ihrer Träume: Schloss Auerbach. Fünf Wochen Wanderabenteuer durch Hessen, fünf Wochen Erleben pur, mit originellen Themen, neuen Wegen und nahezu täglich wechselnden, überwältigend gastfreundlichen Gastgebern – das großartige Wanderabenteuer setzte sich selbst mit dem Wanderfest auf Schloss Auerbach das adäquate Ausrufungszeichen: Einfach sensationell!


Tipps zum Nacherleben: Wer sich die fünf Wochen und alle Erlebnisse nochmals zu Gemüte führen möchte (oder sich auf die Neuauflage 2013 vorbereiten möchte), wird hier fündig: www.5wochen5trails.de, www.facebook.com/5wochen5trails
Die Scouts 2012: Thorsten Hoyer, Bärbel Weinkauff

Idee & Veranstalter: Wandermagazin und Hessen Agentur

Ausrichter: Die hessischen Destinationen GrimmHeimat Nordhessen, Vogelsberg, Rhön, Spessart, Taunus, Wiesbaden, Rheingau, Lahntal und Odenwald-Bergstraße.

Medienpartner: hr-fernsehen „hessentipp“

Ausrüstungspartner: Vaude

Mobilitätspartner: Buchbinder