Der Gardasee, der größte italienische See, ist im Norden und bis über die Mitte von hohen Bergen umgeben, die ein großartiges Wanderland darstellen. Da die touristische Erschließung zunächst vor allem im Bereich des Sees mit seinen Möglichkeiten erfolgte, gibt es im Umland auch heute noch viele ganz ursprüngliche Wege und Pfade. Besonders reizvoll sind die häufigen Ausblicke auf den in prächtigen Blautönen leuchtenden See.

Unser Botanikexeperte Dr. Konrad Lechner hat zwei Touren mit botanischen Höhepunkten erkundet: Am Gardasee geht es zum Monte Brione, die zweite Tour führt einmal rund um den hoch über dem Gardasee gelegenen Ledrosee.

Der Judasbaum kommt in ganz Italien vor.
Er gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler.

Höhepunkte auf der Wanderung zum Monte Brione
Der Monte Brione ist ein Kalkfels, der sich etwa 300 m über die umgebende Tiefebene zwischen Torbole und Riva erhebt. Seine Ostflanke fällt äußerst steil ab. Der flachere Westhang ist bis in mittlere Höhen vor allem von Olivenbäumen bewachsen, und darüber bewaldet. Eine Besteigung ist kein Spaziergang, sondern schon eine leichte Bergwanderung. Die submediterrane Flora war bereits den Botanikern im vergangenen Jahrhundert bekannt. Hinzu kommt die großartige Aussicht auf den Gardasee mit seinen berühmten Badeorten und die umgebenden Berge.

Botanik:

  • Rote Spornblume
  • Manna-Esche
  • Judasbaum
  • Langblättriges Waldvögelein 
  • Pfriemenginster 

 

Die Bussche Kreuzblume hat elliptische immergrüne Blätter. 

Höhepunkte auf der Wanderung um den Ledrosee
Der Ledrosee ist ein etwa 600 m über dem Gardasee gelegener Bergsee mit wunderschönen Farben im Wechselspiel der unterschiedlichen Beleuchtung. Der mediterrane Charakter des Gardasees fehlt ihm zwar, aber um den See und vor allem auf den umgebenden Bergen ist eine Flora erhalten, die zum Schönsten und Kostbarsten der Südalpen gehört. Im Mündungsbereich der von den Bergen herabkommenden Bäche findet man gelegentlich alpine Pflanzen, die durch das Wasser oder Lawinen herab transportiert worden sind. 1929 entdeckte man bei Bauarbeiten am Südostrand des Ledrosees Reste von Pfahlbauten. Die Pfähle wurden in der Bronzezeit zwischen 2000 und 1200 vor Chr. verarbeitet. Die Wanderroute führt direkt an einem Museum vorbei, in dem man Schmuck, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände der Bronzezeit aus verschiedenem Material betrachten kann.

Botanik:

  • Schopfige Traubenhyazinthe 
  • Schneeheide
  • Buchssche Kreuzblume
  • Alpen-Fettkraut  
  • Strauchwicke