1. Eine Schachtel Überallzünder. Katalogtext: „Zünden auch an rauen Schuhsohlen und mit etwas Übung am Dreitagebart.“
It’s a man’s world. Meine Welt. Okay, eigentlich brauche ich bei Wanderungen nie Feuer. Ich rauche nicht und grille selten unterwegs. Aber sich ab und an am Dreitagebart, den ich öfter mit mir herumtrage, ein Streichholz anzuzünden, beeindruckt Mitwanderer und Mitwanderinnen bestimmt kolossal.

2. Einen Thermobecher mit Schraubverschluss, „hält bis zu sechs Stunden heiß oder kalt.“
Thermobecher- und kannen werden meines Erachtens traditionell zu einseitig verwendet. Wieso denn immer heißes Zeug dort hinein schütten? Manche mögen’s auch kalt! Wie geil wird das, nach einigen Stunden Wanderung in der glühenden Sonne ein eiskaltes Bier aus dem Thermobecher zu zischen. Musste ich unbedingt haben.

3. Den 6er Eierkoffer habe ich auch bestellt. Obwohl ich lange gezögert habe. Denn es gab auch eine Alternative. Originaltext Katalogbeschreibung: “Weniger Eier? Den Eierkoffer gibt es auch für 2 Eier”

4. Den Outdoor-Cheeseburger aus der Dose. Es ist natürlich nur ein Klischee, dass Wanderer samt und sonders Müsli-Fresser sind. Zumeist ist das Gegenteil der Fall. Endlich muss der Fast-Food-Junkie in mir nicht länger auf adäquate Ernährung während des Wanderns verzichten. Und es entfällt sogar die nervige Nachfrage, ob man nicht ein ganzes Menu dazu bestellen wolle.

5. Das Getränkepulver mit Rotweinextrakt. Alkoholgehalt 8,2 %, wird aber nur an Personen ab 18 abgegeben. Der totale Hammer. Genussaffines Saufen auf dem Wanderweg. Und kaum Gewicht dabei. Außerdem hörte ich aus gut unterrichteten Kreisen, dass das Zeug echt genießbar sei. Erhältlich ist der Rotweinextrakt in den Sorten “Bordeaux“, “Chianti” und in der Billigvariante “Pennerglück”.

6. Eine Outdoor-Toilette aus Karton (mit Deckel natürlich). Klare Sache, nach dem üppigen Mahl mit Cheeseburger aus der Dose und Pulverrotwein kann es leicht passieren, dass man mal “groß” muss. Schön, wenn man dann alles parat hat.

7. Den 20-Liter-Tragerucksack mit integriertem Hocker.
20 Liter, bin ich denn bescheuert? So viel schleppe ich natürlich nicht mit rum! Das sind ja zwei Kästen Bier auf dem Buckel! Aber selbst wenn sich nur eine Zeitung, der Thermobecher und ein Outdoor-Cheeseburger in dem Rucksack befindet, ist der integrierte Hocker natürlich große Klasse. Wie oft schon hatte ich Lust auf eine Rast, es war aber kein passendes Sitzmöbel vorhanden? Wie oft schon wanderte ich an Flüssen entlang und hatte riesige Lust zu angeln? Wie oft schon hatte ich eine plötzliche Inspiration und wollte spontan ein Ölgemälde von einer phantastischen Landschaft malen? Ehrlich gesagt sehr, sehr oft. Und da hilft mir jetzt der Rucksack mit inte-griertem Hocker.
   
8. Outdoor Handfeger und Schaufel. Ordnung muss sein und ist das halbe Leben. Leicht hat man, auf dem integriertem Hocker sitzend, unbedacht und leichtsinnig etwas Erdreich mit den Wanderschuhen aufgewühlt. Das sollte man natürlich nicht so hinterlassen. Ich werde dann in Zukunft mit Handfeger und Schaufel für Ordnung sorgen. Damit dann wieder zügig und zünftig weitergewandert werden kann.

Seit Wochen wandere ich nur noch mit meinen neuen Errungenschaften, es ist einfach toll. Glauben Sie bitte nicht diesen Scharlatanen, die behaupten, man brauche zum Wandern nicht viel mehr als ein vernünftiges Paar Schuhe.

Papperlapapp, je mehr wirklich sinnvolle Ausrüstung, desto besser!