Hessen ist ein Wanderland. Zahlreiche zertifizierte Qualitätswege verführen zum Ausflug in die Natur. Auch die Gastgeber sind auf Wanderer eingestellt: rund 200 Betriebe sind als „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Dass auch das autofreie Frischluftvergnügen in dem wanderfreundlichen Bundesland nicht zu kurz kommt, beweisen die folgenden Seiten und die acht Tourentipps im beiliegenden Pocketguide. Viel Vergnügen!

Vor der Nase

Rhein-Main. Mittendrin Frankfurt, das Zentrum der Finanzströme, der schlanken Wolkenkratzer, der Weltmessen und des belebtesten Flughafens in Deutschland. Wer über den Dächern der Stadt im Messeturm den Rundblick wagt, kann die Erlebniskulissen unserer Wandermärchen schon sehen. Die Konturen des Großen Feldbergs heben sich meist messerscharf im Norden der Mainmetropole vom Horizont ab. Römer und Kelten haben auf und am Hochtaunus spektakuläre Zeugnisse hinterlassen. Keltische Wallanlagen von erstaunlicher Ausdehnung gibt es auf einigen Berggipfeln. Das vollständig restaurierte Römerkastell der Saalburg stellt freilich alles in den Schatten. Ein wanderbares Vergnügen ist die Tour von Oberursel über den Bleibeskopf zum Limes und der Saalburg bis zum Bahnhof Saalburg. Vor der Nase liegt auch der Odenwald – nur in südlicher Richtung. Erst zögerlich heben sich seine Ausläufer aus der Ebene. Westlich ist der Oberrheingraben vorgelagert. Ein unscheinbares Loch in der Nähe von Darmstadt ist hier das Ziel der Wanderbegierde. Der Explosionstrichter bot die Voraussetzungen für die Versteinerung jener Pflanzen und Tiere, die hier vor 47 Millionen Jahren auf den Grund des subtropischen Sees sanken und versteinerten. Erst im Mai diesen Jahres wurde der Fund des weltweit ältesten komplett erhaltenen Fossils eines Primaten vorgestellt. Der Fundort ist das Ziel der Tour, die wir in der Nähe des Jagdschlosses Kranichstein in Darmstadt beginnen lassen. Nicht sehr weit von Darmstadt entfernt, an der berühmten Bergstraße in Bensheim, lassen wir die nächste Tour beginnen. Diesmal begeistern die Reste eines römischen Steinbuchs am Felsenmeer. Vom Melibocus hat man einen traumhaften Blick zum Rhein und zum Ziel im schönen Zwingenberg. ...