Südlich von Dresden haben zwei launenhafte Grazien ihren "Durchbruch" geschafft. Die beiden Weißeritzen verbinden heute den erzgebirgischen mit dem linkselbischen Gneis. Tiefe, wilde Täler haben sie dabei mit ihrer ungebändigten Fließkraft in das harte Grundgestein gekerbt, als Wilde und als Rote. Auf gut 50 bzw. knapp 40 Kilometern überwinden sie mehr als 600 Höhenmeter, bis sie ab Freital-Hainsberg gemeinsam als Weißeritz der Elbe zusteuern. Weiter östlich zieht die Müglitz ihre Schleifen aus dem Osterzgebirge (s. WM 3/03) in Richtung sächsischer Landeshauptstadt und Elbe.

Zwischen den Flußbändern breiten sich riesige Wanderwälder aus: Kiefern und Birken in Dippser Heide und am Wilisch, Mischwald auf dem Freitaler Windberg und im Poisenwald, und dann der "Schönste im ganzen Land": der Tharandter Wald mit dem geographischen Mittelpunkt Sachsens und Gesteinen aus allen vier Erdzeitaltern. In der sagenumwobenen Wiege der sächsischen Forstwissenschaft wandert man auf den Spuren der Flößer, durch das geologische Freilichtmuseum oder sucht nach dem Diebesgut des Räuberhauptmanns Lips Tullian, der im 18. Jahrhundert nicht nur im Tännichtgrund sein Unwesen trieb.

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